Dudley Taft – Deep Deep Blue

Fazit: Deep Deep Blue ist ein gelungenes Blues Rock-Album, das zwar nicht durch sonderlich neue Einflüsse oder ganz besondere Einzeltalente auftrumpfen kann, aber in seiner handwerklichen Machart und dem, was es macht, einfach überzeugt – lieber etwas Bekanntes solide und überzeugend abliefern, als verkrampft nach Innovation zu suchen, wobei dies hier nicht falsch zu verstehen ist, Dudley Taft haben schon ein eigenes Gesicht. Für Bluesrock-Freunde und diejenigen, die ihren Horizont gerne mal in diese Richtung erweitern wollen, auf jeden Fall ein Anspieltipp Anspieltipps: Wishing Well, God Forbid, Feeling Good Now
Tim Fa.
7.5
7.5

“Howdy Cowboy“

Artist: Dudley Taft

Herkunft: Chapel Hill, USA
Album: Deep Deep Blue
Spiellänge: 48:35

Genre: Blues, Rock, Alternative

Release: 26.04.2013

Label: M.i.G. Music

Link: https://www.facebook.com/DudleyTaftFanPage

Klingt wie: ZZ Top, Joe Bonamassa

Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Dudley Taft
Bassgitarre – John Kessler
Bassgitarre – Matt Deason
Schlagzeug – Scott Vogel

Tracklist:

  1. Meet Me In The Morning
  2. The Waiting
  3. God Forbid
  4. Sally Can´t Dance
  5. Deep Deep Blue
  6. Feeling Good Now
  7. Wishing Well
  8. Satisfy You
  9. Bandit Queen
  10. Palace Of The Kings
  11. Shanks Akimbo

Dudley Taft - Deep Deep Blue

So…heute mal nicht in High-Tops, enger schwarzer Jeans und Metalshirt unterwegs…heute mal mit Chaps und Cowboystiefeln bewaffnet aufs Pferd geschwungen. Ja, hier haben wirs nicht mit den wohlvertrauten Klängen schwerverzerrter Gitarren und ballernden Rhytmussektionen zu tun, sondern mit Bluesrock hart südstaatlicher Prägung. Dudley Taft, eigentlich vielmehr Dudley Taft and Band, sind dann verständlicherweise auch genau dort zu Hause – und das hört man jede Sekunde dieses Longplayers. Gleich zu Beginn wird mit dem Cover von Bob Dylans Meet Me In The Morning klar aufgezeigt, wohin der Ritt musikalisch gehen wird (höhöhöhö, die Cowboy-Metaphern sind super anzubringen!).

Hier gibt es schön dreckig und lässig klingenden Bluesrock geliefert – und das in all seinen Spielweisen, mal schwermütig getragen, mal kantig nach vorne gehend. Ganz klar stehen hier die Talente von Bandleader Dudley Taft im Vordergrund und dies auch zu Recht. Sein Gitarrenspiel bietet sämtliche Facetten des bluesigen und rockigen Spiels, besonders deutlich etwa in ruhigen Songs wie dem Titeltrack Deep Deep Blue oder straighteren Nummern wie Satisfy you und Palace Of The Kings zu sehen.

Schön „sloppy“ gespielte Rhythmusparts und geschmackvolle Lead- und Solopassagen geben den Songs den eigenen und sehr passenden Charakter. Sogar ganz Bon Jovi-esque Töne zu Zeiten von Wanted Dead Or Alive oder Blaze Of Glory beherrscht der Mann in überraschend überzeugender Manier, wie der Track Wishing Well beweist.

Neben dem Spiel ist das eigentliche Juwel jedoch der Gesang Tafts, der wirklich in jeder Nummer die genau richtige Atmosphäre in Einklang mit der Band zu zaubern vermag. Apropos Band: Auch der Rest der Truppe, hier immerhin ganz ungewohnt mit zwei Tieftönern auflaufend, liefert einen absolut überzeugenden Job ab.

Besonders im Bluesrock ist eine fähige und stilistisch breit aufgestellte Rhytmussektion ja mehr als notwendig. Das hier anwesende Trio groovt und rollt vor sich hin, dass es einfach nur gute Laune macht, zuzuhören und sich mitnehmen zu lassen. Außerdem bietet man so dem Chef eine stabiles Fundament, auf dem dieser sich dann austoben darf.