Ironhammer Festival 2020 am 12.09. im JUZ in Andernach

Wir waren dabei und berichten

Event: Ironhammer Festival

Bands: Lord Vigo, Sweeping Death, Tyler Leads, Stormzone, Pyracanda, Tankard

Ort: JUZ, Stadionstr. 88, 56626 Andernach

Datum: 12.09.2020

Kosten: 35,- €

Genre: Diverse Metal

Besucher:  350

Veranstalter: A Chance for Metal

Link: https://www.acfm.info/ironhammer

Setlist Tankard:

01. Rectifier
02. The Morning After
03. Metal To Metal
04. Rapid Fire
05. Acid Death
06. Die With A Beer In Your Hand
07. Rules For Fools
08. Time Warp
09. One Foot In The Grave
10. Chemical Invasion
11. Octane Warriors
12. We’re coming Back
13. A Girl Call Cerveza
14. Freibier
15. R.I.B
16. Zombie Attack
17. (Empty) Tankard


01. Challenge Cup
02. Two Sides Of A Coin
03. Delirium Tremens
04. Democratic Terror
05. Dragons Cult
06. Don’t Get Infected
07. Good By Mary Ann
08. Rigor Mortis
09. At The Abyss
10. Top Gun

Nachdem Corona-bedingt Festivals im Gewohnten nicht stattfinden dürfen und viele abgesagt werden mussten, hat A Chance For Metal eine schöne Lösung gefunden, um ein gelungenes Festival mit Corona-Auflagen durchzuführen.

Aufgrund von Corona konnten die Headliner Jag Panzer und Night Demon nicht auftreten, dafür sind Tankard als neuer Headliner vor Ort.

Nach einer längeren Reise von Berlin nach Andernach inklusive Stau, kommen wir erfolgreich im Hotel an. Nachdem wir eingecheckt haben, machen wir uns dann auch gleich auf zum Festival. Direkt am Gelände vom Ironhammer Festival sind Parkplätze, auf denen auch bereits einige Autos und Wohnwagen parken. Menschen in schwarzen Klamotten stehen in einer größeren Schlange mit Abstand zu einander, wodurch die Schlange vorerst länger aussieht, als sie tatsächlich ist. Wir bekommen unsere Festivalbändchen inklusive eines hochwertigen Bändchens.

Lord Vigo sind bereits auf der Bühne und gehen sofort richtig ab. Die Landstuhler Epic Doom Metal Band hat erst im April das neue Album veröffentlicht. Zuerst ist es ungewohnt, keine Menschen vor der Bühne zu sehen, aber selbst sitzend auf den Bierbänken ist die Stimmung unter den Festivalbesuchern ausgelassen. Die Band hat definitiv Bühnenpräsenz und soweit ich es hören kann, geben Lord Vigo definitiv Musik zum Besten, zu der es sich ordentlich mitfeiern lässt. In den Gesichtern der Bandmitglieder sowie der Festivalbesucher kann man zufriedenes Lächeln sehen. So wie die Besucher genießt definitiv auch die Band den Auftritt sehr. Lord Vigo ziehen zum Ironhammer Festival ihr volles Bühnenprogramm durch.

 

Nach einer kurzen Bandwechselpause, während der alle schnell aufs Klo gehen oder Bier holen, kommen direkt Sweeping Death auf die Bühne. Sweeping Death, die aus dem schönen Bayern stammen und schon häufig mit ihren Alben und Gigs Fans und Magazine begeistern konnten, bestehen seit 2016. Die progressive Thrash Metal Band kann auch zum Ironhammer Festival wieder überzeugen. Elias bewegt sich nicht nur auf der Bühne viel, sondern nimmt auch die Besucher vom Festival mit. Für mich ist es das erste Mal Sweeping Death live zu begutachten und sie können mich positiv überraschen. Definitiv eine Band, die ich gerne wieder einmal live mitnehmen werde.

Tyler Leads ist ebenfalls eine recht junge Band aus meinem Heimatgebiet Recklinghausen. Eine Band, die bisher absolut unter meinem Radar lief und dennoch mit ihrem Hard/Heavy Rock begeistern kann. Die komplette Band ist aktiv und füllt die Bühne mit ihrer Sympathie. Der Sänger ist nicht aufzuhalten und liefert eine super Show ab, sowohl in Bezug auf Aktivität als auch auf Gesang. Innerhalb kürzester Zeit, genau genommen innerhalb der ersten Lieder, bewegt sich mein Kopf im Fotograben im Takt mit. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was die fünf noch auf die Beine bringen werden.

Attacke aus Nordirland – Stormzone stürmen auf die Bühne. Nach knapp einem dreiviertel Jahr Solokarriere kehrte John „Harv“ Harbinson zurück und Stormzone brachten im Juli ihr aktuelles Album Ignite The Machine raus. Das Ironhammer Festival ist seit der Epidemie das erste Konzert der Insulaner. Man sieht es der Band an und auch die Secruity hat direkt zu tun. Die ersten wollen zur Bühne, doch aufgrund der Corona-Auflagen ist das verboten. Man fragt sich auch in diesen Moment, ob Crowd Surfer angenehmer sind. Die Besucher stehen an ihren Plätzen und singen enthusiastisch mit. Unter den ersten Songs des Auftritts befindet sich Another Rainy Night. Weitere Highlights wie Ignite The Machine oder Hail The Brave folgen und zum Abschluss kredenzen die Nordirländer Death Dealer. An diesem Tag können Stormzone mit ihren Melodien das Publikum begeistern.

Bevor wir weiter mit Pyracanda machen, ein kleines Highlight für mich. Während der Konzerte kommt Bassist Dieter Wittbecker von Pyracanda raus und legt mir eine ihrer Masken auf den Tisch. Die sind leider nicht am Merch Stand zu kaufen, denn die Bands durften nur drei Artikel dort hinterlegen. Ich hatte vorher einmal nachgefragt, wo ich die Maske erwerben könne. Dieter ist dann zum Auto gelaufen und hat mir eine Maske geholt. Er wollte sie mir schenken, aber einer der Gründe, warum ich Merch kaufe, ist, um die Bands zu unterstützen, und so habe ich sie dennoch bezahlt.

Dann mal weiter im Text. Pyracanda sind eine Speed Metal Band mit starken Melodien aus Koblenz, daher haben sie mehr oder weniger ein kleines Heimspiel in Andernach, das um die Ecke von Koblenz liegt. Seit 2019 sind sie wieder aktiv auf Tour. Das Konzert von Pyracanda startet mit Challenge Cup und wird gefolgt von Two Sides Of A Coin. Die Ironhammer Festival Besucher lassen sich von der Musik mitnehmen. Auch die Security hat immer mehr zu tun und muss drauf achten, dass die Menschen vor lauter Spaß nicht die Masken vergessen oder doch wieder versuchen, vor die Bühne zu gehen. Die Setlist wird fleißig durchgespielt und es ist einfach schön, die Menge zu sehen, die jeden Klang der Gitarre, Bass, Schlagzeug oder vom Gesang genießen. Ein weiterer Moment, bei dem man zu spüren bekommt, wie glücklich viele sind, dass Festivals und Konzerte wieder möglich sind, ist, als die Zuschauer Pyracanda mit einem großen und lauten Applaus verabschieden und ein Selfie mit dem Publikum gemacht wird.

Zum Schluss dann das Highlight – Tankard als Headliner. Die Thrash Metal Band oder wie sie es gern als Scherz sagen, Alcoholic Metal. Tankard sind schon seit 1982 am Start und werden auch nicht so bald aufhören. Das Besondere an diesem Konzert ist, dass Tankard einen Ersatzschlagzeuger dabeihaben. Gerd Lücking, der aktuelle Schlagzeuger von Holy Moses, hilft heute in Andernach aus. Die Energie, die auf der Bühne herrscht, von der können sich noch andere Bands etwas abschauen.

Das Konzert beginnt mit Rectifier und kein ganzes Lied hat es gedauert, dass der erste Fußballschal Sänger Gerre entgegenfliegt. Er legt ihn sich auch gleich um den Hals. Zwischen jedem Lied des Konzertes grölt das Publikum entweder Freibier oder Empty Tankard. Während der Show schaut Gerre immer wieder eine Frau an und wirft ihr Herzen oder Küsse zu. Nach zwölf Liedern wird diese Romanze gelüftet, denn Gerre singt ein Lied für sie und dieses heißt A Girl Called Cerveza. Beim letzten Lied vor der Zugabe wird das Publikum erhört und Freibier gespielt. Zum Abschluss beenden sie den Gig gebührend mit Hits wie R.I.B, Zombie Attack und dann endlich auch, wonach viele gegrölt haben, (Empty) Tankard. An den Tischen steigen einige Partys, und so wie ich haben am nächsten Tag sicher einige Festivalgäste doch etwas weniger Stimme.

Fazit: Ein sehr gelungenes Festival, speziell in diesen Zeiten. Gut umgesetzt, keine Probleme und daher immer gerne wieder für einen Besuch geeignet. Auch wenn es etwas fehlt, im Moshpit zu hüpfen, muss ich sagen, hat diese Art von Festival definitiv auch etwas. Der Spaßfaktor geht nicht verloren.