Lumberhead – Erase (EP)

Groove 2.0

Artist: Lumberhead

Herkunft: Deutschland, Leipzig

Album: Erase (EP)

Spiellänge: 20:47 Minuten

Genre: Groove, Southern Metal

Release: 25.02.2022

Label: Daredevil Records

Links: https://www.facebook.com/lumberhead
https://lumberhead.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Bass – Theo
Schlagzeug – Olli
Gitarre – Peter Bucks
Gesang – Rich

Tracklist:

  1. The Same
  2. Thousand Suns
  3. D-Fens
  4. House Of Terror

Erase, mittlerweile das dritte Release der 2014 gegründeten Band Lumberhead, ist eine vier Songs starke Groove-Keule.

Dabei bedienen sich die Leipziger unterschiedlicher Stilrichtungen und schauen gerne mal im Thrash- und Death Metal vorbei. Elemente beider Genres werden gekonnt verknüpft und durch eine stimmliche Mischung von Petrov (von Entombed) und Mutz (von Drone) abgerundet.

Offiziell schimpft sich das Genre der Leipziger Groove Metal, was man so direkt unterschreiben kann. Denn die Platte groovt wie Sau und schafft es trotzdem, sich nicht in Belanglosigkeiten zu wiederholen: Jeder einzelne Song steht für sich und trägt zu einem stimmigen Gesamtbild bei. Im Gegensatz zu den bereits erwähnten Drone gehen Lumberhead einen gemächlicheren Weg und werfen die eine oder andere flotte Passage ein, die dann umso mehr knallt.

Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt. Denn so geil und catchy die Stimme von Rich ist, so wirken manchmal die Vocals ein bisschen … holprig und fehl am Platz. So wirken die Lyrics bei The Same zum Anfang der zweiten Hälfte des Songs erzwungen. Da geht der Groove leider ganz schön flöten.
Und jetzt kommt Meckern auf hohem Niveau: An einigen Stellen wirken bestimmte Akzente, wie zum Beispiel Quietscher auf den Gitarren, sehr einheitlich und so, als wenn man einen perfekten Quietscher aufgenommen hat und dann in Wiederholungen des Parts kopiert wurde (so zum Beispiel bei D-Fens).
Das ist ab und an gängige Praxis, allerdings steht das im Kontrast zu einer sehr organischen und ehrlichen Produktion. Etwas mehr Variationen wären dann ganz nett. (Anm. d. Verf.: Wenn Peter Bucks wirklich so perfekt spielt, dann nehme ich an dieser Stelle natürlich jegliche Kritik zurück).
Apropos Produktion: Der Sound der Platte erinnert ein wenig an die Head-On Collision von Drone. Die Erase steht aber auf eigenen Beinen und wirkt da etwas tiefer und bedrohlicher.

Die genannten Kritikpunkte machen die vier Songs aber nicht schlechter, sondern fallen bei einer so ausgeklügelten Produktion ins Ohr. Denn die Songs selber sind echt einen Hörer wert.
Neben dem Groove wird gerne ein Hauch von Melodie in den Raum geworfen und so werden selbst in einem Song krasse Stimmungswechsel vollzogen. Besonders auffällig ist das bei Thousand Suns, der alle genannten Elemente vereint und durch einen gekonnten Spannungsbogen auf einen im Kontrast stehenden Refrain hinarbeitet.

Lumberhead – Erase (EP)
Fazit
Eine EP, die ich jetzt nicht als perfekt bezeichnen würde, aber definitiv als interessant. Sowohl Sound als auch Songs gehen gut ins Ohr. Die 20 Minuten sind sehr kurzweilig und so kann man sich noch ohne Probleme eine zweite Runde gönnen. Lumberhead haben mein Interesse geweckt und ich werde mich mal mit den anderen Releases beschäftigen.

Anspieltipp: Thousand Suns
Christian 'Lommer' W.
8.1
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
8.1
Punkte