Maerzfeld am 20.04.2023 in der Musichall in Geiselwind

Trotz überschaubarem Publikum herrscht gute Stimmung in der Musichall

Event: Alles Anders Tour 2023

Künstler: Hemesath, Maerzfeld

Ort: Geiselwind Musichall

Datum: 20.04.2023

Kosten: ca. 25

Genre: Neue Deutsche Härte

Besucher: ca. 200

Veranstalter: Eventzentrum Strohofer Geiselwind

Link: https://maerzfeld.de/cms/

Setliste:

  1. Alles Anders
  2. Hübschler:in
  3. Reich
  4. Falsche Helden
  5. Wach Auf
  6. Schnitter
  7. Es Bricht
  8. Die Welt Reißt Auf
  9. Tieff
  10. 100 Auf 0
  11. Ich Bin Der Tod
  12. La Petite Morte
  13. Plötzlich Tut Es Weh
  14. Schönen Weltuntergang
  15. Bittersüß
  16. Ich Steige Auf
  17. Einer Wie Alle
  18. Die Sünde Lebt
  19. Bakkushan
  20. Schaedling

Zugabe:

  1. Zorn
  2. Schwarzer Schnee
  3. Lange Nicht

Das Maerzfeld auch für ihr Side-Projekt Stahlzeit bekannt sind, die knallhart Rammstein covern, ist vielen sicher nicht bekannt – dafür den Fans von Maerzfeld umso mehr ihr ehrlicher, gradliniger Sound, der typisch für „Neue Deutsche Härte“ ist.

Von Album zu Album hat die Band um Sänger Helfried „Heli“ Reißenweber sich mehr von ihrem musikalischen Vorbild Rammstein gelöst und zu ihren eigenen Wurzeln gefunden. Das aktuelle Album Alles Anders ist durch die Erlebnisse in der Coronazeit und den damit verbundenen Veränderungen geprägt. Man spürt die Mischung aus Depression, Wut, Hoffnung, Verzweiflung, aber auch die Freude und den Mut. Auch der Titelsong Alles Anders vermittelt Mut zum Weitermachen, aber auch die Neugier der Band auf die Zukunft. Sprich, Veränderungen als Chance zu verstehen und Gewohnheiten zu brechen. Und dafür steht die Band auch in Geiselwind – man präsentiert Neues vor einem zwar kleinen, aber dafür umso ausgewählteren Publikum. Die Fans sind sichtlich froh, nach drei Jahren endlich die Band live erleben zu dürfen.

Der Donnerstag ist sicherlich kein optimaler Tag für einen Konzertabend und auch das benachbarte Keep It True Festival warb sicherlich den einen oder anderen Metalfan ab, aber Maerzfeld und ihr Support Hemesath geben wirklich alles, um die Stimmung oben zu halten.

Hemesath eröffnen gegen 21 Uhr mit 100 Gästen den Abend in der Musichall. Die Band aus Nordrhein-Westfalen hat mit ihren Freunden von Maerzfeld schon Tourerfahrung und steht, wie die Headliner, für harten deutschen Rock. Sie können das Publikum mit den Songs ihres aktuellen Albums So Schön begeistern und bei Heile, Heile Segen und Ringlein, Ringlein, Du Sollst Wandern singen viele schon eifrig mit. Die Ballade Bleib Bei Mir sowie der Titelsong So Schön sind ebenfalls Highlights vom Programm der Münsteraner, die heute Abend von Lead-Gitarrist Tobias Kersting (Orden Ogan) unterstützt werden. Nach ihrem Gig mischt sich die Band unters Volk, um Maerzfeld mit zu unterstützen.

Maerzfeld

Ab 22 Uhr heißt es dann Bühne frei für den Headliner. Mit Alles Anders von der neuen CD wird die Show eröffnet, dem sich die Hübschlerin, Reich und Falsche Helden anschließen. Kleine, witzige Anmerkungen gibt es während des Auftritts auch – in Anspielung wohl auf das wenige Publikum – so sind dann die Besucher mehr die „halbe Nachbarschaft“, die man „fürs Kommen bezahlt hat“ und auch an Blümchens Geburtstag wurde erinnert – wer auch immer das damals in den 80er-Jahren war …

So wechseln sich flotte Sprüche mit harten Riffs, eingängigen Songs und der gewohnten Härte ab und animieren zum Mittanzen und -singen. Trotz, oder gerade wegen der Übersicht, sind die Fans noch mehr motiviert und zeigen der Band: Egal was auch ist, wir rocken für euch! Und Maerzfeld machen es den Fans nach! Schlag auf Schlag geht es weiter mit Schnitter, Es bricht, Die Welt Reißt Auf, Tief (vom ersten Album) oder 100 Auf 0. Die Stimmung ist da, Band und Fans geben alles und Maerzfeld präsentieren die besten Songs ihrer fünf Alben. Nach eineinhalb Stunden schließt der Abend mit den Zugaben Zorn, Schwarzer Schnee und Lange Nicht. Ja, lange hatte man Maerzfeld nicht gesehen – dafür gaben sie an dem Abend ein fulminantes Comeback, das ein paar mehr Zuschauer mehr verdient hätte. Dafür durften die, die da waren, noch persönliche Gespräche mit der Band führen sowie mit ihnen anstoßen, was ja auch nicht verkehrt ist.