Dark Troll Festival 2022 am 26.05.2022 – 28.05.2022 in Bornstedt

Metal in den Burgmauern

Festivalname: Dark Troll 2022

Bands: Äera, Agrypnie, Barbarossa Pipes & Drums, Baumbart, Belore, Cân Bardd, Crom, Dark Seal, Ellende,  Empyrium, Grimner, Helheim, Mosaic, Nocte Obducta, Thjodrörir, Obscurity, Ruadh, Spectral Wound, Syn Ze Sase Tri, Totenwache, Uprising, Vermilia, Wolfchant

Ort: Bornstedt

Datum: 26.05.2022 – 28.05.2022

Genre: Black Metal, Pagan Metal, Viking Metal, Folk Metal

Link: https://www.darktroll-festival.de/

Dark Troll 2022

Tag 1

Es ist 3:30 Uhr, wir machen uns startklar. Erst mal den Hund abgeben, Auto packen, Tetris spielen und ab geht die Fahrt. Nach einigen Umwegen, um weitere Festivalgänger abzuholen, sind wir dann um 10:30 Uhr endlich angekommen. Pünktlich zur Ankunftszeit fängt es erst mal an zu regnen. Es ist immer wieder ein Fest, im Regen die Zelte aufzubauen. Wir sind auf dem Camping Platz A, welches ein Fußballfeld vom Fußballverein ist. Wir werden dann direkt von einer kleineren Gruppe aufgehalten, die Spendengelder sammelt, um den Ruinenturm restaurieren zu lassen, da dieser kurz vor dem Zerfall steht. Der Herrentag wird auch direkt auf dem Campinggelände kräftig gefeiert und eine Gruppe mit Bollerwagen ist unterwegs. Ein paar Stunden später stehen die Zelte, Pavillons und das Auto ist ausgeräumt. Nach langer Parkplatzsuche unten im Dorf kann das Feiern losgehen.

Das Wegebier wird aus der Kühltruhe ausgepackt und ab zur Bändchenausgabe. Die Blaskapelle Barbarrossa Pipes & Drums spielt bereits und läuft kurz darauf mit Dudelsäcken an uns vorbei.

Die Menschenmenge wird schon mehr vor der Ruinenmauer-Bühne. Crom machen den Soundcheck und die ersten brüllen Slayer!‘. Crom kommen wieder auf die Bühne und lassen sich feiern, die Stimmung ist gut und legen direkt los. Mit ihrem Stil Epic/ Melodic Metal heben sie sich ein wenig ab von den anderen Bands, erst Recht mit dem Zugabe-Lied zum Schluss, The last Unicorn, und das Publikum grölt mit.

Als Nächstes sind Uprising dran. Sie spielen eine der zwei Liveshows dieses Jahr. Die Haare fliegen um ihre Gesichter herum und beginnen mit dem Lied There Is No Such Thing As Hope. Im Großen und Ganzen spielen sie eine sehr gute Show. Nach 45 Minuten bedanken sie sich und gehen mit einem Jubeln von der Bühne.

Cân Bardd, die Atmospheric Black Metal Band, kommt auf die Bühne. Die recht junge Truppe legt direkt los. Man merkt, dass sie ihre Freude haben, auf der Bühne zu stehen. Schöne Melodien, schnelle Gitarrenriffs werden nach und nach runtergespielt. Die Sonne knallt auf die Bühne und ins Publikum. Sie spielen das letzte Lied Devoured By The Oak Pt II und gehen mit einem Erfolg von der Bühne.

Nach einer kleinen Abkühlungspause sind wir pünktlich zurück für Wolfchant. Immer wieder schön, die Jungs auf der Bühne zu sehen. Publikumsanimation und gute Laune sind immer vorhanden. Das Dark Troll hat hier einen guten Ersatz ausgesucht für Khors, da diese leider absagen mussten. Bedauerlicherweise sind Wolfchant, aufgrund des kurzfristigen Einspringens ohne Gitarristen vor Ort. Die Gitarre wurde vorher noch für das Konzert aufgenommen. Dennoch ist die Stimmung super und sie werden vom Publikum gefeiert.

Hellheim sind jetzt am Start, vor der Bühne füllt es sich und die Norweger werden gefeiert. Ihre Bühnenerfahrung merkt man direkt und sie wissen, wie man eine Show zu machen hat. Sie fangen mit dem Lied Vilje Av Stål an und die Menschenmenge wird von der Band direkt mitgerissen. Sie spielen aktuelle Songs und auch alte Klassiker von ihren ersten Alben. Die Fans sind begeistert von dem Auftritt und schwärmen auch nach dem Konzert weiter.

Wir sind zurück zum Campingplatz und freuen uns schon auf den zweiten Tag.

Tag 2

Der zweite Tag fängt nicht an, wie geplant, da Nordic Raid bedauerlicherweise absagen mussten. Dafür steh jetzt auf der Ruinenbühne die Band Thjodrörir. Die Freude im Publikum und bei der Band selber merkt man direkt, auch wenn es kurzfristig war. Ein starker Ersatz – Thjodrörir verabschieden sich mit dem Lied Kampf Der Kämpfe.

Nach einer kurzen Pause sind wir zu Dark Seal zurück. Die tschechische Band ist zum ersten Mal in Deutschland. Die fünf Jungs sind mit großer Freude auf der Bühne und werden auch vom Publikum gefeiert, denn einer hat ein Horn in der Hand, welches er immer wieder in Richtung Publikum hält und das Publikum animiert. Das siebte Lied, Beltain, geht zu Ende und sie verlassen die Bühne mit einem guten Applaus.

Jetzt ist es an der Zeit für eine Atmospheric Black Metal Band namens Äera. Man bemerkt, dass eine Präsenz vorhanden ist bei den Jungs. Sie starten das Konzert mit dem Lied Feuers Gabe. Mit Freude spielen sie einen Song nach dem anderen, immer mehr Zuschauer im Publikum, es füllt sich langsam.

Nach dem Soundcheck kommen auch schon Vermilia auf die Bühne. Es ist kurz darauf schon ordentlich voll vor der Bühne. Die Frontfrau hat eine sehr faszinierende Stimme. Ich bin leider nicht so der Fan von weiblichem Gesang, aber es hat mich dennoch ein wenig gefesselt. Musikalisch ist es sehr abwechslungsreich. Ich kannte die Band vorher nicht und sie hat mich sehr positiv überrascht. Es sind ordentlich Fans im Publikum vorhanden und man merkt es auch, als die Band sich verabschiedet. Das Gejubel ist groß.

Erst mal ist jetzt Essen angesagt. Nachdem wir unsere Bäuche vollgehauen haben, sind wir pünktlich zurück bei Månegarm. Es ist richtig voll. Die Band fängt mit dem Lied Hraesvelg an und das Publikum geht ab. Zwischen den Liedern hört man immer wieder, wie Leute schreien: Odin!”. Einer vorne im Publikum hat wohl auch ein Song-Request und der Sänger meint nur “Das werde ich Backstage für mich spielen”. Es sind jetzt die letzten zwei Lieder. Månegarm heizen die Menschenmenge mit Odin Owns Ye All an und es kommt noch mehr Bewegung ins Publikum. Zum Abschied spielen Månegarm noch Hemfärd. Månegarm werden zum Abschied ordentlich gefeiert und leider ist es auch schon das Ende von Tag zwei.

Tag 3

Nachts wieder ein kleiner Regenschauer. Die Campingstühle sind nass, aber das hindert uns nicht daran, weiterhin Spaß auf dem Festival zu haben. Wir schaffen es zur zweiten Band an die Bühne. Syn Ze Sase Tri spielen. Auch diese Band ist für mich noch unbekannt. Die Band kommt aus Rumänien. Als Startsong gibt es Ultimul Lup, der Sänger kündigt es an und die Band legt direkt los. Im Publikum ist gute Stimmung und Ultimul Lup reißen alle mit. Nach sieben gar nicht mal so schlechten Songs verabschiedet sich die Band.

Mosaic durfte ich mir noch mal anschauen. Ich hatte bereits das Vergnügen, den Mann im Holzfällerhemd auf einem anderen Festival zu sehen. Die Präsenz der Band ist wieder einmal sehr stark und es macht auch einfach Spaß, ihnen zuzuschauen und Fotos zu machen. Was ich immer schade bei Black Metal finde und auch in diesem Fall: Die Interaktion mit dem Publikum ist immer sehr gering.

Leider können wir am dritten Tag einige Bands nicht mitnehmen, dennoch sind wir rechtzeitig zurück für Obscurity. Für mich persönlich auch ein Highlight auf diesem Festival. Agalaz hat einfach Freude auf der Bühne, die Ausstrahlung ist nicht zu übersehen. Mit Wodanaz Kriger starten Obscurity die Show. Was Uns Bleibt und Bergischer Hammer sind deren Abschiedslieder. Obscurity legen eine top Show und Stimmung hin. Nach einer kurzen Zeit am Eingang vom Festivalgelände läuft mir auch Agalaz über den Weg. Ein sehr sympathischer Mann mit viel Eigenhumor. Ich drücke der Band alle Daumen für jeglichen Erfolg, definitiv verdient. Hier endet auch bedauerlicherweise unsere Reise und wir fahren nach Hause. Auf dem Heimweg fällt mir dann auf, dass eine meiner Karten defekt ist und daher fehlen ein paar Bilder.

Fazit: Ein sehr entspanntes kleines Festival, die Atmosphäre in der Ruine ist einfach grandios. Ich freue mich definitiv auf 2023.