2016 in Atlanta gegründet, haben sich The Callous Daoboys zum Ziel gesetzt, Djent, Mathcore und Metalcore-Elemente in einem progressiven Gewand zu vereinen. Mittendrin im Getümmel ist Sänger Carson „Big Animal“ Pace, der permanent die Schlachtfelder wechselt und zu jeder Sekunde dafür bereit sein muss, zwischen den Genres zu springen. Überdurchschnittlich emotional belastet, taumeln sie durch die selbst erzeugte Gefühlswelt. Ende des Jahres haben sie eine kleine drei Songs starke EP God Smiles Upon The Callous Daoboys herausgebracht, die genau durch diese Tiefen führt und keine Möglichkeit auslässt, um in gerade einmal 13 Minuten vom rechten Weg abzukommen. Eine klare Linie haben The Callous Daoboys nämlich nicht, berechnen kann man die Jungs dadurch überhaupt nicht und jeder Track ist eine absolute Wundertüte.
Fangen wir mit dem Artwork von God Smiles Upon The Callous Daoboys an, dieses könnte auch zu einer 70er-Progressive-Rock-Platte gehören. Völlig unscheinbar, gar harmonisch und geerdet lässt sie den Käufer auf ein fast schon beruhigendes Design blicken. Musikalisch sieht das ganz anders aus. Zunächst öffnet Pushing The Pink Envelope ganz vorsichtig die Tür, sobald das potenzielle Opfer eingetreten ist, schnappt die Falle zu. Harte Beats starke Breaks und Growls fliegen aus den Boxen. Auf der anderen Seite stehen fast schon liebevolle Djent-Passagen. Schon lange hatte ich kein Album mehr in der Hand, auf dem Genie und Wahnsinn so dicht beieinanderliegen. Der Sprung zu Waco Jesus gelingt spielend, wenn man auf die wilden Wechsel klarkommt. Sortierte Linien, überschaubare Strukturen oder einen überlegten Fahrplan erkennt man im ersten Durchlauf bei den Amerikanern nicht. Die Gedanken versteht man jedoch nach mehreren Durchgängen. Das macht die 13 Minuten umso spannender und man bekommt überhaupt nicht das Gefühl, in einer drei Songs starken EP gefangen zu sein. Der Abschluss mit Designer Shroud Of Turin rundet das konfuse Schauspiel ab.
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