Das Interview mit Stephan Ahlers-Möller zu seinem ersten Buch „Aus Dem Eis“

Über sein erstes Buch "Aus Dem Eis" und kommende Werke

Buchtitel: Stephan Ahlers-Möller – Aus Dem Eis

Sprache: Deutsch

Genre: Mystery-Horror

Release: 08.04.2022

Links: https://www.stephan-ahlers-moeller.de/
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Time For Metal / René W.:
Moin Stephan

Stephan Ahlers-Möller:
Moin

Time For Metal / René W.:
Jetzt kennen wir uns schon ein paar Jahre durch deine Arbeit bei metal.de. Dass wir mal zusammenkommen, um ein Interview zu führen, hätte ich nicht gedacht. Ich freue mich aber sehr darüber, über dein erstes Buch Aus Dem Eis zu sprechen, welches am 08.04.2022 erscheinen wird. Was hat dich dazu bewegt, inspiriert vom Musik-Journalismus zum Mystery-Horror-Autor überzuschwenken?

Stephan Ahlers-Möller:
Ich wollte eigentlich schon immer Bücher schreiben. Schon in der Grundschule hat mich die Idee fasziniert, mir Geschichten auszudenken und sie zu Papier zu bringen. Richtig ernst wurde es irgendwann mit 14 oder 15. Inspiriert von Stephen King habe ich damals meine ersten Horror-Kurzgeschichten geschrieben, drei davon wurden auch veröffentlicht. Der Rest hat sich nie ergeben, weil dieses „Leben“ passiert ist, Studium, Vollzeitjob etc., und dann war ich ja auch irgendwann bei metal.de aktiv. Als ich aber mit meinem Studium durch war, hatte ich mehr Zeit, mich auf den Traum zu konzentrieren, Bücher zu schreiben. Das habe ich schon eine ganze Weile verfolgt, aber der erste Corona-Lockdown war dann der Zeitpunkt, es zu forcieren.

Horror hat mich wie gesagt schon immer beschäftigt, spätestens seitdem ich als Teenager Stephen King und Akte X entdeckt habe. Aber auch als Kind fand ich z.B. schon Die ??? Fragezeichen-Folgen mit Gruselfaktor spannender als andere. Ich liebe das Genre in all seinen Facetten und Formen, aber am liebsten mag ich es, wenn etwas Übernatürliches beteiligt ist.

Ich lege mich allerdings nicht fest, dass es immer Horror bleiben wird. Ich sitze z.B. an einem Manuskript für einen Action-Abenteuer-Roman, so ein bisschen Richtung Indiana Jones. Ganz ohne Übernatürliches komme ich da aber auch nicht aus, haha.

Time For Metal / René W.:
Wie ich schon erwähnt habe, bist du Redakteur bei metal.de und wir beide wissen, wie zeitintensiv unsere Arbeit im Magazin ist. Konntest du beide Projekte unter einen Hut bringen oder hast du in Sachen CD Reviews, Interviews und Co. erst einmal einen Gang herunterschalten müssen?

Stephan Ahlers-Möller:
Du hast schon recht, das ist ein extrem zeitaufwändiges Hobby. Seit 2020 bin ich deshalb auch nicht mehr aktiv dabei, es ließ sich mit Vollzeitjob, Beziehung und dem Romanschreiben nicht mehr vereinbaren. Allerdings arbeitet Chefredakteur Jan schon eine Weile an mir rum, dass ich wieder einsteigen sollte, haha. Sagen wir so: Wenn es klappt, dass ich auf längere Sicht vom Schreiben leben kann, habe ich auch dafür wieder Luft.

Time For Metal / René W.:
Ich drücke Jan die Daumen! Deine Person wäre ein Verlust für unsere Szene, wir hätten aber natürlich auch noch einen Platz für dich frei =). Im Metal und Rock Sektor arbeiten wir alle als große Familie nach dem Motto „in den Farben getrennt, in der Sache vereint“ zusammen. Wie schwer ist es in der Literatursparte Fuß zu fassen? Gibt es dort ein deutlich erhöhtes Konkurrenzdenken oder ist es ähnlich leicht, mit anderen Weggefährten Erfahrungen auszutauschen?

Stephan Ahlers-Möller:
In der Literaturszene selbst geht es – soweit ich das bisher mitbekommen habe – auch sehr freundlich und kollegial zu. Sicher, schwarze Schafe und Missgunst gibt es überall, aber bisher hat mich das nicht getroffen. Im Gegenteil: In einigen Foren für Schreibende bin ich mittlerweile gut vernetzt, Fragen werden dort gewissenhaft beantwortet, die Leute freut es, wenn jemand anderes erfolgreich ist.

Das ist bisher allerdings der Eindruck aus dem Netz. Im Real Life konnte ich bisher noch keine entsprechenden Erfahrungen sammeln. Seitdem ich mich intensiver mit dem Schreiben beschäftige, ist wegen so eines lästigen Virus‘ quasi alles abgesagt worden …

Time For Metal / René W.:
Kommen wir endlich zu Aus Dem Eis, ich merke, es brennt dir unter den Nägeln. Welche Thematik erwartet den Leser bei deinem Buchdebüt bzw. was hat deine Gedanken der Geschichte beeinflusst?

Stephan Ahlers-Möller:
Haha, ja – so ein Buch zu schreiben ist eben wie einen Marathon zu laufen. Wenn man das schafft, spricht man am Ende gerne darüber.

Konkret geht es um eine deutsche Mikrobiologin namens Jenny, die zu Hause allerlei Probleme hat und vor all dem fliehen will. Deshalb nimmt sie an einer Forschungsexpedition ins nordkanadische Yukon-Territorium teil, wo eine neue Art von Bakterien gefunden wurde. Dann bricht der Winter ein und die Kleinstadt, von der aus die Expedition operiert, wird von der Außenwelt abgeschnitten. Bald finden sich erste Leichen. Dann wird Jenny klar, dass die globale Erwärmung Dinge freigelegt hat, die besser im Eis geblieben wären.

Übergeordnet geht es also um Flucht vor dem eigenen Leben, aber auch darum, angesichts der Gefahr wieder zu sich zu finden. Der Klimawandel spielt als Thematik auch eine Rolle und die Frage, wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten. Mehr möchte ich aber jetzt nicht dazu sagen, das wären Spoiler. Außerdem sollen sich Leser auch ihr eigenes Bild machen.

Time For Metal / René W.:
Die meisten Autoren, die ich kenne, haben feste Rituale. Einige schreiben nur nachts, führen immer ein Notizbuch bei sich oder können nur im dunklen Keller kreativ werden. Wie bündelst du deine Kreativität?

Stephan Ahlers-Möller:
Durch Routine, würde ich sagen. Ich versuche, so regelmäßig wie möglich zu schreiben bzw. am Buch zu arbeiten. Das beinhaltet natürlich auch solche Dinge wie Planung, Recherchen, Korrekturen etc. Inzwischen sind es tatsächlich täglich ein paar Stunden.

Durch die Routine hat sich mittlerweile so ein Drang ergeben, fast wie beim Zähneputzen: Ich merke, dass was fehlt, wenn ich es nicht tue. Was bei mir definitiv nicht funktioniert, ist auf die Kreativität zu warten und loszuschreiben, wenn mich „die Muse küsst“. Manche schwören darauf, aber ich würde so nie vorankommen. Irgendwas kommt dann immer dazwischen.

Unspektakuläre Antwort, ich weiß. Das einzige Ritual, das mir einfällt, ist, dass ich Musik zum Schreiben brauche. Nicht laut und nichts zu Eingängiges, sonst lenkt es mich ab. Vor allem nichts mit deutschen Texten, das geht gar nicht. Aber bei völliger Stille driften meine Gedanken auch wild durch die Gegend, anstatt beim Text zu bleiben. Meistens greife ich zu Black oder Death Metal, manchmal auch zu Dark-Ambient- bzw. Dungeon-Synth-Zeugs. Das hängt auch ein bisschen von der Atmosphäre der Szene ab, an der ich gerade arbeite.

Time For Metal / René W.:
Ich bin auf deinen ersten Streich Aus Dem Eis wirklich gespannt. Wie geht es für dich weiter? Hat das Buch ein offenes Ende und Part 2 liegt bereits bei dir auf dem Schreibtisch, oder war der Sprung in die Mystery-Horror-Materie eine einmalige Sache?

Stephan Ahlers-Möller:
Definitiv keine einmalige Sache, nein, allerdings ist Aus Dem Eis ein abgeschlossener Roman. Gerade sitze ich an der Überarbeitung meines zweiten Romans, der noch keinen Titel hat und eine Zombie-Splatter-Geschichte sein wird. Also auch Horror, aber deutlich actionlastiger. Wenn alles gut geht, könnte der schon im Juni erscheinen. Mein dritter Roman wird wohl das Action-Abenteuer, von dem ich gerade schon sprach. Da ist die Rohfassung ungefähr zu drei Vierteln fertig.

Ich hoffe, dieses Jahr noch mindestens drei bis vier Romane zu veröffentlichen. Das klingt sehr schnell und sehr viel, aber ich habe mir durch die Lockdowns der letzten Jahr ein wenig Vorsprung erarbeitet, haha.

Time For Metal / René W.:
Bei allen, die jetzt durch deine Worte Interesse an Aus Dem Eis bekommen haben, wie machst du das Buch zugänglich? Wird es digital und auch physisch zu erwerben sein?

Stephan Ahlers-Möller:
Ja, beides. Das E-Book wird es ab dem 08.04.2022 exklusiv auf Amazon geben, dort ist es auch schon vorbestellbar. Das Taschenbuch kommt etwas später, vermutlich auch noch im April. Das ist dann auch nicht an Amazon gebunden, sondern überall erhältlich. Interessierte können mir auf meinen Social-Media-Kanälen folgen, dort gebe ich das genaue Datum, ISBN etc. bekannt, sobald ich es selber weiß.

Time For Metal / René W.:
Auf welche Unterstützung konntest du beim Erschaffen des fertigen Buches setzen? Hast du bereits einen Verlag an der Hand und wer hat das Artwork für Aus Dem Eis entworfen?

Stephan Ahlers-Möller:
Ich veröffentliche das Buch als Selfpublisher, also verlagsunabhängig. Die Verlagssuche kann Jahre dauern und ob der Vertrag am Ende lukrativ ist, ist dann noch eine ganz andere Frage. Deshalb habe ich mich von Anfang an bewusst entschieden, es als Indie-Autor zu versuchen. Amazon, Tolino, BOD und Co. machen es ja heute möglich. So zwackt sich kein Gatekeeper Geld ab und ich habe die volle Kontrolle über alle Aspekte. Natürlich muss ich selbst für Marketing sorgen und für alles, was ich selbst nicht kann, Leute bezahlen, das ist der Nachteil.

Geholfen haben mir vor allem mein Lektor André Gabriel von Lektorat Gabriel (https://www.lektorat-gabriel.de/), der meine Version nochmal auf die nächste Ebene gehoben hat, und Florin Sayer-Gabor von 100covers4you (https://100covers4you.com/), die das großartige Artwork angefertigt hat. Beiden bin ich extrem dankbar für die tolle Arbeit, die sie geleistet haben.

Time For Metal / René W.:
Vor Corona wurde es immer populärer, dass Autoren ihre Bücher vor Publikum zum Besten gegeben haben. Wäre das eine Option für dich bzw. würdest du eine Einladung für eine Livesession ausschlagen?

Stephan Ahlers-Möller:
Sowas fände ich definitiv interessant. Wer eine Lesung oder ein Q&A o.ä. organisiert (auch online) und mich dabei haben möchte, kann mich einfach über meine Website, über Facebook oder Instagram kontaktieren.

Time For Metal / René W.:
Bleibt es bei einer rein deutschen Ausgabe oder wird es in der Zukunft auch eine englische Version von Aus Dem Eis geben?

Stephan Ahlers-Möller:
Das kann ich noch nicht absehen. Wie vorhin gesagt: Als Indie-Autor muss ich alles, was ich selbst nicht erledigen kann, selbst bezahlen, und Übersetzungen in diesem Umfang kosten eine ordentliche Stange Geld. Wenn das Buch ein Erfolg wird, möchte ich das aber nicht ausschließen.

Time For Metal / René W.:
Lieber Stephan, ich bedanke mich für deine Zeit! Bleibe gesund, den harten Metal Klängen treu und habe viel Erfolg mit Aus Dem Eis. Die letzten Worte gehören dir und kannst sie ganz frei an unsere Leser wenden!

Stephan Ahlers-Möller:
Stay Metal! Bleibt gesund und lasst uns hoffen, dass wir dieses Jahr endlich mal wieder einen richtigen Festivalsommer bekommen!