„Eines der besten Alben des Jahres im Bereich Heavy/ Power Metal!“
Artist: LOVE.MIGHT.KILL
Album: Brace For Impact
Spiellänge: 48:34 Minuten
Genre: Melodic/ Power Metal
Release: 17.06.2011
Label: Massacre Records
Link: www.lovemightkill.com
Klingt wie: Eine Mischung aus Ayreon, Edguy, Avantasia
Produktion: Produziert von Michael Ehré, gemischt und gemastert von Markus Teske in seinem BAZEMENT-Studio
Bandmitglieder:
Gesang – Jan Manenti
Gitarre – Christian Stöver
Gitarre – Stefan Ellerhorst
Bass – Jogi Sweers
Schlagzeug – Michael Ehré
Tracklist:
- Tomorrow Never Comes
- Calm Before The Storm
- Pretty Little Mess
- Caught In A Dream
- Through The Dawn
- Brace For Impact
- We Are The Weak
- Down To Nowhere
- Pray To Your God
- Reach Out
- The Answer
- Will Love Remain
LOVE.MIGHT.KILL, im Jahre 2009 gegründet, ist hauptsächlich als Projekt des Schlagzeugers Michael Ehré, der sowohl bei Firewind, Uli Jon Roth als auch bei Metalium spielt, zu betrachten. Nachdem Michael Ehré bereits für viele Metal-Acts Songs geschrieben hatte, war es für ihn an der Zeit, seine Ideen und Vorstellungen in einem eigenen Projekt zu verarbeiten. So kam es, dass er LOVE.MIGHT.KILL gründete, die Songs schrieb, aufnahm und sich um die Produktion kümmerte. Hilfe beim Songschreiben bekam er von dem italienischen Sänger Jan Manenti sowie weitere Unterstützung durch seine Freunde und Gitarristen der Band Christian Stöver und Stefan Ellerhorst. Als dann noch Jogi Sweers als Bassist hinzustieß, war das Quintett perfekt und die Arbeit konnte beginnen. Und das Ergebnis dieser Arbeit liegt mir jetzt in Form des Debütalbums Brace For Impact vor – wir werden sehen, ob es zu überzeugen vermag!
Aber zuerst betrachte ich das Cover. Auf den ersten Blick ist dieses schon allein farblich sehr ansprechend gestaltet; auch der näheren Prüfung hält dieser erste Eindruck stand. Der obere Rand des Covers wird vom Bandnamen, der untere vom Albumnamen eingenommen. In der Mitte sieht man auf einem grünen Hügel voller Blumen eine kaum bekleidete weibliche Lichtgestalt, die sich auf einen Grabstein lehnt. Durch Lichtverwischungen erscheint es, als würde sich diese Gestalt immer mehr auflösen. Im Hintergrund, welcher vorwiegend in den Farben Grau, Schwarz, Blau und Rot gehalten ist, sieht man die Ruinen von Hochhäusern und beflügelte, dunkle Gestalten (kurz: Geflügel) sowie andere Horrorwesen (wie z.B. den mutierten Dobby aus Harry Potter in der rechten Ecke). Die Lichtgestalt befindet sich also in einer hoffnungslos zerstörten Großstadt auf dem letzten unzerstörten Fleckchen. Ein wirklich gelungenes Albumcover.
Jetzt schauen wir mal, ob der Albumtitel Brace For Impact („Machen Sie sich für den Aufschlag bereit“ – inspiriert durch die Worte des Piloten des Airbus A320, der 2009 auf dem Hudson River notwasserte) auch auf das Album zutrifft!
Bereits anhand der Songtitel kann man an diesem Album einen durchdachten Aufbau festmachen. Bis zum Track Brace For Impact, der in der Mitte des Albums zu finden ist, wird mit den Songnamen eher das Vorspiel zu dem „Aufschlag“ angezeigt – die Stimmung wirkt allein durch die Titel verträumt und der Untergang scheint gewiss. Nach dem Namensgeber des Albums folgt in den Titeln die Verzweiflung, die Zeit für Gebete, Antworten und letzte aufkommende Fragen. Selten ist mir ein so durchdachtes Konzept allein in der Tracklist aufgefallen! Die Untergangsstimmung wird einfach perfekt rüber gebracht.
Der erste Song Tomorrow Never Comes ist eher im Midtempo gehalten und überzeugt durch die instrumentalen sowie gesanglichen Qualitäten der Band. Schon zu Beginn kommt mir ein Vergleich mit dem grandiosen Projekt Ayreon in den Sinn.
Calm Before The Storm ist gar nicht so ruhig, wie es der Titel vielleicht vermuten lässt. Das ganze Stück geht schnell voran – vor allem zu Beginn ist das Schlagzeug durch die schnelle Taktvorgabe besonders auffällig. Im letzten Drittel kommen dann noch mal die Gitarren zum Zug und es wird solitechnisch wirklich etwas geboten!
Der dritte Song des Albums, Pretty Little Mess, war mir bereits vor dem ersten Reinhören ins Album bekannt. Zu dem Song hatte ich bereits das Video gesehen und war da schon vollkommen überzeugt, dass mir LOVE.MIGHT.KILL gefallen werden! Pretty Little Mess ist melancholisch, verträumt und ein definitiv sehr eingängiges Stück.
Caught In A Dream weiß mich direkt durch einen „mächtigen“ Anfang zu fangen. Der Song hat zwar etwas vom Hard Rock von vor 30 Jahren ist aber unheimlich gut umgesetzt und ein richtiger Ohrwurm-Song.
Mit Through The Dawn wurde ein Intro für den Titelsong des Albums Brace For Impact geliefert. Through The Dawn baut durch Geräusche, die aus dem Verdauungstrakt des nächstbesten Monsters stammen könnten sowie plötzliche krachende Geräusche und ein leises und langsames Keyboardspiel im Hintergrund, das an eine ausgehende Spieluhr erinnert, eine düstere Stimmung auf.
Und nun ist es Zeit für den Titelsong – Brace For Impact beginnt. Der Anfang erinnert an Stücke des klassischen Metal, insgesamt ein guter Song. Durch den einfachen Refrain kann man auch recht schnell mitsingen, leider hätten hier noch ein paar Feinheiten eingebaut werden sollen, um den Song zu einem einmaligen Stück zu machen.
Schauen wir doch mal, mit was der nächste Song so aufbieten kann. Die Gitarren sind sehr melodisch gespielt, der Gesang ist ruhig – insgesamt kommt bei We Are The Weak „Power-Balladen“-Feeling auf. Der Song könnte glatt von dem Ayreon-Album The Universal Migrator – Flight Of The Migrator stammen. Ein schönes Stück!
Mit Down To Nowhere wird noch einmal richtig gerockt! Genau richtig nach einem ruhigeren Stück. Zwar ist der Song jetzt nicht durch herausragende Elemente gekennzeichnet, doch macht er allein durch die Geschwindigkeit und eine enorme Power, die rübergebracht wird, richtig Stimmung und animiert zum Mitwippen.
Wo ich eben noch sagte, es fehle an herausragenden Elementen, kommt mit Pray To Your God wieder ein klasse Song herein. Wunderbarer Gesang, perfekt gespielte Instrumente – hoch melodiös und hoch ohrwurmlastig!
ist wieder schneller und stärker unterwegs. Leider fehlt mir hier das gewisse Extra. Klar, auch der Song ist spitze, jedoch im Vergleich zu den vorigen Stücken nicht so speziell.
Mal sehen, welche Fragen bei The Answer, dem vorletzten Song des Albums, beantwortet werden. Das Stück geht nur zwei Minuten und ist rein instrumental. Ich denke, hier soll eine düstere Stimmung suggeriert werden, jedoch erinnert mich die Melodik irgendwie an den Inspector Gadget-Titelsong, daher kann ich das Stück leider nicht ganz so ernst nehmen. Aber wie sollte es anders sein, ist auch dieses instrumentale Intermezzo nur eine Einleitung für den nächsten und letzten Song.
Will Love Remain startet fordernd mit „Give me the answer…“, ja, so wird schnell die Verbindung zum vorangegangenen Song aufgebaut. Insgesamt wieder ein etwas härteres Lied, das vor allem durch rhythmische Unterbrechungen und Wechsel einen starken Abwechslungsreichtum und eine Besonderheit darstellt. Da eine Antwort nicht folgt, könnte man fast davon ausgehen, dass zu dem Album noch ein zweiter Teil folgen könnte – wir dürfen gespannt sein.