Fireleaf – Behind The Mask

“Das Songwriting müssen wir noch üben“

Artist: Fireleaf

Herkunft: Stuttgart, Deutschland

Album: Behind The Mask

Spiellänge: 47:43 Minuten

Genre: Power Metal, Groove Metal

Release: 19.02.2016

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/the.fireleaf und http://www.fireleaf.de/

Produktion: von Andy Horn

Bandmitglieder:

Gesang – Bastian Rose
Gitarre – Ralf Stoney
Gitarre – Aki Reissmann
Bassgitarre – Micha Vetter
Schlagzeug – Vitali „Vital Roxx“ Schogenow

Tracklist:

  1. Bloody Tears
  2. Monsterman
  3. Faceless
  4. Forgiven
  5. Death Throes
  6. The Quest
  7. Isolation
  8. Tales Of Terror
  9. King Of Madness
  10. Behind The Mask

Fireleaf - Behind The Mask

 

Zu der Band Fireleaf gibt es zunächst einmal nicht viel zu sagen, denn sie wurde tatsächlich erst vor etwas über einem Jahr gegründet. Dann schon einen Plattenvertrag mit Massacre Records zu haben, sollte ja eigentlich schon mal für die Qualität sprechen. Aber natürlich sind die fünf Bandmitglieder keine kompletten Neulinge in der Musikszene und haben durchaus schon in namhaften Bands ihre Visitenkarte hinterlassen. Einen Wechsel in der Bandbesetzung gibt es allerdings bereits zu vermelden, denn Micha Kasper hat die Band verlassen, weil er Fireleaf und seine anderen Projekte nicht mehr unter einen Hut bringen konnte. Micha wurde bereits durch Vitali Schogenow ersetzt. Am 19.02.2016 erschien das Debütalbum Behind The Mask, in dem die fiktive Geschichte des so genannten „King Of Madness“ erzählt wird.

Gleich mit dem mächtigen Opener Bloody Tears zeigt Sänger Bastian Rose mal, welche Bandbreite er beherrscht, und die ist schon recht umfangreich. Er keift, schreit, geht sogar leicht in Richtung Growls und beherrscht auch die für Power Metal ja nicht unübliche hohe Stimmlage, bleibt aber in allen Stimmlagen immer sehr kräftig. Das Tempo des Songs im oberen Bereich, also schon mal ein guter Einstieg. Im Tempo zwar gedrosselt aber nicht weniger soundgewaltig und auf jeden Fall mächtig groovend kommt dann Monsterman daher. Das Gitarrensolo fast schon als verfrickelt zu bezeichnen, darf man auch hier konstatieren, dass technische Virtuosität durchaus vorhanden ist. Nach dem in meinen Ohren ziemlich belanglosen Faceless gibt es mit Forgiven so etwas wie eine (Power)Ballade, bei der mir der allerdings überwiegend hohe Gesang zum ersten Mal ein wenig auf den Geist geht. Muss man halt mögen.

Die Männer von Fireleaf mögen anscheinend die krassen Kontraste, denn mit Death Throes legen sie mal richtig ordentlich Tempo vor. Aber auch wenn ich solche Uptempo-Nummern normalerweise gern mag, merke ich, wie hier schon meine Konzentration langsam flöten geht. Das ist zwar alles spieltechnisch auf hohem Niveau angesiedelt, und Bastian Rose gehört sicher zu den besseren Sängern, er erinnert mich ein wenig an den Brainstorm-Frontmann Andy B. Franck, aber die Songs sind in meinen Ohren schlicht und ergreifend wenig mitreißend. Irgendwann merke ich dann, dass schon wieder zwei Songs vergangen sind und ich nichts davon mitbekommen habe, weil ich einfach weggedriftet war. Da haben auch mehrfache Neustarts nichts geholfen.

Was mich tatsächlich kurz vor dem Ende des Albums noch einmal rausgerissen hat, ist der Track King Of Madness, der ähnlich wie Monsterman sehr viel Groove hat und ein klasse krasses Gitarrenspiel bietet. Und dann endlich hauen Fireleaf ausgerechnet mit dem letzten und dem längsten Track des Albums den Oberkracher schlechthin raus. Habe ich eben noch den Sänger von Brainstorm erwähnt, hätte dieser Song auch durchaus auf einem Album der genannten Band seinen Platz finden können. Sehr geile Tempowechsel, klasse Riffs und ein Bastian Rose, der noch einmal alles gibt. Warum denn nicht schon vorher so? Man kann anscheinend ja doch tolle, mitreißende und begeisternde Songs schreiben!

Fazit: Nachdem ich mein Review geschrieben hatte, habe ich dann mal geschaut, was die schreibenden Kollegen so meinen. Den überwiegend absolut begeisterten Rezensionen kann ich mich allerdings nicht anschließen. Die Männer beherrschen zwar ihr Handwerk, aber bei den Songs hat mich, bis auf die genannten Anspieltipps, nicht wirklich viel angesprochen oder gar in Begeisterungsstürme ausbrechen lassen. Aber so sind halt die Geschmäcker.

Anspieltipps: Monsterman, King Of Madness und Behind The Mask
Heike L.
7.5
Leser Bewertung1 Bewertung
9
7.5