Helldrifter – Shell Of Existence

Starke Mischung aus melodischem Death Metal und modernem Thrash Metal

Artist: Helldrifter

Herkunft: Deutschland

Album: Shell Of Existence

Spiellänge: 52:10 Minuten

Genre: Melodischer Death Metal

Release: 16.05.2025

Label: Violent Creek Records

Link: https://www.facebook.com/Helldrifter

Bandmitglieder:

Gesang – Billy Kolins
Gitarre – Ben Hilpert
Gitarre – Vasilis Minopoulos
Bassgitarre – Felix Axegrinder
Schlagzeug – Kevin Ginnow

Tracklist:

1. Martyrs Of A Dying Age
2. Suicide Strike
3. Ark Of Doom
4. Cosmic Justice
5. Beyond The Grave
6. Deception
7. Reckoning In Blood
8. Divine Command
9. Flash From Bone
10. Shell Of Inexistence

Helldrifter kommen aus Stuttgart, sind seit dem Jahre 2018 im Rennen und sind relativ stabil, denn außer an der Bassposition ist man noch mit der Originalmannschaft unterwegs. Das erste Lebenszeichen des Quartetts erfolgte im Jahre 2019 in Form einer Single. Zwei weitere folgten im Jahre 2021 und später im Jahre erschien das Debütalbum namens Lord Of Damnation. Man hat Geschmack gefunden, blieb am Ball und haute im Jahre 2023 die EP Dark Descent heraus. Ab in den Proberaum, neue Songs kredenzen und weiter geht es. Neues Material ist vorhanden und dieses liegt uns nun vor. Album Nummer zwei ist am Start.

Martyrs Of A Dying Age startet mit einem cleanen und romantischen Moment, nimmt dann nach einigen Sekunden Fahrt auf und gleich der Anfang lässt Erinnerungen an At The Gates wach werden. Das treibende und thrashige Riff und das deathige Drumming machen schon mal Bock auf mehr. Die aggressiven Shouts gesellen sich dazu und reihen sich gnadenlos ein. Der ganze Song ist sehr auf Krawall gebürstet und geht nach vorne weg, bis man dann selber eine Erholung braucht. Die Klampfe spielt vorweg, dann erfolgt ein Solo und ein thrashiger Moment folgt, wieder ein verspieltes Solo, ein Sepultura-Groover und dann wieder Attacke in Form des schnelleren Thrash Metals. Ein melodischer Part übernimmt dann das Rennen und macht Laune, dabei bleibt man aufgrund des treibenden Drummings immer auf Spur und schön aggressiv. Screams beenden diesen Part, ein kurzes heaviges Solo und noch einmal kurz Attacke. Dann ist auch erst einmal Feierabend und man hat bei mir schon einmal einen guten Eindruck hinterlassen.

Suicide Strike hat man vorweg als Single veröffentlicht und ruft ein anderes Bild hervor. Die Art des Songwritings wird von einem anderen Blickwinkel betrachtet. Hier verbindet man Melodie mit Groove. Das Ganze klingt ganz eingängig, bietet eine gute Hookline, kann mich aber nicht ganz so mitnehmen wie der Opener.

Bei Ark Of Doom darf der Bass erst einmal zeigen, was er kann, und so startet man gechillt und ruhig in den Tag, nimmt aber dann den Zug und düst im Midtempo los und groovt dort ohne Ende. Zwickt und kracht an allen Ecken. Mir gefallen absolut die verständlichen Shouts und der eingestreute langsame, melodische Moment. Das macht Laune und passt total ins Gesamtbild.

Cosmic Justice nimmt dann gleich ein wenig mehr Platz ein im Raum und knattert sachgerecht aus den Boxen, drescht nach vorne los und lässt wieder At The Gates Momente aufleben. Der Song ist schön brutal und geht straight in the face, ist mit 06:40 Minuten aber ein wenig langatmig, muss ich sagen. Ansonsten aber ein fettes Ding und echt gutes Riffing. Dieser aufgebaute melodische Part mit anschließendem Solo schockt absolut.

Diese Mischung aus melodischem, eher skandinavisch angehauchtem und Thrash Metal, der dann auch eher modern daherkommt, macht irgendwie absolute Laune, zumal die Stuttgarter Genossen recht abwechslungsreich zu Werke gehen.

Deception zum Beispiel lehnt sich absolut an die schwedische Death-Metal-Schiene an und drückt ohne Ende. Der Song diente auch als Single.

Die dritte Single-Veröffentlichung ist der Song Reckoning In Blood. Der Song startet mit einem gezupften Bouzouki-Intro und geht in ein melodisches Meisterwerk über. Auf der einen Seite klingen sie wie Children Of Bodom zu ihren besten Zeiten und wenn sie Solo-mäßig unterwegs sind, klingt das Ganze schon ein wenig nach Klassik. Vivaldi oder so. Okay, man liest es, da habe ich wenig Ahnung von, hehe. Flüstergesang taucht auf einmal auf und am Ende nehmen sie dann noch einmal richtig Fahrt auf. Hat was.

Divine Command weckt dann wieder die alten Hasen auf. Eine schöne Death Metal Granate.

Flash From Bone lässt es am Anfang noch ein wenig ruhig angehen, dreht dann auf und geht genau wie der Namensgeber des Albums Shell Of Existence in die Göteborgschiene. In beiden Songs sind sehr geile Parts enthalten und die melodischen Momente können absolut überzeugen. Schönes Ding und ein guter Abschluss eines gelungenen Albums.

Shell Of Inexistence wurde unter der Leitung von Roland Böffgen und Helldrifter, in den Hard Drive Sound Studios in Stuttgart aufgenommen, produziert und gemixt. Immer gut, wenn man selber Hand anlegen kann. Die Gitarren- und Bassspuren wurden unter der Leitung von Vasilis Monopoulos in dem bandeigenen Studio aufgenommen. Klingt richtig gut.

Das Mastering wurde von Kai Stahlenberg im Kohlekeller Studio durchgeführt und das ganze Produkt kann sich mehr als sehen und hören lassen.

Helldrifter – Shell Of Existence
Fazit
Beeinflusst von Bands wie Morbid Angel und Cannibal Corpse, was man aber nur am Rande mitbekommt, jagen die Stuttgarter Jungs die Sau fachgerecht durchs Dorf uns liefern ein abwechslungsreiches Album ab, welches nur so von guten Melodien trieft, aber trotzdem absolut aggressiv und hart klingt. Die Mischung aus Death Metal, der sehr Göteborg-lastig ist und Thrash Metal, der eher modern klingt, kommt schon richtig gut und macht überwiegend mehr als nur Spaß. Unbedingt anchecken, wie ich finde. Violent Creek Records aus St. Pauli hat wieder mal ein gutes Händchen gezeigt. Das kleine Label hat echt coole Undergroundperlen am Start und ein Gefühl dafür, was gut ist.

Anspieltipps: Martyrs Of A Dying Age und Flash From Bone
Michael E.
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