Artist: Ghost Iris
Herkunft: København, Dänemark
Album: Comatose
Spiellänge: 36:42 Minuten
Genre: Metalcore, Modern Metal
Release: 07.05.2021
Label: SPV / Long Branch Records
Link: https://facebook.com/GHOSTIRIS
Bandmitglieder:
Gesang – Jesper Vicencio Gün
Gitarre – Nicklas Grønlund Thomsen
Gitarre – Daniel Leszkowicz
Schlagzeug – Sebastian Linnet
Tracklist:
- (3815935)
- Desert Dread feat. Mark Hunter
- Paper Tiger
- Cult
- Former Self
- Coda
- Ebb//Flow
- Cold Sweat
- Coma
- Power Schism
Es gibt so Bands, die an einem einfach vorbeigehen, ohne dass man sie wirklich wahrnimmt. Bis heute – nein gelogen – bis vor Kurzem war das mit Ghost Iris der Fall. Als Support für die Ukrainer Jinjer im letzten Jahr bei der Macro World Tour das erste Mal wirklich wahrgenommen, war für mich klar, dass ich mir das neue Release genauer anhören muss. Denn das, was Ghost Iris da aufs Brett gelegt haben, war wirklich alles andere als schlecht. Wobei der Eindruck nicht reichte, dass ich zu Hause noch mal reinhöre, was für die Konzertdichte im letzten Jahr (2020) echt ein wenig schade ist. Da hat mich die Kölner Truppe Aeries doch ein wenig mehr abgeholt.
Doch das soll nicht heißen, dass Ghost Iris keinen Durchlauf in meinem Rezension-Parkour verdient haben. Da Genres wie Modern Metal und Metalcore genau in eine Kerbe bei mir stoßen, freue ich mich, dass nun der Song, der nur aus arabischen Zahlen besteht (3815935), das 2021er-Release eröffnen darf. Kurz und bündig leitet man in den ersten Genickbrecher Desert Dread. Hier befestigen die Dänen den roten Faden, der sich fast durchs gesamte Album zieht. Dieser Faden scheint an allen Elementen, die sich in der Genreschublade befinden, angenäht zu sein. So bekommt ein Hörer exakt das, was zu erwarten war. Harte Riffs treffen auch Breakdowns, treffen auf klaren Gesang im Refrain und treffen selbstverständlich auf eine dicke Produktion, die Spaß macht, wenn man Kopfhörer auf den Ohren oder die Anlage im Auto auf 11 (statt 10) dreht.
Doch braucht die Welt noch ein Album, welches sich an den Standards bedient? Naja, irgendwie schon und irgendwie auch nicht – sagt man dann Jein? Da man einzelne Peaks setzt, schafft es Comatose aus der Ecke, in der so viele Releases in dem Genre aufgrund von Belanglosigkeit landen.
Herauszuhebende Tracks sind Cult, Ebb/Flow, Former Self. Denn da, wo man bei Cult und Ebb/Flow ein ausgeklügeltes Melodiegerüst bekommt, rafft einen der Track Former Self mit seinen Hardcoreallüren nieder, welche gekonnt in den Zweikampf zwischen Gut und Böse gehen.