Kaputth – I

Funeral Mountain Doom aus dem Frankenland

Artist: Kaputth

Herkunft: Nürnberg, Deutschland

Album: I

Genre: Doom, Funeral Doom

Spiellänge: 57:50 Minuten

Release: 21.12.2024

Label: Independent

Link: https://www.facebook.com/Kaputth/

Bandmitglieder:

Gesang – Tobias Ralf Robert Hüttmeyer
Gitarre – Adrian Lorenzo Waldemar Seifert
Bass – Salvatore Giallo
Schlagzeug – Lanthir Lörp Saibøt

Tracklist:

  1. Am Anfang Der Schmerz
  2. Ich Sehe Keine Tannen Mehr
  3. N(osferatu)3
  4. Scheisse Was Is Pasiert
  5. Erst Die Schlach Dann Das Sterben
  6. Kaventsmann
  7. Auf Dem Gipfel Ein Sturm
  8. Bergschwer

„Hi Jürgen, ich hab gerade dein Earthbong Interview gelesen und es klingt so gar nicht generisch wie die meisten Interviews in der Szene.“ Das ist der Beginn meines Kontaktes zu Kaputth. Und wieder einmal eine Neuentdeckung für mich als Doom-Jünger. Mein Kontakt zu Earthbong besteht schon länger und die haben ja bereits ihre Jünger in der Church Of Bong versammelt. Mal schauen, was das denn mit Kaputth wird, ob deren Doom Jünger demnächst Doom Kaputthziner werden?

Nun aber mal von vorne und zu I! Kapputh haben mich, ähnlich wie seinerzeit Earthbong direkt angeschrieben, ob ich denn nicht mal was machen möchte. In meiner allgemein bekannten vernebelten (oder war es verbongten?) Großzügigkeit konnte/kann ich bekanntlich nicht nein sagen, wenn es um Doom geht, denn sonst wäre bei mir etwas Kaputth (oder wird es kaputt geschrieben?).

Kaputth sind ein Quartett aus Nürnberg, welches sich 2021 gründete und nach den Singles Bergschwer (2021) und Kaventsmann / Ich Sehe Keine Tannen Mehr (2022) am 21.04.2025 mit I sein Debütalbum veröffentlicht hat. Die bereits veröffentlichten Singles sind im Album I enthalten. Erhältlich ist das Album über das Bandcamp digital und auf schwarzem Vinyl (300 Stück).

Das Quartett besteht aus Tobias Ralf Robert Hüttmeyer (Gesang), Adrian Lorenzo Waldemar Seifert (Gitarre), Salvatore Giallo (Bass) und Lanthir Lörp Saibøt (Schlagzeug). Die Franken Kaputth widmen sich einem ganz entschleunigten Doom, also dem Funeral Doom. Die vier Doom Wizards von Kaputth haben auch gleich ein eigenes Subgenre für ihren Doom parat, und zwar den Mountain Doom. Das passt ja dann auch zu unserem südlichen Bundesland. Es gibt noch eine Besonderheit: Die Songtitel und die Texte sind in deutscher Sprache.

Das Album beginnt mit einem Grollen in den Bergen und dem Prasseln von Regentropfen. Ein Unwetter scheint aufzukommen. Bei Kaputth ist Am Anfang nicht das A (Entschuldigung, der Seitenhieb zu Alf Ator / Knorkator musste sein). Bei Kaputth ist Am Anfang Der Schmerz, quasi ein lang gezogenes Intro, bevor es richtig schmerzhaft wird.

Vor lauter Bäumen im (Doom) Wald heißt es dann: Ich Sehe Keine Tannen Mehr. Die Gitarre hallt zu Beginn vor sich hin, bevor der Rest mit einstimmt. Dann sind wir im Funeral Tannenwald. Nur ganz langsam wird in Funeral Doom Manier hier abgeholzt und das fast 12 Minuten lang. Wenn Sänger Tobias Ralf Robert Hüttmeyer mit tiefem, kehligem Gesang fast in Zeitlupentempo intoniert „Schwarzbraun ist die Haselnuss“, dann weiß man bereits, dass die Jungs sich wohl nicht so ernst nehmen, aber trotzdem einen geilen Doom Song zelebrieren. Mein Gott, Ich Sehe Keine Tannen Mehr, an denen Haselnüsse hängen!!! Mit dem düsteren N(osferatu)3 ist man quasi up to date und liefert den passenden Soundtrack zum aktuellen Release des Vampir-Klassikers. Das wäre es natürlich gewesen für die Jungs!

Scheisse Was Is Pasirt? Ja das frage ich mich auch! Jetzt kommen richtige Riffgewalt und auch Tempo ins Spiel. Zumindest am Anfang des Songs. Man hat sich bei den Kumpels im Norden wohl eine (Earth) Bong ausgeliehen und, na ja Scheisse Was Is Pasirt? Ihr seid echt Kaputth, meine Lieben! Pferdegetrappel, Doom Galopp und dann Erst Die Schlacht Dann Das Sterben mit Drone und Funeral Klängen wird die Schlacht geschlagen.

Der nächste Song ist dann ein Kaventsmann. Also der heißt nicht nur so, sondern ist es auch. Es folgt ein schwerer Gang zum Gipfel, ja die Jungs machen ja auch einen Mountain Doom. Auf Dem Gipfel Ein Sturm, so heißt der Song, da wird es nicht nur mir Bergschwer. Puh, ich bin durch und gerädert. Das muss ich erst einmal setzen lassen. Kaputther Doom, der Bergschwer, wie der letzte Song, in die Knochen geht. Was die Jungs da alles so geritten hat, kriege ich noch raus. Ein Interview wurde angefragt und dem können sie nicht entgehen. Ich freu mich Kaputth. Mehr dazu bald.

Kaputth – I
Fazit
Funeral Mountain Doom aus dem Frankenland. Das Quartett Kaputth serviert dem geneigten Hörer entschleunigten, kaputthen Doom mit Texten in deutscher Sprache. Das Ganze hat einen (doch recht eigenen) Flair. Ich weiß ja nicht, was bei denen passiert ist, um so was zu machen, lasse sie es aber mit ihren eigenen Worten (Songtitel) Scheise Was Is Pasirt beantworten. Die ersten Schritte zum Mount Doom sind getan und die Jungs bekommen natürlich noch ein paar Underground-Punkte obendrauf!

Anspieltipps: Ich Sehe Keine Tannen Mehr, Scheisse Was Is Pasirt und Kaventsmann
Juergen S.
8.7
Leserbewertung7 Bewertungen
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Punkte