The Devil And The Almighty Blues am 15.05.2025 im Club Volta in Köln

Support: Skyjoggers

Bands: The Devil And The Almighty Blues, Skyjoggers

Ort: Club Volta, Schanzenstr. 6 – 20, Gebäude 2.10, 51063 Köln

Datum: 15.05.2025

Kosten: 23 € VVK, 26 € AK

Genre: Rock, Stoner Rock, Hard Rock, Blues Rock, Psychedelic Rock, Doom Metal. Psychedelic Rock, Space Rock

Veranstalter: AllesGute.Live

Link: https://carlswerk-victoria.de/event

Heute Abend spielt einer meiner All Time Favorits im Club Volta in Köln. Das sind The Devil And The Almighty Blues. Zu allem Überfluss sind heute noch Skyjoggers der Support, jene Band, zu deren beiden letzten Veröffentlichungen ich Reviews machen durfte und die mich mit ihrer Mucke einfach nur geflasht haben. Das kann nur ein geiler Abend im Club Volta werden, da gibt es kein Entrinnen für mich. Wie immer ist die Parksituation vor Ort gut und wir kommen, trotz kleinen Staus, noch rechtzeitig an. Auch Volker Fröhmer, ebenfalls ein Die-Hard-Fan der Band, ist vor Ort, wie hätte es denn anders sein können.

Am Merchstand unterhalten wir uns sehr nett mit dem Mercher von Skyjoggers, der noch ein paar Ausgaben der extrem limitierten Supernatural Cat Vinylausgabe von 12021 : Post-Electric Apocalypse dort liegen hat. Kurz mal reingeschaut und festgestellt, dass diese Ausgabe wirklich eine Beauty ist. Ihm schon mal gesagt: „Bitte zurücklegen, holen wir am Ende der Veranstaltung ab.“

Dann geht es auch schon los, und wie! Die Finnen Skyjoggers sind mir seit dem Split-Album mit Sula Bassana auf dessen Label Sulatron Records aus dem letzten Jahr ein Begriff. Da haben sie mich doch regelrecht geflasht. Ich musste damals schon feststellen, dass die Finnen sich bei der Namensgebung eigentlich vertan haben müssen, denn Skyjoggers trifft es nicht ganz. Hier sind eigentlich Skyrunners am Werk. Das Trio, bestehend aus Alexi Belle (Gitarre, Effects), Juan Rico (Bass, Synth, Gesang) und Gabo Sabor (Schlagzeug, Gesang) bewegt sich völlig Outer Space im Orbit des Psychedelic Rock / Space Rock. Auf dem neuen Album 12021 : Post-Electric Apocalypse (am 02.05.2025 erschienen) sind es vier Songs, in denen die Klanglandschaften fernab jeder Erdanziehungskraft erkundet werden. Die Finnen spielen heute Abend doch tatsächlich dieses außerirdische Album hier komplett live. Das ist jetzt so, als wenn wir im Club Volta in ein UFO eingestiegen wären und wir fliegen nun mit den Finnen durch Raum und Zeit des Psychedelic und Space Rock. Mit hypnotischen und harten Riffs müssen gelegentliche Meteoreinschläge aus Doom und Black Metal abgewehrt werden, bevor neue Stufen des Hyper Space Antriebes gestartet werden und wir sehr dynamisch in neue, bisher unbekannte Soundgalaxien eintauchen.

Skyjoggers, Club Volta Köln 2025, Pic by Big Simonski

Ziemlich krasser Sound, den das Trio hier veranstaltet. Alexi Belle dreht an der Gitarre seine Runden, hüpft und springt barfuß über die Bühne. Schlagzeuger Gabo Sabor sitzt ebenfalls barfuß am Schlagzeug und schüttelt das Zeugs wie nichts aus den Armen. Kaum vorstellbar, wie locker er das macht. Juan Rico am Bass trägt als einziger des Trios Schuhe, sogar schwere Treter, dazu trägt er Klamotten, die wie eine Pfadfinderkluft aussehen. Ab und an geht er zum Mikro und schleudert ein paar Worte/Töne in das Mikro. Gesang ist das nicht, das ist eher Futter für den Hyperantrieb des Ufos. Die Finnen aus Tampere sind nicht von dieser Welt, das ist Space Rock …For Outer Space, was hier abgeht. Ich hatte ja schon ziemlich viel nach meinen Reviews von der Band erwartet. Aber das hier toppt doch alles. Zu den vier Songs des neuen Albums gibt es noch jeweils einen Song des bereits erwähnten Split Albums und der EP 37 Steps ‚Til Sunlight. Dann heißt es wieder aus dem UFO aussteigen, runterkommen und sich in die Erdanziehungskraft begeben.

Danach werden wir mit The Devil And The Almighty Blues wieder geerdet. Die Norweger The Devil And The Almighty Blues rocken nun bereits seit mehr als zehn Jahren. Die Band besticht durch ihre raue und rohe Art. Songs, die sich schwer und langsam entwickeln. Heavy ohne Metal und langsam und bedächtig, ohne Doom zu sein. Dazwischen liegt die Musik der Band. Doomiger Heavy Stoner Blues Rock, whatever! Die Songs haben genügend Zeit, um sich großartig zu entwickeln. Nach dem Intro kommen die einzelnen Bandmitglieder auf die Bühne und jammen sich in Salt The Earth, dem ersten Song, ein. Dann betritt auch Sänger Arnt Olaf Andersen die Bühne. Ihn erkennt man sofort an seinem priesterartigen Gewand. Es hat irgendwie etwas Kultiges, fast Okkultes, wenn er zum Gesang ansetzt. Über 12 Minuten lang ist der Opener Salt The Earth. Die Gitarre eröffnet den Song bedächtig mit ein paar Riffs, bevor die anderen Instrumente einsetzen und etwas Druck aufgebaut wird. Nach ca. drei Minuten setzt Sänger Arnt O. Andersen mit seinem Gesang ein. Der Song gewinnt mehr an Fahrt und kommt zu einem Höhepunkt. Dann gibt es einen Break. Die Gitarre spielt zerbrechlich weiter – es dauert, bis die anderen Instrumente erneut dazukommen. Sie eilen praktisch zur Hilfe und es wird wieder Fahrt aufgenommen, dies sogar mit einer Vehemenz. Solch ein Song mag zwar nicht radiotauglich sein, umso mehr holt er einen live ab und wir sind hier im Club Volta richtig bluesig geerdet.

The Devil And The Almighty Blues, Club Volta Köln 2025, Pic by Big Simonski

The Devil And The Almighty Blues, denen auch der in Norwegen als Solokünstler sehr bekannte Torgeir Waldemar an der Gitarre angehört, zelebrieren heute eine doomig/bluesige Messe, die es in sich hat. Torgeir Waldemar, wie immer im schwarzen Western-Outfit, ist fantastisch aufgelegt heute.

Arnt O. Andersen ist, wie immer, nur vorne am Mikro, wenn er singt, ansonsten geht er nach hinten, wippt mit der Musik in den instrumentellen Phasen mit und trinkt das eine oder andere Bier neben seinem Schlagzeuger Kenneth Simonsen stehend. So habe ich The Devil And The Almighty Blues bereits auf dem Desertfest Berlin, im Schlachthof in Wiesbaden und im Colos-Saal in Aschaffenburg gesehen. Allerdings ist es immer etwas ganz Besonderes, solche Songs wie Time Ruins Everything oder Tired Old Dog zu erleben und heute Abend ist die Show besonders prächtig auf der recht großen Bühne im Club Volta.

Bassist Kim Skaug blickt, wie gewohnt, mächtig böse drein. Kim Skaug scheint wohl The Devil zu sein und die anderen Musiker The Almighty Blues. Gitarrist Torgeir Waldemar kreist einsam wie ein Lone Cowboy seine Gitarrenrunden. Ich sage bewusst, Lone Cowboy, denn er sieht mit seinem Cowboyhut und den Klamotten echt wie ein Americana/Country-Musiker aus. Und ja, das macht er solo natürlich auch. Ich durfte zu seinem letzten Album Merci ein Review machen. Als zweiter Gitarrist ist wieder Martin (seinen Namen hat er mir nach dem Gig im letzten Jahr verraten, den Nachnamen habe ich allerdings vergessen) dabei. Damals hatte er schon Originalgitarrist Petter Svee vertreten. Ich denke, er wird diesen wohl ganz ablösen an der Gitarre. Seine Gitarrenkünste heute sind extrem gut. So „duelliert“ er sich mit Torgeir Waldemar ebenso wie mit Kim Skaug und auch Arnt O. Andersen. Der Gig eben von Skyjoggers war schon ziemlich abgefahren. Dieser hier von The Devil And The Almighty Blues allerdings auch, aber eben ganz anders.

The Devil And The Almighty Blues, Club Volta Köln 2025, Pic by Big Simonski

The Ghosts Of Charlie Barracuda ist der letzte Song auf der Setliste, bevor es zwei Zugaben gibt. Gleich die erste Zugabe hat es in sich, denn das ist ein Cover des bekannten Fleetwood Mac Songs Green Manalishi. Das Cover ist so geil, das steckt sogar das Original in die Tasche! Boah, schon wieder geflasht. Nach Distance ist dann aber endgültig Schluss.

Nach dem Ende dann noch die Sachen bei Skyjoggers abgeholt und ein wenig mit dem Trio unterhalten. Das Gleiche mit den Jungs von The Devil And The Almighty Blues. Torgeir Waldemar signiert mir noch zwei mitgebrachte Kunstdrucke von Fotos, die ich auf den letzten Konzerten gemacht habe. Kenneth Simonsen fragt mich, ob er auch noch unterschreiben soll. Er ist ja schließlich noch klein im Hintergrund zu sehen. Ich sage ihm, dass ich ein Foto von ihm vom heutigen Abend dann bei unserem nächsten Zusammentreffen auf dem Freak Valley Festival dabeihaben werde. Heute Abend war er gut ausgeleuchtet.

Nächste Woche dann noch einmal Skyjoggers in Frankfurt, dann mit DLR & The Shadow Handlers als Support. Ich freue mich!

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