Disinter – Demolition

Drei Demos für ein Hellelujah!

Artist: Disinter

Herkunft: USA

Album: Demolition

Spiellänge: 37:00 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 26.01.2022

Label: Pest Records

Link: https://pestrecords.bandcamp.com/album/disinter-demolition

Bandmitglieder:

Gesang – Casey Loving
Gitarre – Bats
Gitarre – Mike LeGros
Bassgitarre – Jon Billmann
Schlagzeug – Max Colunga

Tracklist:

  1. Demoliton Of The Mind
  2. Dead Inside
  3. Disinter
  4. Red Queen
  5. The Hell We’ve Become
  6. Demonic Portraiture
  7. Reanimate The Ravenous
  8. The Curse Of Eternal Night
  9. Breaker Of Bones

Ich war freudig überrascht, als ich gelesen habe, dass die amerikanische Combo Disinter wieder am Start ist und etwas herausbringen will. Freudig, weil ich immer fand, dass diese Band total unterschätzt wurde. Besonders die Alben Demonic Portraiture (2001) und As We Burn (2004) finde ich sehr stark. Die Burschen sind auch schon seit dem Jahre 1996 dabei, aber zehn Jahre hat man nichts von ihnen gehört und dann kam das Album Nummer fünf. Aber auch hier wurden Songs aus dem Jahre 2004 verwendet, wenn ich mich recht erinnere. 2016 kam noch eine EP heraus. 2021 erschien eine Compilation mit unveröffentlichten und raren Stücken und nun endlich neues Material?

Leider nein, aber eigentlich schon. Demolition besteht aus drei unveröffentlichten Demos aus den letzten drei Jahren mit jeweils drei Tracks und somit quasi doch neues Material. Seit dem Jahre 2018 ist der Kaos Rising Sänger Casey Loving dabei und gibt hier sein Debüt.

Gleich der Opener Demoliton Of The Mind macht klar, dass die Amerikaner lange noch nicht zum alten Eisen gehören. Gitarre vorweg, sehr fett und dann ab ins Geballer. Das Tempo ist hoch, aber variabel und so geht es hin und her. Die Vocals sind ebenfalls sehr abwechslungsreich. Das Hauptriff ist sehr markant und so wiederholt man es gerne, aber bringt immer eine weitere Variante dazu. Ein kleiner Groove, ein Solo oder eine Tempoverschärfung. Klingt sehr geil. Die Drums fordern die Gitarristen heraus und diese nehmen den Kampf gerne auf. Die Vocals sind allererste Sahne und so zieht der Song einen gnadenlos in seinen Bann. Wäre echt schade, wenn dieser nie veröffentlicht worden wäre.

Ganz anders präsentieren die Burschen sich bei dem recht langen Song Dead Inside. Ein langsames, recht melodisches Riff macht seine Runde, nachdem der Song mit diabolischem Gesang ins Rollen kam. Das Tempo ist recht langsam zu Beginn. Nach einigen Vorspielern kommt dann das Geballer hinzu. Aber auch hier können sie mit geilem Riffing überzeugen und wieder diese guten Growls und geilen Screams. Teilweise werden diese auch gedoppelt. Die langsamen Grundgedanken sind erst einmal vorbei. Allerdings kommen diese wieder. So schleppt man sich dann später weiter, um dann aber natürlich noch einmal die Stimmung des Zuhörers zu erhöhen, da man das Tempo noch einmal gekonnt anhebt.

Auch der Song Disinter arbeitet am Anfang mit der Devise, den Hörer erst einmal in Sicherheit zu wiegen. So kommt man ein wenig groovend aus den Boxen, bevor man den Knüppel aus dem Sack holt. So geht es eine Weile weiter, um dann im schnelleren Midtempo ordentlich zu grooven. Die Doublebass arbeitet sehr elegant und vernichtend.

Red Queen kommt mit einem recht melodischen Part daher, groovte im Stile von Dying Fetus und gibt auch ordentlich Gummi, klingt an einigen Stellen aber ein wenig verspielt.

The Hell We’ve Become kommt dann wieder mit diesen typischen Vorspielern und ballert uns eine ordentliche Portion Death Metal um die Ohren. Schön fix und technisch anspruchsvoll. Der doppelte Gesang ist wieder nur geil. Kleines Basssolo bringt ein wenig Abwechslung in die Geschichte und das Drumming, welches teilweise versetzt klingt, erledigt dann den Rest vom Schützenfest.

Und so arbeitet man sich durch drei Demos und freut sich des Metalseins. Der Song Demonic Portraiture vom gleichnamigen Album wurde noch einmal aufgenommen und Reanimate The Ravenous geht sofort ins Ohr und bedient die Freunde der schnellen Uftata. Der Song ballert, hat Druck und macht Spaß,

Die Einflüsse aus den Neunzigern sind klar zu hören und die Burschen kombinieren diese zu einer recht gelungenen Einheit. Ich vermute einmal, das war nicht das letzte Lebenszeichen der Band. Das hoffe ich zumindest, denn diese neun Songs machen überwiegend gute Laune.

Drei Demos für ein Hellelujah!!

Disinter – Demolition
Fazit
Disinter sind nicht totzukriegen und das ist auch gut so. Die Band aus den Neunzigern zockt Death Metal mit allen weiteren Annehmlichkeiten. Einflüsse aus dem Thrash und Speed Metal sind zu hören, aber auch blackige und grindige Klänge sind zu vernehmen. Gut, dass diese Demos zusammengefasst und veröffentlicht wurden. Hoffen wir mal, dass die Amis es noch einmal wissen wollen. Guter Death Metal!

Anspieltipps: Demoliton Of The Mind und Reanimate The Ravenous
Michael E.
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