“ Klischeefreie Erhabenheit“
Artist: Leviathan
Album: Beholden To Nothing, Braver Since Then
Spiellänge: 76:32 Minuten
Genre: Progressive Metal
Release: 14.02.2014
Label: Stonefellowship Recordings
Link: https://www.facebook.com/pages/Leviathan-Prog-Metal-from-Colorado/194767881055
Bandmitglieder:
Gesang – Jeff Ward
Gitarre, Keyboard – John Lutzow
Bass – Derek Blake
Schlagzeug – Dave Rumbold
Tracklist:
- Ephemeral Cathexis
- A Shepherds Work
- Intrinsic Contentment
- Overture Of Exasperation
- Creatures Of Habit
- Solitude Begets Ignorance
- A Testament For Non-Believers
- If The Devil Doesn’t Exist…
- Magical Pills Provided
- Thumbing Your Nose At Those Who Oppose
- Empty Vessel Of Faith
- Words Borrowed Wings
- Bettering Darklighter
- Misanthrope Exhumed
- Beholden To Nothing, Braver Since Then
Von Leviathan hat man eine ziemlich lange Zeit nichts mehr gehört, genau genommen seit dem 1997er Output Scoring The Chapters, in dem die Band versuchte, die zuvor eingeschlagenen Erfolgswege des 1996 Werks Riddles, Questions, Poetry, and Outrage, das der Band neben überschwänglichen Kritiken zur Platte auch einen Major Deal mit Century Media eingebracht hatte, fortzuführen. Dummerweise kam es, wie es kommen musste. Probleme mit der Plattenfirma und künstlerische Erschöpfung ließen die Auflösung 1998 folgen, um sich in einen lange verdienten Dornröschenschlaf zu begeben, der mittels des Projekts Braver Since Then des Gitarristen John Lutzow und des Bassisten Derek Blake überbrückt wurde. Seltsamerweise sammelten sich in diesem Projekt peu a peu die alten Jungs von Leviathan und die Reunion war besiegelt, welche standesgemäß auf dem Helion Open Air im Juli 2011 zelebriert wurde und gleichzeitig die erste Europareise der Band markierte.
Nun hat man es geschafft und dieses grandiose Beholden To Nothing, Braver Since Then auf die hungrige Meute losgehauen. Wie klingt das Album? Dies ist relativ schwer zu sagen, da ich bisher noch nichts Vergleichbares gehört habe. Eines ist klar, man bewegt sich auf einem Niveau der absoluten Oberklasse und lässt Platzhirsche, wie z.B. Dream Theater oder Fates Warning, deren große Zeiten sowieso schon etwas länger zurückliegen, Lichtjahre hinter sich zurück. Beholden To Nothing, Braver Since Then hat in der Ambition viel von Operation Mindcrime, ist hingegen melodisch düsterer und schlichtweg besser. Beinahe scheint es so, als wäre jeder Song ein kleines Opus in sich, stets niveauvoll eingerahmt von kleinen Zwischenspielen und den Song perfekt in Szene setzend. Man lässt sich Zeit auf dem Album, wenn es sein muss auch mal ganze sieben Minuten um den Finalsong Beholden To Nothing mittels eines langsam an Dynamik gewinnenden Misanthrope Exhumed perfekt vorzubereiten und zu verschalten – ein Fressen für Progressive-Fans. Beholden To Nothing vermittelt dabei eine solch akzentuierte Dringlichkeit, dass große Intensität und Spielfreude der Band logisch nachvollziehbar sind.