„Ein schön dreckiges Werk“
Artist: Fäulnis
Herkunft: Deutschland
Album: Antikult
Spiellänge: 39:31 Minuten
Genre: Depressive Post-Black Metal
Release: 10.05.2017
Label: Grau Records
Link: http://www.facebook.com/Faeulnis
Bandmitglieder:
Gesang – Seuche
Gitarre – N.N.
Gitarre – M.R.M.
Bassgitarre – C.W.
Schlagzeug – H.P.
Tracklist:
- Metropolis
- Block 19, Mahlstrom
- Galgen, kein Humor
- MS Fäulnis
- Im Auge des Sturms
- Kadaver
- Arroganz von unten
- Das Nagelkratzen
- Der König
Die Musik von Fäulnis scheint sich am Gemütszustand von Seuche, dem Sänger und Mastermind der Gruppe, zu orientieren. Wirkte Anfangs alles noch dezent chaotisch, und mit Cholerik (von dem ich eigentlich dachte, dass es auch als Album gilt) und Letharg noch extrem roh und kalt, konnte man mit veränderter Stimme auf Gehirn zwischen Wahn und Sinn merken, dass es mental aufwärts ging, wenn auch noch weit vom gesunden Status entfernt. Zu dem Zeitpunkt war Seuche noch ein adjektivliebender Dichter und wirkte bei Liveauftritten noch wesentlich selbstdestruktiver, als es heutzutage und zwei Alben später der Fall ist.
Snuff || Hiroshima wirkte auf mich wie eine glattgebügelte Version der Band und machte mir selbst kaum noch Spaß. Dementsprechend argwöhnisch blickte ich auf die Veröffentlichung Antikult. Doch nach vielen, vielen Runden des Konsums bin ich froh, mich mit der Platte auseinandergesetzt zu haben. Denn ich darf Snuff als eine Art Entwicklung in die falsche Richtung abhaken und Antikult als das Korrektiv dieser Scheibe ansehen.
Es ist ein richtig schön dreckiges Werk, das einzig am dezent zu leisen Gesang kränkelt. Damit kann ich allerdings gut leben, da die instrumentale Fraktion auf Antikult ungefähr so stark ist wie auf Gehirn zwischen Wahn und Sinn, wenn auch erfrischend anders. Die Texte werden zwar mitveröffentlicht, bieten aber nicht gerade einen Mehrwert.