„Italienischer Doom zurück aus der Gruft“
Artist: Epitaph
Herkunft: Verona / Italien
Album: Claws
Genre: Doom Metal
Spiellänge: 41:26
Release: 22.09.2017
Label: High Roller Records (Soulfood)
link: https://www.hrrecords.de/high_roller/sites/release_detail.php?id=777
Bandmitglieder:
Vocals – Emiliano Cioffi
Guitars – Lorenzo Loatelli
Bass – Nicola Murari
Drums – Mauro Tollini
Tracklist:
01 Gossamer Claws
02 Waco the King
03 Sizigia
04 Wicked Lady
05 Declaration of Woe
Zunächst mal zum Bandnamen Epitaph: Da gibt es zwei Bands mit gleichem Namen. Die deutsche Krautrocklegende Epitaph und die italienische Doom Metalband Epitaph. Dachte ich – da mir beide Bands bekannt waren. Nochmals gegoogelt und dann doch mindestens 26 Metalbands weltweit mit diesem Namen gefunden.
Also bei dem vorliegenden Review handelt es sich um die neue Scheibe der italienischen Doom Metal Band Epitaph.
Die Band feiert bereits ihr 20 jähriges Bandbestehen, hat jedoch schon einige Wechsel im Lineup und eine komplette Auszeit hinter sich. Seit 2012 ist die Band wieder tätig. Vor dem aktuellen Album Claws gab es mit Crawling Out Of The Crypt (2014) den ersten Longplayer.
Claws ist von High Roller Records als physische Ausgabe auf limitiertem Vinyl (300 Stück ultra clear, 200 Stück black) und auf CD zu erhalten.
Dies ist für mich nun das dritte Review einer Doom Band innerhalb von 3 Wochen. Während bei den Scheiben von Eric Wagners Blackfinger und den italienischen Kollegen von Caronte bei mir bereits beim ersten Reinhören der Funke übersprang, muss ich gestehen, dass es bei Claws von Epitaph etwas länger dauerte.
Ich denke, das liegt am ersten Song Gossamer Claws, der erst nach einer Weile zu einem Doomsong wird. Bis dahin könnte das Stück auch ein beliebiges Rockstück mit Southern Rock Anstrich sein. Da wollte ich die Scheibe bereits ad acta legen. Gott sei Dank habe ich das nicht getan, denn sie wird dann immer besser und weiß auch zu gefallen.
Der zweite Song Waco The King zeigt sich dann im kompletten Doomgewand und das ist gut so. Riffs im Tony Iommi Gewand kommen daher und lassen uns die dunkle Seele des Doom der 80er erahnen. Zwischendurch werden in einer ruhigen Sequenz Geschichten erzählt, bevor die Spannung wieder musikalisch ansteigt und es richtig doomt.
Sizigia setzt direkt da an, wo Waco The King aufgehört hat und zeigt den Doom in seiner ganzen Intension der achtziger Jahre.
Mit knapp über elf Minuten ist Wicked Lady der längste Track auf dem Album. Er ist sehr mitreißend und versprüht den Charme des Doom in seiner schönsten Form. Er baut die Spannung morbider Leidenschaft auf und wird nie langweilig und ziellos.
Zu guter Letzt bringt uns Declaration of Woe noch ein wenig Horror. Er beginnt mit Kinderstimmen. Dazu passt auch die meist klagende Stimme des Sängers Emiliano Cioffi. Heulende Gitarren und ein düsterer Bassteppich, immer wieder Kinderstimmen im Hintergrund. Diesen Song könnte ich mir auch gut als Soundtrack für einen Horrorfilm vorstellen.