“Skandinavische Gelassenheit!“
Artist: Late Night Venture
Herkunft: Kopenhagen, Dänemark
Album: Tychonians
Spiellänge: 41:14 Minuten
Genre: Stoner Rock, Shoegaze, Neo-Psychedelia, Space Rock, Post Rock
Release: 20.11.2015
Label: DME, Oxide Tones, Dunk Records, Quartermain Rec
Link: https://www.facebook.com/latenightventure/info/?tab=page_info
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Sören Hartvig
Gesang, Gitarre – Michael Schilling
Bassgitarre – Jens Back
Keyboard – Jonas Qvesel
Schlagzeug – Peter Falk
Tracklist:
1. Stjerneborg
2. Nebula
3. Moon Shone On White Rock
4. Halo Orbit
5. Revenge Motif
6. Praha
Die Post-/Space-Rocker Late Night Venture aus Dänemark schoben nach drei Jahren Abstinenz im November 2015 ihr drittes Werk Tychonians auf den Psychedelic Markt. Mit vielen instrumentalen Passagen versehen, steigen die fünf Musiker in ein sehr andächtig angerichtetes Werk, das viel Platz zum Träumen lässt. Mit etwas über vierzig Minuten Spielzeit bei sechs Kompositionen ist für alle etwas dabei. Kurze vierminütige Sequenzen werden von zehn Minuten langen Stücken abgelöst. Oft wabern die Melodien wie leere Hüllen durch den Raum. Zueinander finden die Klänge dennoch immer – so als würden sie mit kleinen Magneten versehen worden sein, die eine natürliche Balance der Polfelder generieren.
Die Skandinavier starten mit dem Song Stjerneborg ruhig in die emotional zermürbende Platte, die einer schockgefrorenen Winterlandschaft gleicht. Dabei verwenden Late Night Venture nicht nur Stoner Rock, Shoegaze, Neo-Psychedelia, Space Rock und Post Rock-Muster, sondern setzen ganz besonders auf durchdringende Atmosphären, die in den geringsten Fällen gesangliche Unterstützung benötigen. So tröpfelt nicht nur Nebula daher, auch die darauffolgenden Moon Shone On White Rock und Halo Orbit nehmen keine Fahrt auf. Schwermütig, als Einzelgänger erniedrigt und tief in den dichten Wald der Selbstzweifel verirrt, kommt man bis zum abschließenden Prha nicht mehr aus dem dichten grauen Nebel zurück ans Tageslicht. Einzig und allein was man Late Night Venture zur Last legen kann, ist die Tatsache, dass mehr gesungene Emotionen für deutlich mehr Spannung gesorgt hätten, gleiches gilt für herausstechende Momente, die man in der gelungenen Gesamtmasse vergeblich sucht.