Artist: Lifesick
Herkunft: Dänemark
Album: Love And Other Lies (EP)
Spiellänge: 11:03 Minuten
Genre: Hardcore, Country Rock, Stoner Rock, Doom Metal, Thrash Metal
Release: 12.01.2024
Label: Metal Blade Records
Link: https://lifesick.dk
Bandmitglieder:
Gesang – Simon Shoshan
Gitarre – Nicolai Lindegaard
Gitarre – Nikolai Lund
Bass – Jeppe Riis Frausing
Schlagzeig – Jeppe Løwe
Tracklist:
- Everything Unpleasant Emotion
- Rude Awaking (feat. Mark Whelan of Fuming Mouth)
- Reverse Birth (feat. Todd Jones of Nails)
Wenn bei uns ein neues Release ankommt, dann landet das in der Regel bei uns in der Prüfung. Hier wird gecheckt, ob das, was wir verarbeiten, am Ende auch unseren Anforderungen entspricht. Inhaltlich heißt das, wir schauen, ob es relevant für unsere Leser ist und ob wir bereits ein Genre ausfindig machen können. Denn am Ende muss die Platte ja auch seinen Rezensenten finden – in diesem Fall mich.
Leider stand beim Genre in unserem Promopool „Metalcore“ und das passt beim ersten Hören der Platte der dänischen Band Lifesick leider so gar nicht. Doch ich bin eigentlich relativ offen, wenn es darum geht, mir neue Musik reinzuziehen.
Das erste Lied der wirklich sehr sehr kurzen EP Love And Other Lies ist musikalisch ein atmosphärischer Doom Metal und Country Rock-Mix. Mit einer Stimme, die so klingt, als wäre sie nach drei Tagen Marsch durch die Wüste noch immer so trocken, dass man lieber nur ins Mikrofon haucht, schafft man es, mich in eine dystopische Welt eintauchen zu lassen. Ich will nicht sagen, dass das schlecht ist, denn das ist es wirklich nicht. Jedoch habe ich etwas ganz anderes erwartet.
Weiter geht es dann mit dem absoluten Gegenteil.
Rude Awakening (auf Deutsch: böses Erwachen), trifft mit dem Namen wirklich den Nagel auf den Kopf – oder besser noch – in den Kopf. Gewollt unsauber dreschen Jeppe, Nikolai und Nicolai auf ihre Saiten ein. Das hat zwar alles Hand und Fuß, ist aber so weit vom ersten Song entfernt, dass man sich erst mal an das Gewitter gewöhnen muss. Was ein wenig nervt, ist, dass man immer wieder auf einem hohen Ton hängen bleibt, als hätte man eine Rückkopplung als Genreelement versucht zu vergewaltigen.
Gesanglich ist man irgendwo beim Thrash Metal und doch driftet man leicht ins hardcorige ab, um auch ein wenig Punk-Elemente einzusaugen. Das ist jetzt nicht weiter schlimm, klingt in der Kombination aber wirklich alles andere als nicht störend. Vielleicht ist es aber auch die wirklich altbacken übersteuernd klingende Aufnahme, was mich hier wirklich nicht abholen mag.
Oma hätte es Krach genannt – der dritte und letzte Song spielt mit Samplern, von fliegenden Insekten, die das Gesamtrauschen noch ein wenig verstörender machen.