Hellish – The Dance Of The Four Element Serpents

Wenn Schlangen zu blackigemn Thrash tanzen

Artist: Hellish

Herkunft: Chile

Album: The Dance Of The Four Element Serpents

Spiellänge: 32:49 Minuten

Genre: Thrash/Black Metal

Release: 16.12.2022

Label: Dying Victims Production / Unspeakable Axe Records

Link: https://hellishband.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Cristopher Aravena
Gitarre – Javier Salgado
Gitarre – Francisco Sanhueza
Schlagzeug – Cristian León

Tracklist:

  1. The Ancient Entity Of The Darkest Light
  2. Black Stones
  3. Violent, Bloody & Cold
  4. Goddess Death
  5. Nocturnal Trudge
  6. Secrets Of The Sands
  7. Dreamlike Fears
  8. The Dance Of The Four Elemental Serpents

Die Chilenen Francisco Sanhueza und Cristian León waren anscheinend bei Amoured Knight nicht ausgelastet genug und gründeten im Jahre 2010 die Band Hellish. Nach drei Demos, einer EP und einem Wechsel an der Gitarrenfraktion konnte man im Jahre 2016 das Debütalbum namens Grimoire herausbringen. Ein weiteres Album, ein Demo, zwei EPs und eine Split mit Mayhemic folgten. 2021 stieß dann Christopher von Necromantic Forces dazu und übernahm die Gesangs- und Bassposition. Ab in den Proberaum und neue Songs schreiben, hieß das Motto und nun knallen sie uns ihr drittes Album um den Latz. Voran gab es zwei Singles. Beide Songs sind natürlich auf diesem Album enthalten. Dying Victims Production wird das Teil auf LP herausbringen, Unspeakable Axe Records auf CD.

Bei dem Bandnamen hat man sich ja sicherlich nicht so viel Mühe gegeben, bei der Musik schon eher, sofern man die ersten Klänge von The Ancient Entity Of The Darkest Light als Indiz dafür nehmen kann. Südamerikanische Bands sind ja für ihre Rohheit und Wildheit bekannt, so auch Hellisch. Man beginnt allerdings mit einem recht geilen melodischen Riff, geht dann zurück in die Vergangenheit und mischt blackige Elementen und Thrash Metal. Schön straight forward. Hier wird hallig gescreamt. Das melodische Riff vom Anfang wiederholt sich und kommt richtig gut. Sicherlich hat man das alles schon einmal gehört. Macht aber durchaus Laune. Die haben Bock und das hört man an allen Ecken und Kanten. Alles treibt schön vor sich hin. Kleines Break, das geile Riff wird noch einmal aufgenommen und danach Gummi. Ein Solo muss natürlich auch mit an Bord. Keine Fahrt ohne solch eine Geschichte. Dann noch einmal kurz 666 % geben und fertig ist die Eröffnungstour – und ja, macht absolut Lust auf mehr.

Holterdiepolter geht es auch weiter. Back Stones galoppiert sich auch durch die Ohrmuscheln. Der Drummer gibt das Tempo vor und eine Verschnaufpause gibt es kaum. Klaro, kommt ein Solo, hier und da mal ein kleines Break und ein paar Vorspieler, aber ansonsten ist das chilenische Pferd nur auf Tempo ausgelegt. Macht aber wirklich Spaß und das Riffing ist sowohl interessant als auch eingängig. So nach 210 Sekunden denkt man, nun ist Schluss, denn der Drummer spielt eine Endbetonung, aber dann holen sie noch einmal zum Vernichtungsschlag aus. Nicht nur bei diesem Song sind die Einflüsse der Teutonenbands hörbar.

Sich und der zuhörenden Gemeinde gönnt man mit Violent, Bloody & Cold erst einmal eine kleine Beruhigung. Der recht blackige Song trabt im Midtempo vor sich hin, hat es aber rifftechnisch in sich. Auch das langsame Solo kommt geil rüber. Dann wird das Tempo sogar noch einmal gedrosselt, aber nach drei Minuten wird erneut die Thrashkeule herausgeholt. Nach einigen Vorspielern geht es wieder ab ohne Ende und noch ein Solo findet seine Daseinsberechtigung. Hier zeigen sie, dass sie ihre Instrumente absolut beherrschen. Ansonsten gibt man natürlich wieder schon Gummi.

Mit einer mächtigen Portion Slayer im Bauch kommt der Song Goddess Death um die Ecke und drückt erst einmal ordentlich in der Magengrube. Hier ist wieder Tempo angesagt und Gefangene werden eh nicht gemacht. Da haben die Chilenen keine Zeit und keinen Platz für. Und immer geht es auf die Zwölf.

Nocturnal Trudge kommt dann erst einmal beinahe gechillt aus den Boxen gekrochen. Gitarrenvorspiel mit langsamen, aber drückenden Drums. Natürlich hält dieses Vergnügen nur kurz an und dann gibt es wieder Hackengas. Auch wenn das Riffing mich total überzeugen kann, machen sich so langsam Müdigkeitserscheinungen bei mir breit. Der Song an sich macht aber einen Heidenspaß. Das melodische Lead hat es in sich und dürfte Fans von Nifelheim oder Unanimated durchaus ansprechen.

Zu Beginn von The Dance Of The Four Elemental Serpents heult die Gitarre auf und es erfolgt ein kurzes, aber imposantes Solo. Nach knappen 45 Sekunden nimmt dann aber das Unheil wieder seinen Lauf und ein absolut geiler Part, der das Anfangssolo beinhaltet, wird auf die Gemeinde losgelassen. Hier klingen sie sehr abwechslungsreich, da sie hier und da mit dem Tempo variieren. Auch hier hört man, dass sie an ihren Instrumenten absolut fit sind. Ein reines Instrumentalstück, sogar der Bass darf nach vier Minuten ein Solo abliefern. Man endet, wie man den Song begonnen hat. Da der Gesang recht gleichbleibend auf dem Album ist, habe ich ihn hier gar nicht vermisst. Den Song hätte ich aber eher auf dem Album gebracht, so an fünfter Position.

Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zu meckern. Der Sound hätte vielleicht ein wenig druckvoller sein können, stört mich aber nur am Rande. Die Spielzeit von 33 Minuten ist für diese Art von Mischung genau richtig, da die Abwechslung sich natürlich in Grenzen hält. Durchaus ein diabolisches Vergnügen.

Hellish – The Dance Of The Four Element Serpents
Fazit
Die Chilenen wurden, wie so viele südamerikanische Combos, von deutschen Bands wie Kreator, Sodom oder Destruction beeinflusst. Dieses hört man noch heute heraus. Aber auch Metallica zu Kill Em All Zeiten oder Slayer kann man an einigen Stellen wahrnehmen. Hinzu kommen noch Bands wie Unanimated, Nifleheim oder Inculter.
Das geschwärzte Thrash-Songwriting ist geprägt von Spielfreude, hohem Tempo, old schooligem Riffing, fetzigen Soli und einigen melodischen Farbtupfern.

Anspieltipps: Violent, Bloody & Cold und Goddess Death
Michael E.
8
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