“Stephen King meets Dornenreich“
Artist: Ka-tet
Herkunft: Ilmenau, Deutschland
Album: Herbstwind
Spiellänge: 35:19 Minuten
Genre: Dark / Black Metal
Release: 15.06.2013
Label: Eigenproduktion
Link: http://www.facebook.com/katetband
Bandmitglieder:
Gesang – Sebastian
Gitarre – Charles Zentgraf
Bass, Synthesizer, Gesang – Thomas Brand
Schlagzeug – Martin
Tracklist:
- Discordia
- Auf das die Sterne verblassen
- Wenn Ewigkeit zerbricht
- Ka-Shume
- Mit welkem Ton
- Regen
- Dem Leben entrissen
- Herbstwind
Herbstwind ist das Erstlingswerk der bereits im November 2010 gegründeten Band Ka-tet aus Ilmenau, womit ein jahreszeitlicher Bezug zwischen Bandgründung und Betitelung des Debüts offenbar sein dürfte. Aber auch musikalisch passt der Name zum hier dargebotenen atmosphärischen Black Metal. Fans des Fantasy-Genres dürften darüber hinaus aufgrund des Bandnamens eine gewisse Vorliebe des Thüringer Quartetts zum Schaffen des Altmeisters Stephen King vermuten. Der Begriff Ka-tet ist nämlich dessen achtbändigen Zyklus Der Dunkle Turm entlehnt und bedeutet soviel wie eine Gemeinschaft von Wesen, die dasselbe Ziel verfolgen. Dies ist in jedem Fall eine gute Basis für ein gemeinsames Bandprojekt.
Nicht nur der Bandname stellt eine Hommage an King`sche Literatur dar, sondern auch in Titeln und Texten der einzelnen Stücke sind immer wieder Bezüge zum genannten Zyklus zu finden. So kreiert das Discordia betitelte Intro eine verwirrende Klangwelt, die geschickt in das eigentliche Werk einleitet, wobei der Titel soviel wie Missklang oder Uneinigkeit bedeutet und somit das Chaos darstellt, aus welchem jedoch auch Positives erwachsen kann. Treffender kann man einen Opener wohl kaum bezeichnen! Und auch das folgende, teils monotone teils melodiöse aber stets düster-atmosphärische Auf das die Sterne verblassen verweist im Text auf die Zeilen von Stephen King, indem sich die Gruppe von „Ka“ (ihrem Ziel) „durch den Wind“ leiten lässt. Ein roter Faden, der durchaus zu gefallen weiß, auch wenn bereits hier klar wird, dass der Silberling eine solidere Produktion hätte vertragen können.
Das anschließende Wenn Ewigkeit zerbricht wartet mit einem enorm coolen Akustik-Intro auf, welches in deftigere – im Midtempo angesiedelte – Black-Metal-Gefilde übergeht und vor allem durch mehrstimmige Gesangsdarbietungen von tiefen Growls über fiese Screams bis hin zu geflüsterten Passagen überzeugt. Auch der Refrain sorgt hier für enormen Wiedererkennungswert. Der Song geht fließend in Ka-Shume, was ein dunkles Gefühl meint, welches man hat, wenn die Gemeinschaft Ka-tet zu zerbrechen droht, über. Transportiert wird dieser Gedanke durch ein gelungenes Instrumental, das von Akustikklampfe und dezenten Synthesizerklängen getragen wird.
Sowohl Mit welkem Ton als auch Regen ist durch starke Black-Metal-Einflüsse gekennzeichnet und wird erneut durch eine dunkle Grundstimmung getragen. Allerdings werden beide Stücke mehrmals durch ruhigere, melodiöse Instrumentals aufgebrochen und auch im stimmlichen Bereich wird dahingehend variiert, dass erneut geflüsterte Parts zum Einsatz kommen, was einmal mehr an Dornenreich erinnert.
Etwas härter und straighter kommt Dem Leben entrissen daher. Dennoch wird auch hier eine große stimmliche Vielfalt geboten, was die Zerrissenheit des Protagonisten noch unterstreicht. Den Abschluss der Scheibe bildet der Titeltrack Herbstwind, der – eingeleitet durch ein interessantes Intro – recht doomig und damit extrem schwermütig daher kommt und auch aufgrund der zum Teil klaren Gesangslinien den Facettenreichtum der Ilmenauer untermauert. Ein gelungener Rausschmeißer!