“Gerade mal gehobenes Mittelmaß“
Artist: Dream Evil
Herkunft: Schweden
Album: SIX
Spiellänge: 51:33 Minuten
Genre: Metal, Heavy Metal, Power Metal
Release: 26.05.2017
Label: Century Media Records
Link: www.facebook.com/DreamEvilOfficial
Bandmitglieder:
Gesang – Niklas Isfeld
Leadgitarre – Mark U Black
Rhythmusgitarre – Fredrik Nordström
Bassgitarre – Peter Stålfors
Schlagzeug – Patrik Jerksten
Tracklist:
- Dream Evil
- Antidote
- Sin City
- Creature Of The Night
- Hellride
- Six Hundred And 66
- How To Start A War
- The Murdered Mind
- Too Loud
- 44 Riders
- Broken Wings
- We Are Forever
Wenn ich den Namen Dream Evil höre, muss ich immer sofort an den Song Blind Evil denken, mit dem ich die Band kennen- und schätzen gelernt habe. Aber natürlich kann man die fünf Männer aus Schweden nicht nur auf diesen Song reduzieren. Gegründet im Jahr 1999 wurden bislang fünf Alben veröffentlicht. Das letzte, In The Night, ist tatsächlich schon aus dem Jahr 2010, danach war dann mehr oder weniger Funkstille. Die wurde jetzt vor geraumer Zeit gebrochen, die ersten Ankündigungen liefen auf, und am 26.05. war es dann soweit. Das sechste Album erschien, wieder über Century Media Records, und passenderweise trägt es den schlichten Titel SIX.
Bislang haben Dream Evil es ja fast auf jedem Album geschafft, einen Titel draufzupacken, der zumindest das Wort „Evil“ in irgendeiner Ausprägung enthält. Nun darf also endlich mal der Bandname ge- bzw. besungen werden, denn mit dem Midtempo-Stampfer Dream Evil geht SIX los. Das alte Spielchen von Strophe – Pre-Chorus – Chorus beherrschen Dream Evil auch nach sieben Jahren noch, dazu noch ein kleines, aber feines Gitarrensolo, und fertig ist der Song.
Mit dem herrlich witzigen Video zu Antidote haben Dream Evil wahrscheinlich den Appetit so manchen Heavy Metal-Fans auf dieses Album gesteigert, bei mir hat es jedenfalls bestens funktioniert. Ein tolles Uptempo-Stück in ebenfalls typischer Dream Evil-Manier. Der Song dürfte auch live hervorragend rüberkommen, wenn das Publikum in den Chorus einsteigen darf. Da sehe ich das Meer aus hochgereckten Fäusten förmlich vor mir.
Dann pegelt es sich erstmal irgendwo so im gepflegten Mittelmaß ein, mit Creature Of The Night gibt es so etwas wie eine Powerballade, aber auch die bleibt nicht wirklich im Ohr. Mit einigen Songs versuchen Dream Evil auch mal eine etwas härtere Gangart, wie bei Hellride oder gleich dem folgenden Six Hundred And 66, aber oft macht der Chorus vieles von diesen Bemühungen wieder zunichte, der klingt nämlich oft ziemlich uninspiriert.
Wieder mal ein wenig aufhorchen lässt mich dann How To Start A War. Der legt zum einen wieder mal was an Tempo vor, hat einen wunderbar eingängigen Chorus, den ich schon beim zweiten Mal laut mitsingen kann und ist für mich eine absolut runde Sache. Hier versuchen Dream Evil nicht, besonders „hard and heavy“ zu klingen, sondern machen das, was sie am besten können (womit ich wieder bei Blind Evil wäre).
Das war es dann aber auch schon mit den für mich erwähnenswerten Songs, und es ändert sich auch nach mehrmaligem Hören nichts daran, dass es tatsächlich nur derer zwei sind. Ganz den Mantel des Schweigens decke ich mal über We Are Forever, den Song hätten sich Dream Evil ganz sparen sollen.
Das von mir erwähnte Video zu Antidote gibt es hier zu sehen: