Eskimo Callboy – MMXX (EP)

So sinnvoll wie „Kung Fury“

Artist: Eskimo Callboy

Herkunft: Castrop-Rauxel, Deutschland

Album: MMXX (EP)

Spiellänge: 20:40 Minuten

Genre: Metalcore, Trancecore

Release: 11.09.2020

Label: Century Media Records

Link: https://eskimocallboy.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Nico Sallach
Gesang, Keyboard – Kevin Ratajczak
Gitarre – Daniel „Danskimo“ Haniß
Gitarre – Pascal Schillo
Bassgitarre – Daniel Klossek
Schlagzeug – David Friedrich

Tracklist:

  1. Hypa Hypa
  2. Hate/Love
  3. MC Thunder II (Dancing Like A Ninja)
  4. Monsieur Moustache
  5. Dramaqueen
  6. Prism (feat. Tobias Rauscher)

Eskimo Callboy sind ein Phänomen, welches ich die letzten Jahre irgendwie nie verstanden habe. Denn auch wenn ich Genremixes mag, ist eine Mischung aus Metalcore, Post-Hardcore und Techno echt etwas, worauf man klar stehen muss. Doch Mut zahlt sich aus, so schlägt dieser fast schon strange Mix seit 2014 regelmäßig in den Top 10 der deutschen Charts ein (gut Rehab 2019 mal außen vor – das schaffte „nur“ Platz 16). Da von der kommenden EP bereits zwei Songs (Hypa Hypa, Prism) erschienen sind, gibt es quasi nur noch vier Songs, die für Fans als neu klassifizierbar wären. Doch was wirklich neu ist, ist Fronter Nico Sallach, der Sebastian „Sushi“ Bieseler dieses Jahr am Mikrofon abgelöst hat. Nicht neu ist, dass man sich nicht ernstzunehmen scheint. So braucht man nur drei Sekunden in die Musikvideos der Herren schauen, um eine lustige Mischung aus Fremdschämen und absoluten Schwachfug wahrzunehmen (Beweismittel anbei).

Zur EP lässt sich so viel sagen, dass man neben dem oben geposteten Hypa Hypa mit fünf weiteren Tracks jede Metalcore Party unsicher machen wird. Shouter Nico Sallach ist gut abwechslungsreich unterwegs und weiß perfekt zwischen Pig Squeals, klarem Gesang und Shouts zu dosieren. Ansonsten sticht für mich klar die Eingängigkeit der Tracks hervor. Sowohl Mitsingpassagen, Breakdowns und Spaß Trancecore ist das, was man wohl am besten zusammenfassend sagen kann. Emotional und fast wie ein Gegensatz wirkt der finale Song Prism, der zusammen mit Tobias Rauscher aufgenommen wurde. Hier fokussiert man sich auf ein akustisches Setup, welches poppig bis tiefsinnig daherkommt – top Gegengewicht!

Mein persönliches Highlight ist Part II von MC Thunder, das bündig an den ersten Part anschließt und Lust auf mehr macht.

Eskimo Callboy – MMXX (EP)
Fazit
Mit MMXX haben sich Eskimo Callboy eine EP geliefert, die beides kann – Party und Bodenständigkeit. Auch wenn ein Fan genau das von der Kapelle aus Castrop-Rauxel bekommt, was er erwartet, ist die EP ein top Willkommensgeschenk für den neuen Fronter, der hier einen Top Job macht. Klar ist man wenig innovativ (im Vergleich zu den bekannten Platten der Band), doch ich bezweifle, dass, hätte man zu viel an der Marke geändert, dass es dann noch einen Wiedererkennungswert behalten hätte. Doch was muss die EP am Ende? Unterhalten – und dass tut sie!

Also, mag ich Eskimo Callboy jetzt ein wenig mehr? Vielleicht.

Anspieltipps: Dramaqueen und MC Thunder II (Dancing Like A Ninja)
Kai R.
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