Atomic Bitchwax – Support Yawning Man – am 31.07.2018 im Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden

„Atomic Bitchwax – Support Yawning Man – am 31.07.2018 im Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden“

Headliner: Atomic Bitchwax

Vorband(s): Yawning Man

Ort: Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden

Datum: 31.07.2018

Kosten: 14 € VK, 18 € AK

Genre: Stoner Rock, Desert Rock, Psychedelic Rock

Besucher: ca. 100 Besucher

Veranstalter: Schlachthof Wiesbaden

Link: https://www.facebook.com/events/177529269728202/

Setlisten:


1. Black Kite
2. Revolt Against Tired Noises
3. Skyline Pressure
4. Perpetual Oyster
5. Violent Light
6. Ghost Beach


1. In The Flesh
2. Hope U Die
3. Hang Me
4. 45
5. Liv` A Little
6. Giant
7. Houndstooth
8. Maybe I´m A Leo
9. Birth To The Earth
10. Evil
11. Kiss The Sun
12. Hey Baby
13. Shitkicker
14. One Of These Days
15. Forcefield

Wieder sind Stoner Legenden in Wiesbaden zugegen. Yawning Man and Atomic Bitchwax. Wow, da muss ich unbedingt hin.

Heute ist es unheimlich heiß, da bietet es sich ja an, die legendären und eigentlichen Begründer des Wüstenrocks Yawning Man in Wiesbaden zu sehen. Also schnell ins Auto und ab nach Wiesbaden.

Das Kesselhaus ist noch recht leer, als ich ankomme. Am Eingang begegne ich bereits meinem guten Doomer Bekannten Heiliger Vitus. Wundert mich eigentlich ein wenig, da die beiden Bands heute ja keinen Doom spielen. Er sagt mir, dass er sich Yawning Man heute gerne ansehen will.

Bevor der Gig beginnt, sieht man Mario Lalli, den Bassist von Yawning Man am Merchstand. Bereits im Vorfeld werden dort einige Platten verkauft.

Was muss man eigentlich zu Yawning Man sagen!? Ich denke mal, wenn es Yawning Man nicht geben würde, würden solche Bands wie Kyuss und Queens Of The Stone Age nicht existieren. Yawning Man haben die Szene um Palm Springs weitgehend beeinflusst. Eben noch am Merchstand, kommt Mario Lalli ziemlich unaufgeregt auf die Bühne. Gitarrist und Drummer ebenso. Gitarrist Gary Arce, genauso wie Mario Lalli Gründungsmitglied (also seit 30 Jahren dabei) stöpselt sein Arbeitsgerät ein. Im Hintergrund auf der Bühne läuft ein Film ab und ab geht es mit der Mucke. Es gibt rein instrumentale Mucke, die einen massiven twangigen Einschlag hat. Gary Arce legt den Boden für Mario Lalli am Bass, der dem Ganzen praktisch die Richtung gibt. Sehr entspannter Sound in der heißen Wüstennacht in Wiesbaden. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bei beiden Bands zwischendurch immer mal wieder raus muss. Es ist einfach zu heiß hier im Kesselhaus. Die Klimaanlage ist wohl ausgefallen.

 

Da die Türen aber auf sind, hört man draußen auch die tollen Klänge. Das Bühnenbild mit den (surrealistischen) Filmchen und dieser Musik hat schon etwas ganz besonderes. Die Musik könnte auch zu Werken von David Lynch, wie etwa zu ein paar Folgen von Twin Peaks passen. Das gefällt uns Fans außerordentlich. Gespielt werden bis auf Perpetual Oyster ausschließlich nur Songs des neuen Albums The Revolt Against Tired Noises. Perpetual Oyster stammt vom Album Rock Formations. Dieser Song passt aber gut zu der Setlist, die mit Black Kite beginnt und mit Ghost Beach nach circa 40 Minuten endet. Viel mehr geht heute Abend bei diesen Temperaturen nicht. Den Musikern läuft der Schweiß nur so am Körper herunter. Nach dem Gig frage ich Mario Lalli, ob die Band nicht eigentlich aus vier Musikern bestehe, da ich auf der Bandseite vier Musiker gesehen haben. Der verneint dies und teilt mir mit, dass Yawning Man im Grunde ein Trio sei. Ab und an würde man sich auch an Gastmusikern bedienen.

Nach dem Gig raus, Luft schnappen und kühle Getränke zu sich nehmen. Das mache nicht nur ich, sondern fast alle Anwesenden. Anschließend wieder rein und sich Atomic Bitchwax reinziehen. Das Trio aus Neptune / USA kredenzt einen energiegeladenen Heavy Stoner Rock. In welche Richtung das geht, kann man sich vorstellen, wenn man weiß, wo die Musiker herkommen. Ursprünglich 1992 von den Monster Magnet Mitgliedern Chris Kosnik und Ed Mundell gegründet, verfolgt man seitdem konsequent den Heavy Stoner Rock mit psychedelischen Anklängen. Ed Mundell spielt mittlerweile wieder bei Monster Magnet. Die aktuelle Besetzung besteht aus Chris Kosnik (Bass, Gesang), Finn Ryan (Gitarre, Gesang) und Bob Pantella. Mit Bob Pantella schließt sich der Reigen um Monster Magnet dann auch schon wieder, denn Bob Pantella ist zurzeit auch der Drummer von Monster Magnet.

Trotz der Hitze hier im Kesselhaus sind die Jungs von Atomic Bitchwax oben auf der Bühne sehr energiegeladen und permanent in Bewegung. Toll anzusehen, wie sich Chris Kosnik und Finn Ryan im Gesang gegenseitig befeuern. Da merkt man, dass die Jungs Spaß an der Sache haben. Die Setlist ist ein Querschnitt ihres bisherigen Schaffens. Die meisten Songs sind von ihrem selbst betitelten Album Atomic Bitchwax. Vom aktuellen Album schaffen es nur der Houndstooth und Liv`A Little auf die Setlist. Das ist aber egal, die Band hat schon einige herausragende Platten mit tollen Songs herausgebracht. Auch beim fast einstündigen Gig von Atomic Bitchwax ist es drinnen für mich, ohne nach draußen zu gehen, kaum auszuhalten. So wechsele ich immer wieder zwischen raus und rein. Atomic Bitchwax sind bekannt dafür, dass sie gerne auch mal einen Song von Pink Floyd covern. So befindet sich auf ihrem Album Tab4 ein geniales Cover von Pink Floyds Astronomy Domine. Auf ein Pink Floyd Cover warten die Fans heute Abend natürlich.  Vorher gibt es mit Maybe I’m A Leo sogar noch ein Deep Purple Cover. Das Pink Floyd Cover gibt es dann tatsächlich auch noch. Es ist der vorletzte Song One Of These Days am heutigen Abend, dem dann noch ein letzter Song folgt, bevor die Musiker die Bühne verlassen. Großer Applaus für Atomic Bitchwax, den sie sich verdient haben.

Schnell verlassen die Fans das überhitzte Kesselhaus und nutzen vor der Tür noch ein paar Momente, um sich über das heute Erlebte auszutauschen.

Fazit: Das Kesselhaus in Wiesbaden entwickelt sich zur Wallfahrtsstätte für Stoner verschiedenster Richtung. Die Kombination Yawning Man und Atomic Bitchwax hat richtig eingeschlagen. Trotz der großen Hitze hat es Spaß gemacht. Das Konzert war die einhundert Kilometer Anreise wert!