Despised Icon + Support am 18. Februar 2018 im Backstage, München

“Einfach mal schön eskalieren“

Eventname: EUROPE MMXVIII

Headliner: Despised Icon

Vorbands: Malevolence + Archspire + Vulvodynia

Ort:  Backstage, München

Datum: 18.02.2018

Kosten: € 29,90 VVK,  € 30,00 AK

Genre: Deathcore

Veranstalter: Backstage Concerts GmbH

Link: https://de-de.facebook.com/despisedicon/

Was gibt es Schöneres als eine Portion Bands, die einen einladen einfach mal schön zu eskalieren? Nun, im Deathcore Bereich laden ja viele Bands dazu ein, doch was am 18. Februar im Backstage in München auf die Zuschauer wartete, war dann doch das volle Paket: Die Montrealer Deathcore-Pioniere Despised Icon haben sich Malevolence, Archspire und Vulvodynia in den Koffer geschmissen sowie ihr aktuelles Album Beast, um die Clubs in Europa unsicher zu machen. Das erste Mal seit zwei Jahren für die Jungs, womit natürlich die Erwartungshaltung der Fans zu Recht groß war. Bereits kurz vor Einlass versammelten sich die eingesessenen Core Fans vor dem kleinen Eingang der Backstage Halle und trotzten dem Frost und der Kälte. Die Backstage Halle ist wohl eine der beliebtesten Locations in München, wenn es zu Clubkonzerten im Metal Bereich kommt und auch hier hat man wieder das Gefühl gewisse Gesichter wiederzuerkennen. Der Einlass läuft reibungslos und man ist recht froh, dann auch endlich im Warmen zu stehen.

Als Opener des Abends betreten dann auch nur wenig später Vulvodynia die Bühne. Für die meisten Fans wohl noch eher unbekannt scheinen die Meisten zunächst damit beschäftigt sich die Aussprache des Namens auch korrekt anzueignen, doch die Herren liefern da oben was ab, was durchaus zu gefallen weiß. Und dabei hat die Gruppe auch noch einen sehr weiten Weg hinter sich, so kommen Vulvodynia aus Südafrika und zeichnen sich durchaus durch flottes Tempo und Brutalität aus. Außerdem wirken die Herren unglaublich sympathisch, und einfach nur überglücklich auf der Bühne zu stehen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann auch schon mit Archspire weiter – und diese Pause hatte man auch wirklich nötig, denn kaum werden hier die Gitarren angespielt fühlt man sich fast, als hätte jemand die Vorspultaste gedrückt, so schnell werden hier Töne und Riffs aneinandergereiht. Das Publikum rastet auch entsprechend aus und genießt die Darbietung, wenn auch Archspire musikalisch nicht wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen bzw. man sich am Tag danach nicht an einzelne Songs spezifisch erinnern könnte. Das tut dem ganzen Auftritt allerdings nichts ab, man steckt halt eben mehr im Moment fest.

Musikalisch frischer kommt dann die dritte Band des Abends daher: Malevolence präsentieren mehr als qualitativen Hardcore-Punk, der wohl etwas härter als in diesem Genre gewöhnlich daherkommt und daher wunderbar in diesen Abend reinpasst. Auch kommt mit Malevolence nun endgültig Leben in die Bühne, da nun auch Textsicherheit am Bühnenrand und im Publikum Platz nimmt und man sich genussvoll im Mosh Pit oder eben als Crowd Killer vergnügt. Aber egal wie, Malevolence machen Spaß und dürften sich wohl schnell zum gern gesehenen Gast in der Szene entwickeln.

Die Verschnaufpause zu Despised Icon gestaltet sich wieder etwas länger, doch genau das braucht man da eigentlich auch nach Malevolence. Denn auch der Headliner des Abends lässt die Meute laufen in Circle Pits oder gegeneinander – für das Publikum alles kein Problem, so liefern Despised Icon doch auf der Bühne eine solche Energie, dass man sich davon nur anstecken lassen kann. Nicht nur musikalisch wird hier eine gute Show geliefert, sondern auch zwischenmenschlich herrscht eine Chemie zwischen den Bandmitgliedern, die man als Zuschauer regelrecht spüren kann.

Und am Ende dieses Quartetts findet man sich eigentlich nur noch erschöpft in einem müden, aber fröhlichen Raum wieder und möchte gerne noch einmal die Zeit zurückdrehen. Insgesamt hätte wohl der Sound besser sein können, aber diese Problematik ist man ja so von Club-Shows gewöhnt und auch das wird zur Nebensache, wenn man die richtige Atmosphäre und die richtigen Bands da oben stehen hat.