Exodus und Dust Bolt am 06.06.2018 im Colos-Saal, Aschaffenburg

“Make Thrash Great Again“

Headliner: Exodus

Vorband: Dust Bolt

Ort: Colos-Saal, Aschaffenburg

Datum: 06.06.2018

Kosten: 25,20 € VK, 27,00 € AK

Genre: Thrash Metal

Besucher: ca. 450 Besucher

Link: https://colos-saal.de/komplettes-programm.html

Setlist:

  1. Funeral Hymn
  2. Piranha
  3. Deliver Us To Evil
  4. Deathamphetamine
  5. And Then There Were None
  6. Exodus
  7. Beyond The Pale
  8. Deranged
  9. A Lesson in Violence
  10. Blacklist
  11. Bonded By Blood
  12. The Toxic Waltz
  13. Strike Of The Beast

Die „Alten Herren“ und Urgesteine des Bay Area-Thrashs Exodus nutzen ihre derzeitige Reise über den Teich zu verschiedenen Festivals (u.a. Copenhell, Graspop, Hellfest) und auch zu einigen kleinen Club-Shows. Dabei steht als zweiter Gig ein Besuch im Aschaffenburger Colos-Saal an, den man vor etwas mehr als zwei Jahren auf der Blood In, Blood Out-Tour zuletzt zum Kochen brachte.

Mit im Gepäck als Support: Dust Bolt aus Landsberg in Bayern. Gerade mal drei Tage nach ihrem letzten Konzert auf der bereits zweiten US-Tour mit Obituary merkt man den „Nachwuchs“-Trashern, die derzeit an ihrem vierten Album arbeiten, keinerlei Müdigkeit infolge des Jetlags an. Stattdessen präsentieren sie sich sehr agil und spielfreudig und bestens aufeinander eingespielt. Die bereits im Saal befindlichen Zuschauer lassen sich jedenfalls schnell vom straighten Thrash anstecken, sodass früh ordentlich Stimmung im Club aufkommt, und danken dem Anheizer mit wohlverdientem Applaus.

Exodus greifen dann nach kurzer Umbauphase die Stimmung routiniert auf und verwandeln den Colos-Saal umgehend in einen Hexenkessel. Beginnend mit Funeral Hymn vom Exhibit A-Album hat man die Menge – aufgrund der bekannten Livequalitäten und des famosen letzten Auftritts in Unterfranken ist die Venue überaschenderweise nicht komplett gefüllt – fest in Griff. Von Beginn an bildet sich ein Circlepit, der während der gesamten Spielzeit Bestand haben sollte. Erfreulicherweise beschränken sich Exodus live nicht auf Songs von Alben, die mit Steve „Zetro“ Sousa eingespielt wurden, sodass in Aschaffenburg (bzw. auf dieser Tour) das Hauptaugenmerk auf das Debüt Bonded By Blood gelegt wird, von dem sieben Songs vorgetragen werden. Der Frontmann überzeugt dabei mit seiner unvergleichlichen Stimme und animiert die Anwesenden ständig durch Gestik und Mimik und nimmt ständigen Augenkontakt zu den Fans auf. Dem in nichts nach steht Gitarrist Lee Altus, während Aushilfsgitarrist Kragen Lum, der wiederum fantastisch den mit Slayer auf Tour befindenden Gary Holt ersetzt, und Bassist Jack Gibson zwar alles andere als introvertiert aber doch etwas zurückhaltender über die Bühne fegen. Tom Hunting unterlegt das alles gewohnt präzise und druckvoll an den Drums.

Zwischen den Songs verrät Zetro unter anderem, wie Integration funktionieren kann: Man umgebe die zu integrierenden Personen auf der Reise durch das Land mit Einheimischen und verabreiche deutsches Bier, sodass sich diese relativ schnell gut aufgenommen und eingedeutscht fühlen ?

Einziger Kritikpunkt: Die Show umfasst lediglich dreizehn Songs und geht daher viel zu schnell zu Ende. The Toxic Waltz von Faboulus Disaster leitet den Abschluss ein und sorgt noch mal für einen Energieschub im Club. Strike Of The Beast setzt noch einen drauf, lässt den Pit scheinbar explodieren und krönt schließlich das Konzert.

Fazit: Ein rundum gelungenes Konzert, das hoffen lässt, dass dem auf einem Tourshirt aufgedrucktem Slogan zahlreich gefolgt wird: MAKE THRASH GREAT AGAIN!