Eat The Gun – Runner

„Warum denn weglaufen?“

Artist: Eat The Gun

Album: Runner

Spiellänge: 45:06 Minuten

Genre: Modern Rock

Release: 29.Juli 2011

Label: Metalville (rough trade)

Link: www.eatthegun.com

Klingt wie: U2 & Franz Ferdinand

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Hendrik Ücüncü
Bassgitarre – Phil Hüls
Schlagzeug – Gereon Homann

Tracklist:

  1. Runner
  2. The Evil In You And Me
  3. The Remedy
  4. Not Dead Yet
  5. Daredevil Supreme
  6. Down In The Fire
  7. Liberator
  8. Give Sight To The Blind
  9. I’m Obsessed
  10. My Retribution
  11. Three Six Five

Als Fan der melodischen Version von Death Metal und MetalCore muss ich gestehen, dass ich etwas reserviert an das nächste Review rangehen muss. Denn es liegt mir die Promo-CD der Band Eat The Gun in einem Webstream vor.

Aber das Genre soll mich jetzt mal nicht abschrecken, sondern eher fordern, „neue“ Grenzen meiner selbst zu testen und somit dafür zu sorgen, dass man nicht auf einem Genre „kleben“ bleibt, sondern eventuell auch mal seine Horizonte erweitert.

Dann will ich jetzt mal schauen, wie weit ich meinen Horizont erweitern kann und ich hoffe, dass jetzt ein Horizont und kein Gewitter auf mich wartet.

Obligatorisch zu einem CD-Review beginne ich mit dem äußeren Erscheinungsbild des Albums. Wenn ich mir das Album so anschaue, würde ich sagen, dass der „Designer“ das deutsche Sprichwort „Weniger ist mehr“ für sich entdeckt hat. Denn das Album ist komplett in Schwarz umhüllt und einzig das Logo der Band und der Titel des Langspielers, Runner, verziert die Front des Albums in einem rot-orangem Farbton.

So jetzt dann mal „run“ an den Speck… äh… die Musik.

Die drei Münsteraner beginnen ihr Album Runner mit dem gleichnamigen Stück und zeigen direkt, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Denn der erste Track der Platte entpuppt sich als ein Ohrwurmsong, der an manche Lieder der irischen Rockband U2 erinnert. Alles ist sehr klar gesungen und das Schlagzeug wird nicht zu hart und nicht zu weich bespielt. Die Gitarre klingt durchgehend eintönig und wird allein durch das Solo aufgepeppt. Selbst nach Ende des Liedes geht mir die Textpassage:“Run, Run, Run“ nicht mehr aus dem Kopf – da ist er, der Beweis für den Ohrwurmsong.

„Ja“ und „Juhu“, das nächste Lied The Evil in You and Me beginnt etwas härter und sorgt für einen wippenden Fuß/Kopf.

Im vierten Song Not Dead Yet könnte ich die Zusammenarbeit mit Toni Meloni heraushören, der bereits Bands wie Die Apokalyptischen Reiter und The Sorrow produziert hat. Das Stück mischt modernen Rock mit ein paar Auszügen des modernen Metals – und das nicht nur im Rhythmus. Das Lied ist das erste des Albums, dem ich persönlich auch etwas abgewinnen könnte.

Down In The Fire ist eine echt US-Rock-Hymne und Ballade. Ein Lied zwischen Schunkeln und Headbangen. Wer da nicht den Takt findet, der wird ihn auch bei keinem der anderen Songs finden, denn zum Entspannen ist Down In The Fire echt super.

Welcher Song mir sonst noch sehr auffällt ist My Retribution. Hier werden Punk-Elemente mit dem Klang von Eat The Gun vermischt. Hier wird mal wieder dafür gesorgt, dass das Album abwechslungsreicher wird. Wenn ich beim letzten Lied jetzt nichts anderes höre, würde ich sagen, dass dieser Song der härteste des Albums ist und das, obwohl mich die Melodie an Franz Ferdinand erinnert.

Doch beim letzten Song kommt keine wirkliche Überraschung mehr. Es bleibt bei den rockigen Klängen und der klaren Stimme des Sängers Hendrik Ücüncü.

Fazit: Hätte man mir gesagt, ich hätte eine neue Platte von U2 hier liegen, hätte ich es nicht geglaubt, doch gewisse Parallelen sind da. Alle Songs sind "massenkompatibel" und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Eat The Gun es mal hoch in die Charts schaffen wird (auch wenn nicht in die eines Metalmagazins/Radios). Zu mehr als acht von zehn Punkten hat es dann doch nicht gereicht, denn die Songs klingen zwar abwechslungsreich, doch die "Aha-Momente" bleiben aus. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Wer ein Fan von Modern Rock ist, der wird an Eat The Gun früher oder später nicht mehr vorbeikommen. Anspieltipps: Runner, The Evil in You and Me & My Retribution
Kai R.
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