Interview mit Peter Kunz, dem Sänger von Bloodspot zu seinen Tätigkeiten als Videomacher und zum neuen Album „The Cannibal Instinct“

Ich möchte den Underground supporten und das Projekt steht immer im Vordergrund

Artist: Bloodspot

Herkunft: Limburg, Deutschland

Genre: Thrash Metal, Death Metal

Label: Reaper Entertainment

Link: http://bloodspot-music.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Peter Kunz
Gitarre – Daniel Geberzahn
Gitarre – Phil Unger
Bassgitarre – Flo
Schlagzeug – Björn Grontzki

Ich hatte die Möglichkeit, mich mit Peter Kunz privat (unter Coronabedingungen) zu einem Interview zu treffen. In entspannter Atmosphäre unterhalten wir uns über sein Faible, Musikvideos zu drehen. Auch das kürzlich erschienene neue Album von Bloodspot (hier geht es zum Review) kommt zur Sprache.

Time For Metal / Jürgen S.
Peter, du bist nicht nur Musiker, sondern auch professioneller Fotograf und auch Videograf, oder wie nennt man das?

Bloodspot / Peter
Videograf ist vielleicht fachlich richtig. Ich kam auf jeden Fall über den Umweg der Fotografie dazu, obwohl das heute ja nur noch ein kleiner Schritt ist. 2011 brauchte ich eine Veränderung, bin für eine Ausbildung nach Köln gegangen und habe dort eine Ausbildung zum Fotografen gemacht. 2012 habe ich bei Bloodspot angefangen. Da lag die Idee nahe, selbst ein Video für die Band zu machen. Der erste Schuss war dann Volcanos. Das Video hat mittlerweile 7,8 Millionen Klicks! Das war das erste Video, das ich gemacht habe.

Time For Metal / Jürgen S.
Du sagst 7,8 Millionen Klicks. Bleibt da echt was hängen? Pro Klick 1 Cent wäre doch schon mal ganz gut, oder?

Bloodspot / Peter
Das wär ganz gut… Ein Kanal namens Metal Monks hat uns damals angefragt, wir haben es versäumt, einen entsprechenden Vertrag abzuschließen, wer rechnet auch mit so was? Es wären eventuell so um die 2.000 – 5.000 Euro drin gewesen, das hängt ja immer davon ab, wie der Kanal aufgestellt ist. Aber wir würden es jederzeit auch wieder so machen, auch wenn wir bei aktuellen Anfragen etwas schlauer sind und schon mal fragen, ob finanziell was drin ist. Trotz aller Liebe zum Underground ist es auch für uns natürlich cool, wenn sich ein Projekt selbst trägt.

Time For Metal / Jürgen S.
Was war so der Anlass für dich/euch, ein Video zu machen?

Bloodspot / Peter
In erster Linie war ich neugierig, mich in diesem Bereich auszuprobieren, die Jungs haben mitgezogen. Ich bin aber auch davon überzeugt, möglichst viel an kreativer Arbeit für die Band selbst zu machen. Ich mag den DIY- Gedanken daran und ich finde, es gibt dem Gesamtwerk mehr emotionalen Tiefgang, wenn möglichst viel in Eigenregie geschieht. Es kamen dadurch auch weitere Anfragen. Im Kalkwerk (Limburg, wo unser Proberaum ist) gibt es sehr viele Bands und Projekte. Ich hab u.a. mit Eve’s Temptation, Boiler, Bronson A.D. und Strobocop gearbeitet. Durch die Nähe zu Koblenz kamen Videos mit Incertain, Plagueborne und Horrizon zustande. Überregional war ich bisher mit DOUX, Snakebite, Burden Of Grief und Dust Bolt unterwegs. Das Video für Ayahuasca z.B. habe ich als Trailer ohne “Kunden” fertiggestellt und dann angeboten. Da ich Kirill von Ayahuasca ja auch über Pripjat gut kenne, habe ich es ihm gezeigt und wir wurden uns schnell einig.

Time For Metal / Jürgen S.
Also du hast mittlerweile schon eine Menge Videos gemacht, außer mit deiner Band Bloodspot?

Bloodspot / Peter
Es gibt schon eine Menge Anekdoten mittlerweile. Beim Dreh zur Trilogie von Eye Of The Storm von Burden Of Grief sind wir knapp an einem Einsatz vom Katastrophenschutz vorbei. Da unser Hauptdarsteller es etwas zu ernst nahm und in einer Unterführung mitten in Kassel rumgebrüllt hat, standen plötzlich zwei SEHR aufgeregte Polizisten vor uns.

Auch der brennende Schrank im Incertain Video war eventuell für kurze Zeit ein wenig außer Kontrolle… ist aber alles gut gegangen.

Abyss von Ayahuasca habe ich mit einem Freund in einem lost place in der Nähe von Trier gemacht. Das war in einem alten Jagdhotel, wir haben dort zwei Tage gedreht, sind nachts im Hotel rumgegeistert und hatten demnach ’ne spannende Zeit.

Ziemlich interessant war auch das Video zu einem Song von Hessaja, der Vorgängerband von Sarkh (mit den Jungs hattest du ja zuletzt auch ein Interview gemacht). Das war ein großes Projekt, was im Endeffekt eigentlich ein s/w Kurzfilm wurde, da der Song dazu über 13 Minuten geht. Wir haben zwei volle Tage gedreht. Das Ergebnis ist für mich nach wie vor ein sehr gelungenes und stimmungsvolles Projekt. Eins meiner besten Videos bisher, wie ich finde.

Time For Metal / Jürgen S.
Wie bekommst du das zeitlich, unter normalen Bedingungen, hin? Corona ist ja noch mal so eine Ausnahmesituation. Ansonsten hast du ja noch einen Job. Bloodspot, da seid ihr vor Corona ja so richtig gut durchgestartet, auch tourmäßig, da war ich in Wiesbaden dabei. Da wart ihr mit Dust Bolt. Dann Videos und auch noch Fotografie. In der Fotografie bist du zudem noch breit aufgestellt, machst auch Sachen für Firmen.

Bloodspot / Peter
Ich bin mittlerweile hauptberuflich in der Behindertenbetreuung tätig. Die Fotografie werde ich früher oder später auslaufen lassen. Ich war auch ohnehin nie ein guter Geschäftsmann. Dann kommt die schnelle technische Weiterentwicklung dazu, für die ich mich einfach zu wenig interessiere. Die (Firmen) Kunden kommen mit Wünschen, die ich dann gar nicht mehr erfüllen kann. Rough Shot Productions würde ich gerne fortführen und durchaus noch mal ausbauen. Das Konzept zielt ja nicht auf High-End Produktionen, sondern auf Atmosphäre und Emotionen. Da finde ich kantige und ungeschliffene Aufnahmen oft wesentlich effektiver und zeitloser als Hochglanzproduktionen. Ich denke, damit kann man immer aktuell sein.

Time For Metal / Jürgen S.
Rough Shot Pruductions bist du ganz alleine? Oder sind da noch Leute, die dir helfen – schneiden oder so?

Bloodspot / Peter
Das mache ich alles alleine! Es soll ja auch bezahlbar bleiben, Undergroundbands haben ja meistens auch nicht viel Geld. Die Assistenten werden meistens bandintern gestellt. Das sind ja auch alles keine großen Sets, das schaff ich meistens ganz gut alleine.

Time For Metal / Jürgen S.
Ideen auch, oder kommen da die Bands und sagen: Wir haben da so eine Idee, die wir gerne umgesetzt hätten, in einem Video?

Bloodspot / Peter
Teil teils. Manche Bands haben schon sehr konkrete Ideen und andere Bands sagen: Das ist der Song, denke dir dazu bitte was aus. Da bin ich flexibel, mir macht auch beides Spaß.

Time For Metal / Jürgen S.
Von der neuen Platte The Cannibal Instinct gibt es wie viele Videos bisher?

Bloodspot / Peter
Fünf plus Vielfraß! Den Vielfraß gab es ja schon vorher, er war schon als Bonustrack auf der To The Marrow Vinyl, wurde für The Cannibal Instinct noch mal neu aufgenommen. Wir haben jetzt bisher fünf neue Videos gemacht, die aber noch nicht alle raus sind. Es gibt noch eine Überraschung. Da sage ich jetzt aber noch nicht, zu welchem Song. Wegen mangelnder Releaseshows wurde auch noch einiges gemacht, was so nicht geplant war. Das Video zu The Cannibal war relativ spontan, wir wollten den Fans eben gerne noch was anbieten, da wir ja nicht spielen können. Auch das Release-Filmchen mit unseren Freunden war ein ordentlicher Batzen Arbeit, vorm Releasedate hab ich schon einige Nachtschichten einlegen müssen, einige Passagen konnte ich durchs Schneiden irgendwann auswendig.

Time For Metal / Jürgen S.
Kommt denn, wenn Corona endlich mal vorbei ist, noch eine Releaseshow?

Bloodspot / Peter
Da gehe ich mal fest von aus. Ich habe jedenfalls sehr stark den Wunsch, das Paket einmal live abzuliefern und zu sagen: “das ist The Cannibal Instinct. Vor allem, da das Album als Gesamtbild angelegt und gestaltet wurde, liegt es mir besonders am Herzen, das Album auch genauso live zu präsentieren.

Time For Metal / Jürgen S.
Noch mal zurück zu deinen Videos. Laufen da zurzeit noch Projekte mit anderen Bands?

Bloodspot / Peter
Ja, es ist noch was am Laufen. Auch mit einer Band aus dem Kalkwerk namens Meter. Es ist wie ein Theaterstück aufgemacht, es sind vier Songs einer EP, die sich hauptsächlich mit unterschiedlichen Emotionen und Metaebenen beschäftigen. Es gab zwei Schauspieler, die beide solo gespielt haben und diese Emotionen zu den Songs performt haben. Es wird also ein Video in vier Akten, was ich persönlich sehr emotional und gelungen finde.

Mit den Jungs von Plagueborne steht auch noch was an. Aber die brauchen immer etwas länger. Da kann man direkt hier mal mit dem Zaunpfahl winken (lacht)

Time For Metal / Jürgen S.
So eine Idee, die mir da spontan einfällt. Wie wäre es denn mal mit einer Liveperformance mit Videoinstallation? Nach dem Motto: Bloodspot live mit Videoperformance. Ich habe im letzten Jahr ein Review zum Album einer Schweizer Band gemacht, die haben einen kompletten Film gehabt, vor dem die live performt haben. Also mit Projektion.

Bloodspot / Peter
So was habe ich auch schon mal auf dem Schirm gehabt, muss aber auch zur Musik passen, The Cannibal Instinct wird dafür wohl besser geeignet sein als bisherige Veröffentlichungen. Das hat sich also bisher noch nicht angeboten. The Ocean oder Amenra haben das zum Beispiel schon sehr oft super umgesetzt.

Time For Metal / Jürgen S.
Da sagst du was! Sehr beeindruckend für mich auch E-L-R. Die habe ich zusammen mit Amenra auf Tour gesehen. Sogar zweimal, fällt mir gerade ein. Einen ziemlich mystischen Film haben die ablaufen lassen und dazu ihre besondere Art von Doom live gespielt. Das war schon eine tolle Sache.

Bloodspot / Peter
Ich würde das gerne mal mit Danaplan ausprobieren, ebenfalls eine Band aus meinem Limburger Freundeskreis. Wir hatten darüber gesprochen, es ist aber noch nicht dazu gekommen.

Time For Metal / Jürgen S.
So, kommen wir mal zur neuen Platte The Cannibal Instinct von Bloodspot. Im März dieses Jahres ist die rausgekommen. Wie seid ihr damit zufrieden? Ihr hattet ja keine Möglichkeit, dazu eine Releaseparty zu machen. Normalerweise verkaufen sich Platten mittlerweile am besten auf Konzerten. Ist ja leider momentan nicht. Ist ggf. noch eine Vinyl dazu geplant?

Bloodspot / Peter
Also bisher ist noch keine Vinylausgabe geplant. Ich bin auch der Meinung, dass Vinyls mit einem Genremix nicht unbedingt gut gehen. Gut verkaufen kannst du das, wenn du (Oldschool) Death Metal oder Thrash Metal machst, da kaufen die Leute das auch gerne. Wenn du aber Genres mischst und dann auch noch modern klingst, fällst du durchs Raster. Das ist so mein Gefühl. Wenn wir live spielen, ist das anders, ich denke, das ist einfach unsere größte Stärke, da kommen dann auch die Old  School Fans zum Stand, die wir mit Musik aus der Dose vermutlich nicht überzeugen würden!? Das Miteinander und die Nähe ist ja auch das Geile daran, was ein Konzert ausmacht, da kommt es auf ganz andere Dinge an, als bei einer Aufnahme. Ich würde jederzeit eine Platte kaufen, wenn mich die Band live umhaut, auch wenn ich weiß, dass ich die Musik auf Band zu Hause nicht wirklich hören werde.

Wie sind wir zufrieden? Ich denke, wir sind sehr zufrieden. Ich bin es in jedem Fall. Der gesamte Entstehungsprozess war unheimlich intensiv. Definitiv schmerzhaft und leidenschaftlich, aber auch sehr befreiend.

Time For Metal / Jürgen S.
Steht der Titel The Cannibal Instinct für irgendetwas?

Bloodspot / Peter
Ja, ganz generell geht es um die kannibalistische Weltordnung. Das ist das, was mich auch am meisten umtreibt. Das Ungleichgewicht und die Frage, was man selbst tun kann und was man bereit ist zu opfern. Wobei das natürlich irgendwie auch eine Farce ist, denn den großen Wirtschaftskreislauf interessiert es natürlich wenig, ob ich nachhaltige Kleidung kaufe oder vegan lebe oder was auch immer, weil es immer neue Wege geben wird, dem Missbrauch neue Plattformen zu geben. Trotzdem sollte man natürlich immer das moralisch Richtige tun.

Die Ausbeutung wird in meinen Augen offensichtlicher und nimmt noch mal ein anderes Level an als vor 30 – 40 Jahren (sofern ich das überhaupt beurteilen kann). Es entstehen auch immer wieder Trends, die den Verbraucher blenden, weil sie im Endeffekt auch Ausbeutung bedeuten und teilweise sogar noch mehr Schaden anrichten. Palmöl und seine vermeintlich “besseren” Ersatzprodukte oder die Lithium-Debatte sind da, glaube ich, gute Beispiele, wo man sehr genau aufpassen muss, was man möchte. Im Gegenzug wächst aber auch die Aufmerksamkeit darauf – ich bezweifle allerdings, dass das ausreichen wird.

Man sollte sich bis zu einem gewissen Punkt immer selbst fragen, was man zur Situation beiträgt und wie weit man vom eigentlichen Geschehen entfernt ist. Ich hatte zum Beispiel einmal eine Anfrage, Waffenteile zu fotografieren. Das war kein Kriegswaffenhersteller, sondern ein High-End Sportwaffenhersteller. Für viele wäre das vlt. eine saubere Sache gewesen. Höchstwahrscheinlich wäre von diesen Waffen nie etwas in irgendwelchen Krisengebieten gelandet. Aber letzten Endes hab ich gesagt, dass ich das nicht machen möchte. Ich möchte kein Rädchen in solchen Systemen sein.

Time For Metal / Jürgen S.
Da sind wir wieder beim alten Titel Vielfraß, das sagt ja eigentlich alles!

Kommen wir mal zum Songwriting.  Bist du da federführend, oder wer macht das bei Bloodspot? Was ist mit dem Artwork, ist das von dir?

Bloodspot / Peter
Den größten Teil liefert Howdie! Er geht meist so vor, dass er schon vorher was aufnimmt, es mit in den Proberaum bringt und wir feilen dann mit der ganzen Band. Drei Songs auf der neuen Platte habe ich mehr oder weniger geschrieben, meine Fähigkeiten an Bass und Gitarre sind eher begrenzt. Ich bringe meine Ideen dann zu Howdie oder Phil und wir setzen es dann gemeinsam um. The Cannibal z.B. ist aus Jamsessions entstanden, da eigentlich nur zwei Riffs und eine grobe Struktur von mir vorgegeben wurden. Es hat für mich dadurch einen unheimlich interessanten Vibe bekommen.

Das Artwork ist auch von mir. Ich fands cool, mal mit bunten Farben zu arbeiten, daran scheiden sich auch die Kritiker. Es ist interessant, das zu beobachten.

Time For Metal / Jürgen S.
The Cannibal Instinct ist ja das erste Album im aktuellen Line-Up. Phil und Flo sind 2017 dazugekommen. Spürt man durch die beiden eine Veränderung. Phil kenne ich ja so ein bisschen und ich würde sagen, der ist ja so voller Energie. Der weiß ja eigentlich überhaupt nicht, wohin damit. Spürt man das?

Bloodspot / Peter
Oh ja, das spürt man. Wobei ich dazu noch sagen muss: Man denkt zwar, seine Energie ist unerschöpflich, aber irgendwann schläft er einfach ein und wacht auch so schnell nicht auf (lacht). Was ich total cool fand: Phil verstand es von Beginn an intuitiv, die Leadgitarre optimal für das vorhandene Material einzusetzen. Das war ein riesiges Plus zu seinem Vorgänger. Phil weiß, was der jeweilige Song braucht und steuert dazu einiges bei. Unter anderem dadurch ist das Album auch sphärischer geworden als die Vorgänger. Phil und Flo sind wesentlich offener an die Songs herangegangen, als es wir uns bisher zugestehen konnten. Das hat vieles erleichtert.

Flo ist dagegen das krasse Gegenteil von Phil. Ein absoluter Ruhepol, der in schwierigen Situationen den Überblick behält und auch gut schlichten kann, wobei das mittlerweile nicht mehr so häufig gebraucht wird. Und ein unglaublich fähiger Bassist, ich hab manchmal das Gefühl, er ist musikalisch unterfordert, aber er sagt, er ist glücklich (lacht).

Time For Metal / Jürgen S.
Ich hätte ja gerne ein Review dazu gemacht, aber ein Kollege in der Redaktion war da schneller im Promopool zugange.

Michael E. war begeistert (8.9/10 Punkten). Er schrieb: Bloodspot haben mit neuen Musikern an Bord eine kleine Kurskorrektur vorgenommen. Der Death/Thrash wurde verfeinert. Mehr doomige Parts sind zu hören, dunkle punkige Klänge und Hardcoreelemente wurden erweitert und das Ganze wurde modern produziert. Es passt vieles zusammen und es herrscht eine melancholische Grundstimmung. Anchecken!

Hat er das so rübergebracht, das war jetzt das Gesamtfazit!

Bloodspot / Peter
Es war von Anfang an gewollt, dass man die unterschiedlichen Einflüsse auch hört. Das war der Plan. Wir haben auch keine Probleme, Songstrukturen anderer Genres zu übernehmen und sie praktisch zu zitieren.

Was ich vor allem an den Rückmeldungen zum Album interessant finde, ist, dass wir es wohl geschafft haben, damit ein recht eigenständiges Bild zu kreieren. Mehr als bei den Vorgängeralben. Dass das so ankommt, hätte ich nicht unbedingt gedacht. Für mich ist die Platte eine stimmige Sache wie in einem Guss! Es ist immer um ein Vielfaches schwerer, die eigene Band zu beurteilen.

Time For Metal / Jürgen S.
Dann ist es ja gut, genauso wie ihr es haben wollt oder? Gibt es eigentlich Musiker oder Bands, die du persönlich als Einflussgeber siehst und versuchst, auch etwas davon mit reinzubringen? Oder sagst du, ich mache irgendwie mein eigenes Ding?

Bloodspot / Peter
Also beim Gesang habe ich jetzt nicht so unbedingt das Gefühl zu sagen, ich mache jetzt eine Passage, die klingt wie …die neue The Haunted. Da fühle ich mich relativ frei. Was mich zu Anfang sehr geprägt hat, war die Energie von Jacob Bredahl (Ex-Sänger Hatesphere). Ich finde es sehr interessant, dass sein Name in den Reviews immer noch auftaucht, obwohl ich nach meinem Gefühl mittlerweile ganz anders klinge. Bredahls Energie ist einfach unvergleichlich. The Sickness Within von Hatesphere ist für mich persönlich immer noch eine der aggressivsten Platten, die es gibt. Aktuell inspirieren mich eher etwas melodischere Gesangsstile, z.B. von Neurosis, Mastodon oder Gojira.

Time For Metal / Jürgen S.
Mir fällt auf, dass du live immer barfuß bist. Was ist der Hintergrund? Bodenhaftung? Obwohl, du gehst da ja schon heftig ab.

Bloodspot / Peter
Eigentlich hat das einen ganz simplen Hintergrund. Ich gehe halt gerne barfuß. Das ist eigentlich alles. Auch privat ziehe ich die Schuhe immer aus, wenn es geht. Und ich krieg ganz schnell Käsefüße, das ist für alle anderen dann natürlich unangenehm (lacht).

Time For Metal / Jürgen S.
Ja Peter, das war ja alles sehr interessant, was ich heute von dir gehört habe. Es hat mir eine Menge Spaß gemacht, bei dir zu sein. Ich hoffe doch, dass wir uns dann bald auch noch mal auf und vor der Bühne sehen. Ich bin gespannt und sicher, dass wir von dir demnächst noch eine Menge hören und auch sehen werden!

Bloodspot / Peter
Vielen Dank für das Interview, deinen Besuch und dein Herzblut!

Wenn jemand Bock hat auf ein Video, meldet euch bitte. Schaut euch auf meinen Seiten um. Mein Ziel ist es, atmosphärische Bilder mit Tiefgang zu erzeugen, egal welche Mucke ihr macht. Ich möchte den Underground supporten und das Projekt steht immer im Vordergrund! Bis bald!

https://www.facebook.com/roughshotproductions
http://www.peterkunz.net

Livefotos von Jürgen Simon

Video/Stillshots wurden von Peter Kunz zur Verfügung gestellt.