Lionheart am 18.02.2024 im Schlachthof in Wiesbaden

Ein starkes Quartett mit vielen Höhepunkten

Eventname: Welcome To The Westcoast 10 Year Anniversary

Headliner: Lionheart

Vorbands: Suicide Silence, Kublai Kahn TX, Paleface Swiss

Ort: Schlachthof, Wiesbaden

Datum: 18.02.2024

Kosten: 42,05 € VVK, 43,00 € AK

Genre: Hardcore, Metal

Besucher: ca. 2500 Besucher

Link: https://schlachthof-wiesbaden.de/

Setlisten:

Suicide Silence:

  1. Revalations Intro
  2. Unanswered
  3. You Only Live Once
  4. Fuck Everything
  5. Love Me To Death
  6. Disengage
  7. Remember… Intro
  8. You Must Die
  9. Wake Up
  10. Fucked For Live
  11. No Pity For A Coward

Lionheart:

  1. Cali Stomp
  2. Death Comes In 3’S
  3. Vultures
  4. Valley Of Death
  5. Burn
  6. Deathbed Confession
  7. Keep Talkin‘
  8. The Truth
  9. Rest In Power
  10. Hail Mary
  11. Born Feet First
  12. Break Stuff (Limp Bizkit Cover)
  13. Love Don’t Live Here
  14. Hell On Earth
  15. Live By The Gun
  16. Trial By Fire
  17. Fight For Your Right (Beastie Boys Cover)
  18. LHHC

Hallo Schlachthof, mal wieder hier, aber in neuer Mission. Mit der Welcome To The West Coast 10 Year Anniversary Tour steht heute ein ganz besonderes Programm für mich auf dem Plan. Die Männer von Lionheart werden hier heute Abend vermutlich den Laden zerlegen, aber eins nach dem anderen. Supportet wird die Teilzeit-Band aus Kalifornien von Suicide Silence, Kublai Kahn Tx und Paleface Swiss. Das verspricht einem schon mal jede Menge Potenzial.

Paleface Swiss – Wiesbaden – 2024

Den Auftakt machen Paleface Swiss, gegründet 2017 in Zürich. Trotz der verhältnismäßig kurzen Bandgeschichte keine Unbekannten und wie erwartet geht es ohne viel Geplänkel pünktlich um 19:00 Uhr direkt los. Fühlt sich überhaupt nicht nach Opener an und das im positiven Sinne. Mit ihrem absolut brachialen Beatdown ist ab dem ersten Song klar, dass hier keiner ohne massiven Flüssigkeitsverlust wieder heimgeht. Mein aktuelles Fazit nach einem mehr als gelungenen 30-minütigen Auftakt: „So sollten häufiger Sonntagabende aussehen“. Es bestätigt sich mal wieder, dass sich auch Supportbands bei größeren Shows häufig lohnen.

Nach ca. 15 Minuten Umbau beginnen Kublai Kahn und damit geht der bisher erstklassige Abend auch entsprechend weiter. Die ebenfalls vierköpfige Band aus Texas um Frontmann Matt Honeycutt, die seit 2009 hauptsächlich als Supportband auf Tour ist, reiht sich zwar nicht ganz nahtlos in die Hardcore Beatdown Sounds von Paleface Swiss ein, aber ergänzt das Ganze noch mit zusätzlichen klassischen Hardcore-Einflüssen. The Hammer als ersten Song zu spielen, macht klar, wohin die Reise geht. Ich bin echt überrascht und enttäuscht zugleich, dass ich die Band bisher noch nie live sehen durfte. Ebenfalls ein absolutes Highlight und jedem zu empfehlen, der auf Hardcore steht. Nach dem letzten Song Antpile beenden sie ihr Set und es bleibt wieder nur kurz Zeit, um Luft zu holen.

Ein Bier wäre schön, aber in den Pausen kaum zu bekommen. Da bei Einlass nur noch eine minimale Anzahl an Tickets verfügbar war, gehe ich davon aus, dass mittlerweile die Halle voll und ausverkauft ist. Somit ist der Andrang an den Theken entsprechend hoch, aber ich bin dennoch erfolgreich. Schnell den Flüssigkeitshaushalt wieder in Schwung bringen, bevor es mit Suicide Silence weitergeht.

Suicide Silence – Wiesbaden – 2024

Nach dem Revelations Intro beginnt das Set mit Unanswered. Gefühlt fällt Deathcore heute irgendwie aus dem Rahmen, aber die Blastbeats scheinen hier niemanden zu stören, ganz im Gegenteil. Die 2002 gegründete Band aus Kalifornien lässt vom ersten Augenblick an keinen Zweifel aufkommen, wer Deathcore international maßgeblich mit nach vorne gebracht hat. Frontman Eddie Hermida, der 2013 nach dem tragischen Tod von Gründungsmitglied Mitch Lucker die Frontsänger Position einnahm, lässt mit den anderen Bandmitgliedern Daniel Kenny (Bass), Chris Garza (Gitarre), Mark Heylmun (Gitarre) und Alex Lopez am Schlagzeug, schon bei den ersten Songs jeden ausrasten. Mir fällt außerdem plötzlich auf, dass der Sound erstaunlicherweise schon ab Paleface Swiss gut war, was ja sonst häufiger leider bei den Supportern nicht unbedingt der Fall ist, aber am heutigen Abend gibt es dahingehend nichts zu meckern.

Auf Eddie’s Frage, wer Suicide Silence heute zum ersten Mal sieht, melden sich erstaunlich viele im Publikum. Das erklärt, warum auch relativ wenige die Texte zu kennen scheinen. Wirklich überraschend ist es aber nicht. Wer wegen Lionheart in den Schlachthof gekommen ist, wird zum größten Teil vermutlich Suicide Silence nicht unbedingt bei den meistgehörten Songs in Spotify haben. Das ändert sich vielleicht nach dem heutigen Abend. Nach knapp 45 Minuten ist das Set durch. Für mich heute ein absolutes Highlight und eine Empfehlung, wer zukünftig die Chance hat, Suicide Silence live zu sehen. Aufgrund der bereits angekündigten Reunion von All Shall Perish könnte das evtl. eng werden.

Lionheart – Wiesbaden – 2024

Keine halbe Stunde später geht um 21:40 Uhr der Abend in die finale Runde. Das Lionheart Banner fällt und mit Cali Stomp geht es wieder rein ins Hardcore Vergnügen. Die ersten drei Songs sind schneller durch, als es einem lieb sein kann. Vultures beendet meine Zeit im Graben, in dem mittlerweile auch immer mehr Stagediver ankommen. Zu Valley Of Death werden jetzt die ersten Pyros abgefackelt und es geht einfach Schlag auf Schlag weiter. Aber jetzt fällt mir erst auf, dass irgendwas anders ist als erwartet. Es stehen sechs Leute auf der Bühne. Neben den Kernmitgliedern Rob Watson, Walle Etzel, Nick Warner, Richard Mathews und Jay Scott steht noch ein weiterer Gitarrist auf der Bühne. Ich bin verwirrt, aber was soll’s, es geht weiter im Programm. Nach den ersten elf Songs kommen mir jetzt die nächsten Riffs noch bekannter vor als alles zuvor. Spätestens jetzt, bei dem Limp Bizkit Cover von Break Stuff bewegt sich jeder in der Halle, die Bierbecher fliegen und ich würde sagen, ja, die Stimmung ist gut. Nach einigen weiteren Songs sind wir scheinbar am Ende des Sets. Mit LHHC und Rob Watson, der alle noch mal an der Westküste begrüßt, beginnt der letzte Song des Abends. Das Feedback aus dem Publikum ist einfach absurd. Die komplette Halle singt zu diesem Track. Mein Fazit für heute: Jede Minute hat sich definitiv gelohnt. Wer die Möglichkeit hat, noch eine der restlichen Tour-Stationen zu besuchen, sollte das unbedingt machen.