“100 “ProDJENTig“
Artist: Lifeforms
Herkunft: Sacramento, Kalifornien
Album: Multidimensional
Spiellänge: 30:06 Minuten
Genre: Djent / Progressive Metal
Release: 10.05.2013
Label: Lifeforce Records
Link: https://www.facebook.com/wearelifeforms/info
Klingt wie: The Acacia Strain, Structures, Meshuggah
Bandmitglieder:
Gesang – Howie
Gitarre und Gesang – Arik
Gitarre – Erick
Bassgitarre – Michael
Schlagzeug – Josh
Tracklist:
- Descent Into Madness
- Multidimensional
- Illogical
- String Theory
- The Ones
- Digitize
- Reflections II
- Paradox
- Interlude
- Home
Mit Multidimensional haben wir einen Longplayer am Start, der ganz unverkennbar innerhalb der ersten Sekunden klarmacht, dass die fünf Mannen von Lifeforms dem momentan übermächtig vertretenen Djent-Genre zuzurechnen sind. Das an sich soll ja aber noch keine Wertung darstellen, da man ja immer wieder besonders in diesem Genre positive Überraschungen und frische, innovative Ansätze miterleben darf. Was bei diesem Debüt auffällt, ist, dass Lifeforms neben ihrer Vorliebe zum Djent auch dem Deathcore absolut nicht abgeneigt zu sein scheinen. So herrscht im Vergleich zu Genrekollegen wie Periphery, Born Of Osiris oder auch Structures deutlich mehr Härte und insgesamt eine durchweg düsterere Stimmung vor.
Die sound- und stilprägenden Elemente des Djent sind allesamt vorzufinden, soviel ist ganz klar. Kellertief gestimmte Saitenfraktion, aus dem rhythmischen Standard abweichende Strukturen in den Drums, elektronische Spielereien bzw. Effekte und ein Frontmann, der sein Organ dieser Soundwand entgegenstellen kann in puncto Wucht und Härte. Genau hier muss man allerdings auch einen Kritikpunkt anbringen, der besonders in der ersten Hälfte von Multidimensional deutlich auffällt.
Wenn man das Album in Relation zu der sehr hohen Anzahl an Veröffentlichungen im Djent-Genre betrachtet, so fehlt es den Songs oft ein wenig an Variation und – ja, wie soll man das sagen – Experimentierfreudigkeit. Besonders im Djent werden ja auch immer wieder „genrefremde“ Einflüsse gern viel zitiert und mitverbaut. Auf Multidimensional beschränkt sich dieser Einfluss mit einzelnen Ausnahmen dann leider nur auf den Deathcore und hier nicht einmal auf den eher Death Metal-lastigen Teil, im Vordergrund etwa bei Bands wie Whitechapel oder auch The Faceless, sondern auf den eher stumpf-rhythmischen Core–Anteil, etwa vergleichbar mit schon erwähnten The Acacia Strain.
Diese Tatsache ist sehr schade, da man in der zweiten Hälfte bei Songs wie etwa Reflections oder auch Home durchblitzen lässt, dass man bei aller Härte auch dazu bestens passende melodische Konterparts schreiben kann, hier sogar mit cleanem Gesang untermalt. Auch das Instrumental Interlude zeigt ruhigere und fragilere Ansätze und erinnert in manchen Momentan sogar an Linkin Park-typische Interludes und Melodieführungen. Auf der produktionstechnischen Seite ist man vollkommen auf Höhe der Zeit. Es knallt ganz vorzüglich dick, was aufgrund des hohen Fokus auf die im Djent so wichtige Transparenz bei Weitem nicht jeder Produktion gelingt. Hier ist alles bestens ausbalanciert und bei allem Druck bestens auseinanderzuhalten.