Halestorm – Back From The Dead

Mit viel Potenzial und einer Ausrichtung, die Punkten könnte

Artist: Halestorm

Herkunft: Red Lion, Pennsylvania, USA

Album: Back From The Dead

Spiellänge: 37:41 Minuten

Genre: Alternative Metal, Hard Rock, Heavy Metal

Release: 06.05.2022

Label: Atlantic Records

Link: https://www.halestormrocks.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Klavier – Lzzy Hale
Gitarre – Joe Hottinger
Bassgitarre – Josh Smith
Schlagzeug – Arejay Hale

Tracklist:

  1. Back From The Dead
  2. Wicked Ways
  3. Strange Girl
  4. Brightside
  5. The Steeple
  6. Terrible Things
  7. My Redemption
  8. Bombshell
  9.  I Come First
  10. Psycho Crazy
  11. Rise Your Horns

Mit ihrem letzten Studioalbum Vicious gelangen den Amerikanern von Halestorm gleich zweit Grammy-Nominierungen. In der letzten Woche gibt es nach vier Jahren den lang ersehnten und hoch dotierten Nachfolger Back From The Dead auf den die Rock-Welt seit Wochen lauert. Zusammen mit Atlantic Records haben die Frontfrau Lzzy Hale elf neue Songs auf den Silberling gepresst, der in 37 Minuten zur Punktlandung ansetzt. Das Design der Platte ist recht einfach gewählt, das Artwork zeigt das Gesicht der Sängerin in voller Aktion und  Zornesrot untermalt. Nach dem großen Interesse in den USA und UK wird auch bei uns in Europa die vielseitige Formation in allen Tönen gelobt. Technisch bauen sie ihr Songwriting auf den Säulen Alternative Metal, Hard Rock und Heavy Metal auf.

Als Opener fungiert direkt der Titeltrack. Halestorm wollen keine Zeit verlieren und schieben ganz frech Back From The Dead raus. Wirklich tot war die Gruppe nie, die ihren Fokus gezielt auf den Mastermind Lzzy Hale schwenken. Die charismatische Musikerin setzt neben den Gesangseinlagen auch an der Gitarre und am Klavier klare Höhepunkte. Griffige Riffs dringen aus der Anlage und lassen viel Platz für flinke Melodien folgen. Explosive Momente zünden kleine Feuerwerke, die knisternd den ganzen Silberling begleiten. Starke Refrains, wilde Lyrics und immer treffende Spannungsbögen lassen Halestorm schnell hochleben. Wer damit gerechnet hat, dass die Amerikaner nicht nachlegen können, wird gleich eines Besseren belehrt. In der Euphorie muss man aber fairerweise feststellen, dass die Produktion durch die Bank weg sehr gleich klingt. Die einzelnen Werke verschmelzen förmlich zu einem großen Gebilde, welches nur selten Ausbrüche in jegliche Richtung zulässt. Atmosphärisch triumphierende Hooks, Ohrwurmchrakter und absolute Killer-Tracks vermisst man ein wenig auf Back From The Dead. Trotzdem kann man das Ergebnis der elf Nummern anbieten. Wicked Ways oder The Steeple dürften eingefleischte Liebhaber der Truppe wohl nicht missen möchten. Im kleinen Königreich, in dem das Quartett umherstolziert, warten keine größeren Hürden oder Herausforderungen, an denen sie scheitern könnten. Dafür wurden alle Kompositionen zu gut durchdacht und treffen jeweils unabhängig von einander den Nerv der Zeit. Die Abgrenzung zueinander hätte größer sein dürfen, und der immer penetrante Fokus auf Lzzy, sperrt andere Wege aus ohne diese vorher gehen zu können. Balladen wie Terrible Things brechen das Eis und lassen Platz zum Träumen. Die einzelnen Gesangsfarben leben vom vielseitigen Talent der Sängerin, die egal was sie anfasst, immer eine gute Figur macht. Höhepunkte wie My Redemption schlagen wie große Regentropfen auf die glatte Oberfläche einer Pfütze und bringen diese zum Beben. Die Oberflächenspannung gebrochen, steigt die Dramatik schnell in die Höhe. Abschließend lassen Halestorm den Hörer mit einem guten Longplayer zurück das man mal gehört haben sollte.

Halestorm – Back From The Dead
Fazit
Vielseitig, dennoch berechenbar mit einem Endlospfaden versponnen, sorgen Halestrom in diesem Jahr für das nächste gelungene Studioalbum. Der ein oder andere dürfte zwar etwas länger brauchen, um mit Back From The Dead auf einer Wellenlänge zu fahren, dafür lohnt sich die Geduld langfristig. Was jedem klar sein sollte, das fünfte Album verbringt keine Wunder, sondern setzt eher auf eine ehrliche Struktur, die moderne wie oldschool Tugenden zusammenführt. Hört selber rein, wenn Lzzy stimmgewaltig ihre neuen Lieder zum besten gibt. 

Anspieltipps: Wicked Ways und The Steeple 
René W.:
7.9
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
7.9
Punkte