Street Dogs – Stand For Something Or Die For Nothing

“Mit Leichtigkeit und Freude den Finger in die Wunde gesteckt!“

Artist: Street Dogs

Herkunft: Boston, USA

Album: Stand For Something Or Die For Nothing

Spiellänge: 36:36 Minuten

Genre: Punk, Punk Rock, Folk Punk

Release: 22.06.2018

Label: Century Media

Link: https://www.facebook.com/pg/streetdogs/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang – Mike McColgan
Gitarre – Matt Pruitt
Gitarre – Lenny Lashley
Bassgitarre – Johnny Rioux
Schlagzeug – Pete Sosa

Tracklist:

  1. Stand For Something Or Die For Nothing
  2. Other Ones
  3. The Comeback Zone
  4. Angels Calling
  5. These Ain’t The Old Days
  6. Working Class Heroes
  7. Lest We Forget
  8. The Round Up
  9. Mary On Believer Street
  10. Never Above You, Never Below You
  11. Torn And Frayed

Dass ich kein großer Punk bzw. Punk Rock Fan bin, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Trotzdem hat das Genre auch Leckerbissen. Ja, das aus meinem Munde, aber es ist tatsächlich so! Als einer dieser Lichtblicke in meinen Augen verstehen sich die Jungs aus Bosten, die auf den Namen Street Dogs hören und über Century Media die Straßen unsicher machen. Das heutige Thema: das sechste Studioalbum Stand For Something Or Die For Nothing. Bei Mike McColgan schwingt auch zehn Jahren nach den Dropkick Murphys noch der Punk Folk mit. Seine Wurzeln möchte der Sänger gar nicht verschleiern und so bleibt es dabei, dass die Street Dogs mit ähnlicher Ausrichtung ihren Weg gehen.

Die fünf Musiker vermischen dabei irischen Folk Punk mit modernem, frechem US Punk – das Ergebnis: coole Melodien, eine Leichtigkeit, die vielen Gruppen abhandengekommen ist, und eine Glaubwürdigkeit, die man im ganzen Punk Business im Jahre 2018 gar nicht mehr findet. Punk Are Not Dead ist eine Durchhalteparole für Menschen, die zu tief im Anarchiedilemma stecken oder versuchen, das Niveau künstlich herunterzuschrauben. Es gibt aber auch Bands wie die Street Dogs, die nicht nur ihre Instrumente beherrschen, sondern beim Songwriting nicht in die Kackkiste greifen müssen, um Scheiße an die Wände zu schmieren, um einmal mehr negativ aufzufallen. Stand For Something Or Die For Nothing steckt fröhlich den Finger in die Wunde und schafft eine gesunde Basis aus andächtig und erfrischend irisch. Die Einflüsse aus den USA und Irland vermischen sie gekonnt und erschaffen dadurch einen coolen Mix, der wie bei Other Ones sogar viel Freude versprühen kann. Alkohol darf auch bei den Dogs nicht zu kurz kommen – warum auch? Oh Alkohol, oh Alkohol, dass du mein Feind bist, weiß ich wohl, doch in der Bibel steht geschrieben, du sollst auch deine Feinde lieben. Noch Fragen? Rotzig kann Mike McColgan auch, das spürt man bei Angels Calling. Die Refrainmaschine rattert nicht nur bei The Comeback Zone – da kommt man glatt in Versuchung bei einem kalten Pils mal ein Konzert von Matt Pruitt, Lenny Lashley, Johnny Rioux und Pete Sosa zu besuchen. Die Backvolcals passen da noch obendrauf perfekt ins Konzept. Lest We Forget oder The Round Up sammeln weiter Punkte. Bis nach 36 Minuten mit Torn And Frayed schon Schluss ist. Für Tage, wo es mal etwas Folk Punk mit Niveau sein darf, greift bitte bei den Street Dogs zu, die beißen zwar nicht stark zu, dafür habt ihr danach aber auch kein Aids oder Schlimmeres!

Fazit: Auch wenn ich den gesprochenen Gesang wie bei Angels Calling nicht unbedingt haben muss, das Album Stand For Something Or Die For Nothing kann man auch als Metalhead mal laut aufdrehen. Einige Passagen könnten mehr Pepp haben, aber das war es auch an negativen Aspekten. Alleine der Titeltrack lässt es krachen und das auf harmonische Art und Weise. Genug Salz haben die Street Dogs trotzdem noch in ihrem Streuer, um die noch nicht geschlossenen Wunden zum Brennen zu bringen.

Anspieltipps: Stand For Something Or Die For Nothing und Angels Calling
Rene W.
7.9
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