Artist: Helvetets Port
Herkunft: Göteborg, Schweden
Album: Warlords
Genre: Heavy Metal, Epic Metal, True Metal
Spiellänge: 44:58 Minuten
Release: 06.09.2024
Label: High Roller Records
Link: https://www.hrrecords.de
Bandmitglieder:
Gesang – Witchfinder
Schlagzeug – O. Thunder
Gitarre – K. Lightning
Bass – Earthquake
Gitarre – Virgin Killer
Tracklist:
01. Black Knight
02. Wasteland Warriors
03. Mutant March
04. Hårdför Överman
05. Tyrants In Tokyo
06. Legions Running Wild
07. Cry Of The Night
08. Helvete På Larvfötter
09. Key To The Future
10. Golden Axe
11. 2049
Schweden und seine unzähligen, in der Regel hochklassigen, Metalbands. Helvetets Port klingt nach Schweiz, kommt aber aus Göteborg. Wer nun denkt, dass es sich um die nächste Melodic Death Metal Band aus der Wiege des Genres handelt, der sei auf Hammerfall verwiesen. Auch die kommen aus Göteborg. In eine noch ursprünglichere Richtung des metallischen Spiels orientieren sich Helvetets Port. Wer den Namen Heavy Load schon einmal gehört hat und seine Bedeutung für metallische Musik in Schweden kennt, für den liefert das Quintett hochinteressanten Stoff. Ist die Scheibe aber mehr als nur Musik für True-Metaller, die sich jährlich Ende April auf dem Keep It True Festival treffen?
Vorweg noch einige Information zu Helvetets Port. Zur Jahrtausendwende zunächst als Brute Force gegründet, orientierten sich die Herren am Tor zur Hölle, so zumindest die Übersetzung des Bandnamens. Insgesamt gehören Helvetets Port zur NWoSHM (das S steht für Schweden), die nach der Jahrtausendwende mit Enforcer und Co. ins Rollen kam. Vorbilder sind die alten schwedischen Metalbands wie Heavy Load oder Gotham City. Aber auch der US-Metal, allen voran der epische Einfluss von Omen oder Brocas Helm, ist nicht von der Hand zu weisen. Zwei Longplayer und eine EP haben die Schweden bisher auf der Habenseite. Mit Warlords folgt Longplayer Nummer drei.
Zum Auftakt versprüht Black Knight eine ordentliche Portion 80er-Jahre Metal inklusive Bewerbung für das Keep It True 2025. Die Saitenarbeit knattert druckvoll aus den Boxen und der Refrain erinnert an die guten Alben von Heavy Load aus den frühen 80er-Jahren. Die Wasteland Warriors starten etwas verspielt, drehen aber zügig und schnell in einen NWoBHM-Sound. Die Saiten könnten an der einen oder anderen Stelle etwas zulegen.
Etwas anstrengend wird es mit mehr als sechs Minuten Mutant March. Das Ding stampft gemächlichen Schrittes bis zum leichten Galopp durch die schwedischen Wälder. Der Nummer fehlen hervorstechende Elemente oder ein mitreißender Refrain. Handwerklich okay, aber eine Spur zu langgezogen. Wo wir schon bei schwedischen Wäldern sind, da macht sich etwas in schwedischer Sprache gut. Hårdför Överman gehört in die Kategorie kauzig, aber hochinteressant. Die mehrstimmigen, sich abwechselnden Vocals sorgen für ein Ausrufezeichen. Der Übergang zu Tyrants In Tokyo fällt fast nicht auf. Der Kauzfaktor wird entfernt, sodass die Tokio-Tyrannen nicht mit ihrem Vorgänger mithalten können. Das können aber die wild rennenden Legionen. Die Vocals erhalten Backgroundunterstützung und ein episch angehauchter Stampfer sorgt für wippende Füße.
Die Sahnestücke haben die Herren Witchfinder und Co. auf Schwedisch verpackt. Helvete På Larvfötter kombiniert epischen US-Metal der Marke Omen oder Manilla Road mit klassischem Spiel und fertig ist die Hymne des Drehers. Rüstung an, Schwert ausgepackt und auf ins Schlachtengetümmel. In Richtung Ende geht den Schweden nach der Hymne etwas die Luft aus. Golden Axe liefert kauzige Töne und ist insgesamt spannend, kommt aber an die beiden schwedischen Titel nicht ran. 2049 galoppiert locker und flockig mit der Hörerschaft durch die Landschaft, wobei der Refrain interessante Facetten bietet, sodass der Schlusspunkt zu den stärkeren, aber nicht herausragenden, Liedern auf Warlords gehört.