Lethe – First Corpse On The Moon

„Mit der Brechstange in die Andersartigkeit“

Artist: Lethe

Herkunft: Norwegen/Schweiz

Album: The First Corpse On The Moon

Spiellänge: 58:20 Minuten

Genre: Avantgarde Metal

Release: 24.02.17

Label: My Kingdom Music

Link:  facebook.com/LetheProject

Bandmitglieder:
Gitarre, Bass – Tor-Helge Skei
Gesamg. Dreleiher – Anna Murphy

Tracklist:

  1. Night
  2. Inexorbitant Future
  3. Down Into The Sun
  4. My Doom
  5. Teaching Birds How To Fly
  6. The First Corpse On The Moon
  7. Snow
  8. Wind To Fire
  9. With You
  10. Exorcism

Lethe ist so eine Sache für sich. Es deklariert sich grob als Avantgarde Metal, im Informationsblatt wird das Projekt als eine Kombination aus Metal/Triphop/Electronic/Pop/Experimental ausgeschrieben. Und um die quantitativen Dimensionen noch auszuweiten, stehen neben den beiden Projektführern 15 Gastmusiker/Schreiber zur Verfügung. Auf The First Corpse On The Moon wird also mit Genres und Musikern nur so um sich geworfen.

The First Corpse On The Moon ist…befremdlich. An einigen Stellen fühlte ich mich beschämt, ähnlich wie früher bei den ersten Folgen der Big Bang Theory, weil ich, als unschuldiges, zartes Pflänzchen, solche Peinlichkeiten nicht kannte. (Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß…). Einige Parts einiger Lieder finde ich so daneben, dass ich das Gefühl hatte, dass man mit der Brechstange anders klingen wollte als andere Bands. Dann wiederum zeigt Anna Murphy ihr Können, allerdings viel zu selten.

Und so ist die Stunde Musik, die hier gesammelt ist, von dem unterschwelligen Wunsch, dem Ende näherzukommen, überschattet. Schade, da grundsätzlich die Mittel und das Können vorhanden sind, aus Lethe ein richtig gutes Projekt zu machen.

Fazit: Das Ergebnis ist ein extrem elektrobehafteter, kaum definierbarer Mix aus allem Möglichen, ohne in einem Bereich Exzellenz aufzuweisen. Das Zubomben der eigenen Musik mit Gastmusikern, das Vereinen von vielen verschiedenen, nicht nahe zusammenliegenden Genres – all das sind Ansätze, die lange, lange Zeit brauchen, damit sie einigermaßen genießbar werden. Gefühlt scheint diese Zeit hier gefehlt zu haben.
Gordon E.
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