Artist: The Callous Daoboys
Herkunft: Atlanta, Georgia, USA
Album: I Don’t Want To See You In Heaven
Spiellänge: 57:15 Minuten
Genre: Mathcore, Nu Metal, Metalcore, Progressive Metal
Release: 16.05.2025
Label: MNRK
Links: Bandcamp
Bandmitglieder:
Gesang – Carson Pace
Gitarre – Maddie Caffrey
Gitarre – Daniel Hodsdon
Bassgitarre, Gesang – Jackie Buckalew
Violine, Keyboards – Amber Christman
Schlagzeug – Matthew Hague
Saxophon – Rich Castillo
Tracklist:
1. I. Collection Of Forgotten Dreams
2. Schizophrenia Legacy
3. Full Moon Guidance
4. Two-Headed Trout
5. Tears On Lambo Leather (feat. Adam Easterling)
6. Lemon
7. Body Horror For Birds (feat. 1ST VOWS)
8. The Demon Of Unreality Limping Like A Dog
9. Idiot Temptation Force
10. Douchebag Safari
11. Distracted By The Mona Lisa
12. II. Opt Out
13. III. Country Song In Reverse (feat. Low Before The Breeze)
Die Wissenschaft weiß, dass beim Hören von Musik zahlreiche, über das gesamte Gehirn verteilte Areale aktiviert werden. The Callous Daoboys wissen, dass sie diese Areale zum Explodieren bringen können.
Die Musik des 2016 in Atlanta gegründeten Kollektivs, dessen Bandname scherzhaft auf das amerikanische Footballteam Dallas Cowboys anspielt, lässt sich primär im Mathcore ansiedeln. Unkonventionelle Songstrukturen, vertrackte Rhythmen, plötzliche Tempowechsel und ein an Irrsinn grenzender Stilreichtum gehören bei The Callous Daoboys zum Standardrepertoire. Elemente aus Alternative Rock, Nu Metal und Post-Hardcore fließen in den Sound der Band ein und sorgen für ruhige, gar poppige Momente. Doch insgesamt ist das schon ein stürmischer Ritt. Insofern muss man sich auch auf das neue Album I Don’t Want To See You In Heaven einlassen, um es genießen zu können. Um es dann zu feiern.
I Don’t Want To See You In Heaven ist das dritte Studioalbum der Band, die ihr Publikum von der ersten Sekunde an in einen Strudel musikalischer Ideen hineinzieht. Das Album, bei dem alle Stücke kohärent ineinander übergehen, liefert laut Frontman Carson Pace eine dreijährige Momentaufnahme zwischen seinem 24. und 27. Lebensjahr und damit eine Geschichte von persönlichen Gefühlen, ernüchternden Gedanken und den Erfahrungen von Versuch und Irrtum.
Nach einem stimmigen Intro zeigt bereits Schizophrenia Legacy, wohin die Abenteuerreise geht: Heftige Metal-Attacken, Nu-Metal-Grooves, jazzige Einsprengsel. Im Anschluss lässt Full Moon Guidance eingängige Pop-Melodien einfließen. Wenn euch der Kopf bis dahin nicht explodiert ist, dürftet ihr ihn spätestens jetzt schütteln. Entweder ablehnend, weil euch die Vielzahl der Einflüsse zu anstrengend ist. Oder headbangend vor Begeisterung.
Die Band paart übelstes Geballer mit Liquid Drum and Bass (Tears On Lambo Leather) und schrägen Synth-Einlagen (Douchebag Safari), zündet breakdownlastige Wutbomben (Idiot Temptation Force) und knüpft mit Nu-Metal-Stücken (Distracted By The Mona Lisa) an die 2000er an. Zwischen den Zeilen lugt hinter den emotionalen Lyrics augenzwinkernder Humor hervor, was bereits die Liedtitel verraten.
Während meistens richtig flott der Post-Hardcore abgeht (hahahahahahaha), zeigen The Callous Daoboys auch, wie eingängiger Alternative Metal (Two-Headed Trout), Schmuse- (Lemon) oder chilliger Poprock (Body Horror For Birds – inklusive Saxofon) funktionieren kann. Zum Abschluss hauen The Callous Daoboys mit dem zwölfminütigen Country Song In Reverse darüber hinaus eine echte Prog-Delikatesse raus.