Darkness Over X Mas Tour vom 26. – 28.12.2015

 “Abrissparty“

Eventname: Darkness Over X Mas Tour 2015

Headliner: Caliban

Vorbands: Neaera, Any Given Day, Walking Dead on Broadway, Vitja

Ort:
Leipzig (Conne Island), Stuttgard (LKA-Longhorn), Münster (Skaters Palace)

Datum: 26.12.2015 – 28.12.2015

Kosten: 26,50 € VK

Genre: Metalcore, Deathcore, Djent

Veranstalter: Kingstar GmbH (info@kingstar-music.com)

Link: http://www.kingstar-music.com/

Caliban Dezember 2015 Tour Flyer

Voller Spannung was mich heute Abend erwartet, mache ich mich auf den Weg in den Skaters Palace in Münster. Nach dem ganzen Weihnachtsstress genau das richtige!

Als ich etwas später als geplant an der Halle ankomme, ist der Laden schon recht voll. Die Gastgeber des heutigen Abends spielen ja auch vor ausverkauftem Haus. Leider müssen die Besucher der Darkness Over XMAS Tour 2015 auch eine bittere Pille schlucken… Neaera spielen nach zwölf Jahren Bandgeschichte ihre letzte Show am heutigen Abend. Aber fangen wir von vorne an.

Als erstes betritt die Leipziger Band Walking Dead on Broadway die Bühne. Von der ersten Sekunde an geben die Jungs alles und packen die Deathcore Keule aus wie es im Buche steht. Die Growls von Sänger Robert Horn plus die düstere Atmosphäre, die hier verbreitet wird, lassen keinen Zweifel daran, dass die Jungs hier genau wissen, was zu tun ist, um in diesem brutalen und stumpfen Genre zu überzeugen. Nach einer recht kurzen Umbaupause begrüßt das Publikum nun Vitja. Frontmann David Beule weiß von Anfang an den Mob zu animieren und trotzt vor Energie. Die Mischung aus Metalcore und Djent packt das Publikum und lässt es erst los als der letzte Ton gespielt ist.

Walking Dead On Broadway
Walking Dead On Broadway

Nach einem kurzen Besuch in den gekachelten Räumen und einem schönen kühlen Blonden freue ich mich jetzt auf Any Given Day. Bereits beim Intro merkt man, dass jetzt mächtig Druck aus den Boxen kommen wird. Die Jungs um Dennis Diehl betreten die Bühne und legen auch schon los. Ein Riffgewitter nach dem anderen zieht über das Publikum und lässt den ein oder anderen Circle Pit entstehen. Langsam aber sicher beginnen die ersten Leute mit dem Crowdsurfing, was sich aber zum späteren Zeitpunkt noch extrem verstärken wird. Zum Abschluss des Sets kommt dann das vom Publikum heiß erwartete Diamonds-Cover an unsere Ohren und wird gebührend gefeiert. Nach diesem Coversong dürfte wohl die gesamte Metalgemeinde Rihanna kennen.

Any Given Day
Any Given Day

Nachdem das Publikum nun richtig auf Betriebstemperatur gekommen ist, ist es jetzt Zeit für die Metalcore Abrissbirne Caliban aus dem Ruhrpott. Schon beim Betreten der Bühne tobt der Mob. Nach den ersten paar Songs wird schnell klar, dass die Security keinen leichten Job hat. Ein Crowdsurfer nach dem anderen wird von der Security vorne am Graben in Empfang genommen. Die Party ist in vollem Gang! Andreas Dörner und seine Mitstreiter haben das Publikum im Griff und lassen so schnell nicht los. Wie schon einige Male auf anderen Veranstaltungen kommen bei dem Song We Are The Many jeweils die Sänger der anderen Bands auf die Bühne, um sich mit dem Frontmann von Caliban gemeinsam die Seele aus dem Leib zu shouten. Auf jeden Fall immer eine sehenswerte Sache, die ein bisschen Abwechslung mit ins Set bringt. Nach diversen Circle Pits müssen dann auch Caliban zum Ende kommen, um Platz für den heuteigen Headliner zu machen.

Caliban
Caliban

Vor ewigen Zeiten habe ich Neaera mal in einem Jugendzentrum in Essen gesehen. Leider blieb es mir verwehrt sie mal wieder zu sehen. Aus diesem Grund freue ich mich, dass ich sie heute noch ein letztes Mal sehen darf. Die Jungs, die hier heute Heimspiel haben, werden von ihren Fans empfangen wie es sich für so einen Tag gehört. Nach den schon schweißtreibenden Bands zuvor bricht jetzt grade die Hölle los. Frontmann Benny Hilleke geht von 0 auf 100 in einer Sekunde. Junge dreht der auf! Schon bei ersten Song wird klar, dass es jetzt heftig wird. Wo grade noch drei Security Leute standen, stehen jetzt sechs. Im Ernst! Ich hab noch nie so viele Crowdsurfer auf einmal gesehen. Da muss man die Leute von der Securityfirma echt loben, dass sie das alles so gepackt haben. Aber weiter zur Show. Ein Song nach dem anderen wird hier gefeiert und Sänger Benny packt noch auf die eh schon echt geile Show der Münsteraner immer noch einen oben drauf. Fangen wir damit an, dass er sich an der Stahlkonstruktion der Halle rumhangelt und prompt auch noch einen Überschlag an diesen Streben hinlegt. Der Typ weiß wie man unterhält. Diverse Sprünge ins tobende Publikum und Crowdsurfing nur nebenbei erwähnt. Während eines Songs lässt er sich von den Fans bis zum hinten in der Halle gelegenen Bierstand tragen, um dort ein Bier abzuholen und auf gleichem Weg wieder zur Bühne zurück zu gelangen. Nach weiteren Songs wird nun langsam auch dem Letzten in der Halle klar, dass diese geile Band gleich zum letzten Mal eine Show gespielt hat. Nach einige Zugaben und Einsatz einer Bengalo Fackel ist das Ende leider erreicht. Kurz wird noch auf die Aftershow Party hingewiesen, bei der die sympathische Band anwesend sein wird und das ein oder andere Bier mit ihnen gekillt werden kann. Ich muss echt sagen – ein sehr gelungener letzter Gig. Geile Show! Benny Hilleke – der Knaller wie der abgeht! Definitiv eine überragende Liveband! Lässt hoffen, dass sich Neaera vielleicht doch noch mal blicken lassen. Sag niemals nie.

Neaera
Neaera

Fazit:
Für mich insgesamt eine klasse Show, die zwar mit einem weinenden Auge zu Ende geht, aber mir immer positiv in Erinnerung bleibt, weil mal wieder gezeigt wurde, dass der deutsche Markt auch extrem fette Bands hervorbringt, die immer für eine gute Abrissparty zu haben sind.