“Ich bin sprachlos!“
Artist: Eluveitie
Herkunft: Winterthur, Schweiz
Album: Ategnatos
Spiellänge: 60:19 Minuten
Genre: Folk Metal, Melodic Death Metal
Release: 05.04.2019
Label: Nuclear Blast Records
Link: http://www.eluveitie.ch/
Bandmitglieder:
Gutturaler Gesang, Mandola, Tin Whistle, Low Whistle, Uilleann Pipes, Akustikgitarre, Bodhran, Harfe – Christian „Chrigel“ Glanzmann
Gesang, Mandola, Keltische Harfe – Fabienne Erni
Bassgitarre – Kay Brem
Gitarre – Rafael Salzmann
Tin & Low Whistles, Dudelsack – Matteo Sisti
Violine & Cello – Nicole Ansperger
Drehleier – Michaela MMalisz
Schlagzeug – Alain Ackermann
Tracklist:
- Ategnatos
- Ancus
- Deathwalker
- Black Water Dawn
- A Cry In The Wilderness
- The Raven Hill
- The Silvern Glow
- Ambriamus
- Mine Is The Fury
- The Slumber
- Worship
- Trinoxtion
- Threefold Death
- Breathe
- Rebirth
- Eclipse
Wenn man mich nach einer Band im Folk Metal fragt, die mit gutturalem Gesang (positiv) auffällt, dann fallen mir auf jeden Fall immer Eluveitie ein. So haben wir von den bisher acht Releases bereits fünf rezensiert und so einen guten Punktedurchschnitt haben selten Bands bei uns erhalten. Zwischen 8 und 9,3 Punkten war eigentlich alles dabei und jetzt werden wir herausfinden, ob die hohe Marke auch heute wieder geknackt werden kann, denn die Schweizer Musikanten sind im April 2019 mit einem neuen Release da.
Was das erste Musikvideo (und Singleauskopplung) bereits zeigt, ist, dass man wieder auf das setzt, von dem man weiß, wie man es macht. Ategnatos (Singleauskopplung und Namensgeber des neuesten Albums) bringt schwere MidTempo-Passagen, die melodisch mit allerlei mittelalterlich klingenden Instrumenten untermalt werden, um dann im nächsten Moment in ordentlicher Melodic Death Metal-Manier in die Fresse zu hauen. Das klingt jetzt vielleicht hart, doch genau das ist das Rezept, was Eluveitie für mich ausmacht. Somit erzeugt man nicht nur eine tolle Alternation in den Songs, sondern sorgt auch dafür, dass man die harten Passagen jenen eröffnet, die sonst eher Melodik und klaren Gesang bevorzugen.
Nach dem kurzen Interludium Ancus bringt man mit Deathwalker einen griffigen Track auf die Platte, der ohne Probleme zum Circle Pit einlädt. Alles sitzt da, wo es sitzen soll und kein Ton wirkt unausgereift oder gar wankelmütig. Black Water Dawn bringt anfänglich wieder ein wenig Atmosphäre mit, um dann mit einem sehr schön passenden Duett zwischen Frontman Chirgel Glanzmann und Fabienne Erni durchzustarten. Was aber eigentlich das Highlight des Tracks ist, ist, dass man ab ca. 150 Sekunden ein geniales instrumentales Soloduett hinlegt, was mal wieder zeigt, dass Eluveitie viel Wert auf Ausgewogenheit an den Instrumenten legen.
A Cry In The Wilderness kommt etwas düsterer und schwerer daher, jedoch ohne an Energie zu verlieren. The Silvern Glow fiedelt einen Übergang zwischen dem mit Mitsingpassagen beladenen The Raven Hill und dem absolut tanzbaren Ambiramus. Hier bleibt mal die wirklich schöne klare Stimme von Fabienne Erni im Vordergrund und Glanzmann übernimmt, anders als in den anderen Tracks, mal den Hintergrundgesang. Bei Mine Is The Fury fällt mir nur ein „Wie geil“ ein, denn Eluveitie können sich auf so viele Moshpits gefasst machen.
Und bei Worship? Was zum Teufel ist das? Metalcore? Was für ein geiler Genremix (keine Angst für Fans, die dem Metalcore nichts abgewinnen können, es ist nur der eine Song, der ein klitzekleines bisschen über den Tellerrand in die Core-Richtung blickt)!
Ein wenig Entspannung gibt es dann noch bei The Slumber und Breathe.