Edguy - Space Police - Defenders Of The Crown

Edguy – Space Police – Defenders Of The Crown

“Edguy bleiben sie selbst.“

Artist: Edguy

Herkunft: Fulda, Deutschland

Album: Space Police – Defenders Of The CrownEdguy

Spiellänge: 54:16 Minuten

Genre: Power Metal/Melodic Metal/Hard Rock

Release: 18.04.2014

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://www.edguy.net/eng/index.php

Bandmitglieder:

Gesang – Tobias Sammet
Gitarre – Jens Ludwig
Gitarre – Dirk Sauer
Bass – Tobias Exxel
Schlagzeug – Felix Bohnke

Tracklist:

  1. Sabre & Torch
  2. Space Police
  3. Defenders Of The Crown
  4. Love Tyger
  5. The Realms Of Baba Yaga
  6. Rock Me Amadeus
  7. Do Me Like A Caveman
  8. Shadow Eaters
  9. Alone In Myself
  10. The Eternal Wayfarer

Edguy-Space-Police-Defenders-Of-The-Crown

Edguy gehören bereits seit den Neunzigern zu einem festen Bestandteil der Power Metal-Szene und veröffentlichen mit Space Police – Defenders Of The Crown ihr mittlerweile dreizehntes Album, das angeblich das härteste Werk in der Diskografie der Band darstellt. Da ich sowohl ein Fan von Edguy bin als auch von härterer Musik, habe ich mich unglaublich über diese Aussage gefreut und konnte das neueste Werk der fünf Hessen kaum erwarten. Jedoch war auch ein wenig Sorge mit dabei, dass mich das neue Album vielleicht nicht fesseln könnte, da vom 2011er Album Age Of The Joker an sich kein Song längerfristig in meiner Playlist gelandet ist.

Doch das Warten und Bangen hat nun ein Ende und Space Police – Defenders Of The Crown befindet sich in meinem Plattenspieler.

In den ersten Song Sabre & Torch konnte man bereits vor Release des Albums reinhören – schnelles Riffing und eine gewisse Härte, die mir von Edguy jedoch nicht unbekannt war, dominieren diesen Song.

Space Police erinnert mich vom Beginn her an den Song Superheroes – wieso auch immer das so ist. Vielleicht ist dies begründet durch einen ähnlichen Keyboardklang. Die Gitarren klingen für Edguy recht finster und thrashig, immer wieder hört man Soundeffekte wie aus uralten Alienfilmen, wenn UFOs landen – ebendiese Effekte finden ihren Höhepunkt zur Mitte des Songs. Zirka eine Minute vor Ende wird der Gesang – ein „aaah uuuh“ – verzerrt und ist mehr bescheuert als wirklich schön anzuhören.

Defenders Of The Crown ist ein klassisches episches Power Metal-Stück mit schnellen Drums und Gitarren und wenig Spielereien. Anderthalb Minuten vor Ende gibt Tobias Sammet ein „Woooohoooohooo“ vor, das vom Chor wiederholt wird – ideal für die beliebten Live-Spielchen zwischen Band und Publikum.

Love Tyger geht – wie es der Name schon sagt – in Richtung Glam Rock, ist insgesamt sanfter, klanglich wesentlich fröhlicher und einfach ein Song, den man nicht ernst nehmen sollte (Vergleiche würde ich hier zu den Songs Trinidad oder Lavatory Love Machine ziehen).

The Reals Of Baba Yaga ist ein schöne Mischung aus Hard Rock und Power Metal und zeigt vor allem das Können von Felix Bohnke, der hinter dem Schlagzeug eine gewohnt starke Leistung bringt und Geschwindigkeiten raushaut, die vom menschlichen Ohr schon fast als Rauschen wahrgenommen werden, während die Saitenfraktion das Stück in ruhigerer Art und Weise und stark verzerrt untermalt. Aber auch hier ist im letzten Drittel noch Platz für das obligatorische Gitarrensolo.

Bei Rock Me Amadeus habe ich doch tatsächlich plötzlich vergessen, dass ich Edguy höre und wundere mich erst beim Mitsingen, dass ich Falco höre, bis mir auffällt, dass es sich hier um ein 1A Cover handelt. Tobias Sammets Stimme klingt wirklich – auch vom Akzent her – wie Falco. Das muss erst mal einer nachmachen.

Do Me Like A Caveman ist schon vom Titel her wieder ein typischer Edguy-Song, der melodisch vor sich hindümpelt und von Keyboargeklimper unterstützt wird. Leider bleibt das Stück nicht wirklich im Kopf hängen.

Shadow Eaters ist erst recht unscheinbar, wird aber im letzten Drittel interessant: Eingeleitet durch ein schönes Pianospiel, das von einem Gitarrensolo abgelöst wird, gelingt es dem Song doch noch, zu überzeugen.

Beim vorletzten Song Alone In Myself handelt es sich um eine Ballade, die – wie bei Balladen üblich – sehr ruhig ist und mit Chorgesängen abgerundet wurde.

Eternal Wayfarer ist mit knapp neun Minuten das längste und zugleich letzte Stück auf Space Police – Defenders Of The Crown. Es ist im Mid-Tempo gehalten und die Keyboard-Einschübe reichen von orientalisch bis aus den 70igern entstammend. Ich würde Vergleiche zu Ayreon gerade wegen des doch recht progressiven Charakters hier nicht scheuen.

Fazit: Edguy werden immer Edguy bleiben und das ist auch gut so. Das Quintett ist einfach einmalig und besitzt einen hohen Wiedererkennungswert. Wer mit der Gruppe bisher nicht warm geworden ist, wird auch jetzt mit dem angeblich härtesten Album der Bandgeschichte nicht viel anfangen können. Das, was Edguy ausmacht – also der Einsatz von verzerrten Gitarren, eine tolle Schlagzeugarbeit, verrückte Keyboardeinlagen, der eigenwillige und teils drängende Gesang von Tobias Sammet, die Texte, die von „kritisch“ bis „nicht ernstzunehmend“ reichen und gern genutzte Chorgesang – ist auch nach zweiundzwanzig Jahren Bandgeschichte noch da. Für Fans ein absolutes Muss! Anspieltipps: Sabre & Torch, Rock Me Amadeus, Shadow Eaters und Eternal Wayfarer
Petra D.
9
Kai R.
8.5
8.8