Königsmörder

Die Segel sind gesetzt, während die Härte des 16. Jahrhunderts durch die Seiten schwappt

Buchtitel: Königsmörder

Sprache: Deutsch

Seitenanzahl: 544 Seiten

Genre: Roman

Release: 02.11.2022

Autor: Robert Harris

Link: https://www.penguinrandomhouse.de

Verlag: Heyne Verlag

Buchform: Hardcover mit Schutzumschlag

ISBN-Nummer: 978-3-453-27371-9

Der britische Journalist, Sachbuchautor und Schriftsteller Robert Harris hat im November seinen jüngsten Roman Königsmörder über den Heyne Verlag den deutschen Lesern zugänglich gemacht. Der 65 Jahre alte Schriftsteller hat alleine in den letzten 30 Jahren zwölf Romane herausgebracht. Die Zusammenarbeit mit dem Heyne Verlag reicht tief in die Neunziger zurück. Ein Konzept, das wunderbar aufgeht und für alle Seiten nur Gewinner gibt. Im Roman Königsmörder lässt er 544 Seiten für sich sprechen. Wie gewohnt verpackt er seine Ideen in ein schickes Hardcover Buch mit Schutzumschlag. Edel, mit der Lust, dem Leser auch optisch was zu bieten, kann er seinem eigenen Anspruch auch in dem Punkt weiter gerecht werden.

Die Story von Königsmörder:

England im Jahr 1660. König Karl II. erlässt ein Generalpardon als Akt der Verzeihung. Ausgeschlossen werden nur die Königsmörder – die Verräter hatten seinen Vater Karl I. enthaupten lassen. Dazu gehören auch die Oberste Whalley und Goffe. Im Bürgerkrieg kämpften sie auf der Seite von Oliver Cromwells. Bevor der Tod sie heimsuchen kann, fliehen sie in die neuen Kolonien in Amerika. Die flüchtigen Verräter treffen dort auf eine Gesellschaft, die durch einen pietistischen Fanatismus geprägt ist und sich gerade vom Mutterland jenseits des Atlantiks abspaltet. Hier könnten sich die beiden unter Gleichgesinnten verstecken. Im neuen Land voller Abtrünniger der Krone, haben die beiden Obersten nichts zu befürchten, wären die Fanatiker der anderen Seite ihnen nicht bereits dicht auf den Fersen.

Königsmörder
Fazit
Der historische Roman führt den Leser in das 16. Jahrhundert zurück, als in England der Thron wackelte, neue Länder erobert wurden und die Zeit einmal mehr im Wandel war. Auf den Spuren dieser Epoche gelingt Robert Harris ein spannender wie authentischer Roman. Durch die Bindung in den Sachbuchsektor, versucht der Engländer so genau wie möglich die Abwicklungen in Königsmörder der gewählten Mittelalterzeit anzupassen. Die Erzählung ist stark, das Fundament betonfest und die Liebe zum fundierten Wissen bringen die Seiten zum Leben. Die geschichtliche Bindung bekommt einen hohen Stellenwert und verdrängt vielleicht ein wenig zu weit die Dramatik der Story. Im Großen und Ganzen jedoch lässt Robert nicht an seiner Handschrift zweifeln. Unaufgeregt bringt er in Königsmörder einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg über die Linie. Teilweise etwas verstrickt, bekommt er schlussendlich immer wieder die Kurve, um nicht zu weit abzudriften. Wer gerne Segel setzt, um in die Weiten der längst vergangenen Tage zu entfliehen, kommt in Königsmörder auf seine Kosten. 
René W.
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