“Potenziell wohl das stärkste, was Deutschland gerade im Female Symphonic Metal zu bieten hat!“
Artist: Elvellon
Herkunft: Moers, Deutschland
Album: Until Dawn
Spiellänge: 60:58 Minuten
Genre: Symphonic Metal, Female Fronted Metal
Release: 01.06.2018
Label: Reaper Entertainment
Link: https://www.facebook.com/ElvellonBand/
Bandmitglieder:
Gesang – Nele
Gitarre – Gilbert
Bassgitarre – Phil
Keyboard – Pascal
Schlagzeug – Martin
Tracklist:
- Spellbound
- Oraculum
- Silence From The Deep
- The Puppeteer
- Fallen Into A Dream
- Of Winds And Sand
- King Of Thieves
- Until Dawn
- Dead-End Alley
- Shore To Aeon
- Born From Hope
- Dreamcatcher
Elvellon aus dem frostigen … Moers, genau ihr lest richtig! Eher hätte man hinter der Symphonic Metal Formation eine Gruppe aus Finnland, Schweden oder Norwegen erwartet. Sängerin und Gesicht der Gruppe hört auf den klassischen Namen Nele und hat es faustdick hinter den Ohren. Was die Female Fronted Geschichte angeht, bin ich persönlich sehr wählerisch – nicht nur in diesem Genre – umso erstaunlicher, dass die Frontfrau in einigen Passagen an die junge Tarja von Nightwish erinnert. Bei den verträumten Power Passagen kommt man wieder auf die Finnen Nightwish in Kombination mit After Forever und der Goldkehle Floor Jansen. Vor Gruppen wie Xandria oder Leaves Eyes brauchen Elvellon keine Angst haben – eher könnte die Reise in Regionen von Delain oder Epica gehen. Ihr Label Reaper Entertainment musste für das Signing noch nicht mal bis an den Meeresgrund tauchen und einer übergroßen Auster diese Perle entreißen. Wie sie auf das Quintett gestoßen sind, weiß ich nicht, haben aber alles ohne Frage goldrichtig gemacht.
Ab Spellbound, dem Opener, zeigen die Deutschen Eier. Da, wo andere Newcomer nur zu gerne auf der faulen Haut die Klischeekeule schwingen, setzen Gilbert an der Gitarre und Pascal an den Tasten Akzente. Filmintroklänge durchziehen die dichten Kompositionen, die einen ganz großen Vorteil haben und das ist Nele. Wahnsinn, dass eine Band gleich mit so einer Sängerin auf Beutezug gehen kann. Until Dawn muss man schon nach dem zweiten Titel, Oraculum, allen Freunden dieser Klänge ans Herz legen. Kraftvoll, dynamisch mit viel Liebe zum Detail werden flüssige Emotionsübergänge geschaffen, die den Hörer nur ergreifen können. Wenn der Gesang abbricht und die Gitarre von Gilbert ausbricht, dann muss man all den Künstlern mit Handschlag für das Songwriting gratulieren. Die Stücke arbeiten meist minimal über der 4 Minuten Marke, nur der Titeltrack, Fallen Into A Dream und Shore To Aeon liegen da drüber. Das ändert nichts an der Qualität, denn selbst bei längeren Hymnen kann der Spannungsbogen auf Maximum gespannt werden. Natürlich haben Elvellon noch in kleinen Punkten Luft nach oben, doch das Potenzial, was sie zeigen, darf als beachtlich eingestuft werden. Man kann nur auf die nächsten Scheiben gespannt sein – ein rasanter Sprung zumindest an die nationale Spitze muss eigentlich die Folge sein.
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