Artist: Jakko M. Jakszyk
Herkunft: London, England
Album: Secret & Lies
Spiellänge: 49:28 Minuten
Genre: Rock, Prog Rock
Release: 23.10.2022
Label: InsideOut/Sony Music
Link: https://jakko.com/
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang, Tasteninstrumente, Programmierng – Jakko M. Jakszyk
Gastmusiker:
Gesang, Gitarre – Peter Hamill
Gitarre, Frippertronics – Robert Fripp
Trompete – John Thirkle
Bass – Mark King, Tony Levin, Django Jakyzyk, John Giblin
Schlagzeug – Gavin Harrison, Al Murray
Orchestration – Nigel Hopkins
Saxofon – Mel Collins
Tracklist:
- Before I Met You
- The Trouble With Angels
- Fools Mandate
- The Rotters Club Is Closing Down
- Uncertain Times
- It Would All Make Sense
- Secrets, Lies & Stolen Memories
- Under Lock & Key
- The Borders We Traded
- Trading Borders
- Separation
Wer King Crimson kennt, der wird mit dem Namen etwas anfangen können. Seit vielen Jahren ist Jakko die Stimme der Prog Legende und bereits als 13-Jähriger war ein Konzert von King Crimson der Auslöser für die Musikkarriere des Engländers. Des Weiteren war Jakko Mitglied bei Level 42, The Tangent und fungierte auch noch als Remixer der Emerson, Lake & Palmer Alben Trilogy und Brain Salad Surgery. Nun gibt es also ein weiteres Soloalbum des Musikers, bei dem natürlich auch der progressive Touch nicht fehlen darf. Dazu hat er dann auch noch Unterstützung vieler bekannter und mir unbekannter Musiker erhalten. Die stammen aus dem King Crimson Universum und sollen dem Gelingen auf die Sprünge helfen. So ist neben Peter Hamill, der als Sänger und Gitarrist fungiert, auch Robert Fripp dabei. Der Bezug zur King Crimson Musik ist eindeutig erkennbar, auch wenn nicht so komplex und verwirrend, sondern eher songorientiert. Um es vorwegzunehmen, mit Metal hat dies ungefähr so viel zu tun, wie ein Dachdecker mit Kellerausschachtung. Das Gemeinsame ist in diesem Fall das Handwerk. Musikalisch sind die elf Songs eine Mischung aus Melancholie, verwirrendem Prog à la King Crimson und einigen Pseudo Rock Songs. Inhaltlich werden die menschlichen Abgründe thematisiert und auch politische Statements angegangen. Produktionstechnisch ist nichts auszusetzen und so kommen Klangpuristen voll auf ihre Kosten.
Mit Before I Met You startet das Album. Gitarre, Mellotron und der Rhythmus erzeugen das Gefühl, dass bereits hier ein neuer King Crimson Song zu hören ist. Vielleicht erscheint der dann ja auch mal auf der vierzehnten Crimson Platte, sollte die jemals erscheinen. Für mich zu verworren, obwohl das Gitarrenspiel an der einen oder anderen Stelle nicht von schlechten Eltern ist. Die folgende sanfte Ballade The Trouble With Angels ist das genaue Gegenteil. Melodisch, ruhig und entspannt geht es voran und lässt einen leicht verträumt zurück. Das folgende Fools Mandate ist eine Midtemponummer, auf der Peter Hamill mit Gitarrenspiel und Backgroundgesang unterstützt. Eindeutig nicht mein Genre. Auch die bluesigen Einflüsse bei The Rotters Club Is Closing Down überzeugen mich nicht. Der Titel spiegelt zwar die Situation der derzeitigen Situation bei den Clubs wieder, das war aber zur Entstehung des Songs bestimmt so noch nicht angedacht. Ansonsten plätschert der Track so vor sich hin. Gewidmet wurde der Song dem verstorbenem Gong Drummer Phillip „Pip“ Pyle. Mit Uncertain Times kommt eines der Stücke, die wie Under Lock & Key oder dem abschließenden, recht konfusen Separation in King Crimson Writing Sessions entstanden. Meine Versuche mit King Crimson waren damals schon zum Scheitern verurteilt und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. It Would All Make Sense könnte auch bei gutem Willen nicht als Rocksong durchgehen. Einzig herausragend ist das Bassspiel von John Gilbin. Mit eins der besseren Stücke ist das folgende Secrets, Lies & Stolen Memories. Die Instrumentalnummer lebt von den Streichern und der Melancholie, die hier fast in Perfektion präsentiert wird. Das sanfte Under Lock & Key geht auch noch, da hier das Mellotron eine ins Ohr gehende Melodie zaubert, die schon als gelungen bezeichnet werden darf. Damit sind immerhin schon drei Stücke ganz ok. Wer auf A Capella steht, der sollte sich The Borders We Traded antun, ansonsten schnell weiter zu Trading Borders, einer keltisch angehauchten Instrumentalnummer. Das letzte Lied Separation hat zu Beginn viele jazzige Elemente, die sich mir nicht erschließen. Allerdings schaffen sie es, einen ab der dritten Minute noch mal aufzuhorchen zu lassen. Das ist gefällig und zumindest in Ansätzen hörenswert, wäre da nicht immer wieder das Saxofon zwischen. Ich sag ja, verworren.