Dagoba – By Night

Moderne trifft 80iger

Artist: Dagoba

Herkunft: Marseille, Frankreich

Album: By Night

Spiellänge: 41:11 Minuten

Genre: Modern Metal

Release: 18.02.2022

Label: Napalm Records

Links: https://www.facebook.com/dagobaofficial
https://www.dagobaofficial.com

Bandmitglieder:

Gesang/Maschinen – Shawter
Gitarre – Richard De Mello
Bass – Kawa
Schlagzeug – Theo Gendron

Tracklist:

  1. Neons
  2. The Hunt
  3. Sunfall
  4. Bellflower Drive
  5. On The Run
  6. Break
  7. City Lights
  8. Nightclub
  9. Summer’s Gone
  10. The Last Crossing
  11. Stellar

Seit 25 Jahren aktiv im Geschäft und nun der achte Release. Das sind zwei Daten, die es schon echt in sich haben und Respekt verdienen. Vor allem, wenn man es schafft, sich musikalisch weiterzuentwickeln und nicht den gleichen Einheitsbrei zu fabrizieren und gezwungen ist, massenkompatibel zu sein.

Dabei ist die Entwicklung von Dagoba ziemlich spannend. Die Franzosen haben einen steilen Anfang hingelegt und mit der What Hell Is About einen Meilenstein ihrer Karriere erschaffen. Powervolle Rhythmen und die Shouts/Clean Passagen waren damals an der Hausordnung und gingen extrem gut ins Ohr.

Diesen Stil haben Dagoba noch kurzzeitig weiterverfolgt, um dann weitere Experimente zu verfolgen. Großartige Tabus gab es eigentlich nie, und so wurde schon musikalisch alles ausprobiert und auch mit Synthwave-Elementen gespielt.

Das gipfelt alles in dem Album By Night, bei dem Dagoba vor allem einen Fokus auf typische 80er-Elemente, gepaart mit Modern Metal kombinieren.

Begrüßt wird man mit dem Intro Neons (wie passend für die 80er-Richtung), welches schon gekonnt durch Wechseln der tonalen Folge unterschiedliche Stimmungen hervorruft und dabei auch sehr unvorhersehbar wirkt. Es kommt ein bisschen die Stimmung aus Stranger Things auf, das wird aber wahrscheinlich ein stark subjektives Empfinden sein.

Der erste Song und auch die Single The Hunt gibt schon mal grob die Marschrichtung vor. Kräftige Shouts von Shawter mit der Wiederholung der Textzeile „The hunt is on and you run away“ dienen als Stilmittel und werden dann auf einmal als Clean Gesang mit einer Gitarrenmelodie begleitet. Das ist ebenfalls unerwartet, wie schon das Intro, sorgt aber dafür, dass der (klingt und wirkt wie der Refrain) Part gut ins Ohr geht und nicht wie auf Pump reingebastelt wirkt.

Solche Spielereien werden immer wieder mit eingebaut und die Songs wirken extrem gut durchdacht. Es gibt keine Stolpersteine, die in den Songs eckig wirken, sondern man wird als Hörer gut durchgeführt. Das sorgt allerdings dafür, dass einige Songs wiederum recht poppig wirken. Vor allem, wenn der Refrain mit Clean-Passagen groß aufgemacht wird. Das wird bei Bellflower Drive sehr deutlich.

Eins der vielen kleinen Highlights von By Night ist der Song On The Run, bei dem ein Duett zwischen Shawter und einer weiblichen Stimme (es war leider nicht ersichtlich, um wen es sich hier handelt) gesungen wird. Das bringt wieder ordentlich Abwechslung und wirkt schon ein bisschen wie eine Hymne. Ebenfalls unerwartet, aber trotzdem gut umgesetzt.

In der Vergangenheit war es so, dass Dagoba bei ihren CD-Covern auf Bildmontagen gesetzt haben. Und frei nach dem Motto „Never Change a running System“ wurde bei By Night eine Bildmontage gemacht, die das Thema des Albums gut auf den Punkt bringt.

Dagoba – By Night
Fazit
Viele Hits, die, ohne Frage, direkt ins Ohr gehen. Trotz der poppigen Elemente wird auch gerne etwas mehr Gas gegeben. Für meinen Geschmack hätte es aber auch etwas härter sein dürfen, da vermisse ich ein bisschen die Härte von früheren Scheiben. Wer auf der Suche nach einer Platte ist, die sich ideal zum Autofahren eignet, ist hier gut aufgehoben!

Anspieltipps: The Hunt, On The Run und City Lights
Christian 'Lommer' W.
8.7
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