Magefa – Exenteration (EP)

Erbarmen zu spät, die Hessen kommen. Und diese stehen auf amerikanischen Death Metal

Artist: Magefa

Herkunft: Deutschland

Album: Exenteration (EP)

Spiellänge: 21:49 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 28.02.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/MagefaMetal/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Kevin
Bassgitarre – Thorsten
Schlagzeug – Kai

Tracklist:

1. Impressions Of Dying
2. Instrument Inside
3. ECMO
4. Exenteration
5. Abdominal Section
6. War Paradise
7. Cloud Nine

Von 2014 bis 2015 war dieses Trio aus Frankfurt noch unter dem Namen Devils Wrath unterwegs, benannte sich dann aber um und seit 2015 lärmen sie unter den Namen Magefa weiter. Der Begriff Magefa beschreibt eine Krankheitsepidemie, die sich über eine große Region ausgebreitet hat oder auch hebräisch für Pest – wie passend. So richtig zügig kommt man aber nicht vorwärts. Nach einem Demo im Jahre 2016 haute man im Jahre 2019 eine EP heraus und nun folgt eine weitere EP.

Impressions Of Dying leitet die EP ein, läuft ca. 90 Sekunden und dient als Intro. Mit Soundeffekten, die für mich ein wenig futuristisch klingen und Piepstönen. Die scheinen von einer lebenserhaltenden Maschine zu kommen, zumindest hat es den Anschein.

Kommen wir nun zu einem Thema, welches sehr viel Zeit des Schreiberlings in Anspruch nimmt. Die Rede ist natürlich vom Death Metal. Diesen haben sich auch die Frankfurter Jungs auf die Fahne geschrieben und lassen ganz gerne mal die Skalpelle kreisen, denn textlich geht es ums Aufschneiden und Zerkleinern des menschlichen Körpers. Ist nicht neu und als Erstes fallen einem da natürlich sofort Carcass ein. Aber auch die wieder erstarkten Franzosen von Putrid Offal und natürlich Pathology oder Haemorrhage.

Musikalisch gehen sie andere Wege, obwohl Carcass schon ein wenig herauszuhören sind, aber nur an gewissen Stellen, vor allem, wenn der screamige Sänger am Werke ist. Ansonsten wildert man eher so in amerikanischen Gefilden herum.

Der Opener Instrument Inside fasst das Album schön zusammen. Gitarrenvorspieler erklingen, ein feines Riff dazu, welches von Uftata-Drumattacken begleitet wird. Eher im Midtempo agierend, geht man sehr aggressiv zu Werke. Und dann kommt der Part, der ein wenig an Carcass erinnert. Uptempoparts, abgehackte Riffs und screamige Vocals. Der Anfang wiederholt sich. Es folgt ein Solo und das Drumming böllert weiter. Danach geht man in einen fetten Groovepart und holt den Anfangspart wieder raus.

Ecmo dagegen klingt ein wenig vertrackt und verspielt, kommt aber auch auf dem Punkt. Langsame Parts mit Gitarrenquietscher stellen den Refrainpart dar und Ecmo kann man dann mitgrölen. Im aggressiven Midtempo wälzt man sich durch den Song. Hier ist man eher ein wenig ruhiger unterwegs.

Wie klingt jetzt der Namensgeber der CD, Exenteration? Auch hier wechselt man zwischen verspielten, langsam schleppenden Parts und kurzen Tempoattacken hin und her und erschafft eine recht bedrohliche Stimmung. Nach 150 Sekunden ist dann aber auch mal gut gewesen und man holt die Groovekelle raus. Allerdings nur ganz kurz, um dann wieder ordentlich Gummi zu geben. Kommt ganz gut, obwohl der eine oder andere Part ein wenig zu lang erscheint.

Mein Highlight ist der eher knüppelige Song Cloud Nine. Schönes Alte-Schule-Geballer mit Uftataparts und schleppenden, melodischen Erholungspausen. So muss das. Nicht sehr technisch, aber direkt in die Magengegend und da gehört Death Metal hin.

Mit einer gesunden Portion Abwechslung und recht interessantem Songwriting gehen die Hessen zur Sache und können Death Metal Fans auf eine angenehme Reise mitnehmen. Das Rad wird aber nicht neu erfunden und das eine oder andere Riff kommt einem bekannt vor, trotzdem kann man diese knappen 22 Minuten echt gut anhören. Allerdings muss man noch am Sound arbeiten. Die Produktion nimmt hier und da den Wind aus den Segeln. Schade. Ansonsten ganz geile EP. Irgendwie eine Mischung aus Obituary, Massacre, Death, Carcass, Dying Fetus und Cannibal Corpse. Die Band werde ich im Auge behalten, zumal sie den Härtegrad erhöht hat, was mir gut gefällt. Wenn sie dann noch die Produktion verbessern, flutscht das Skalpell noch besser.

Magefa – Exenteration (EP)
Fazit
Und wieder einmal hallt es durch die Republik. Erbarmen, zu spät, die Hessen kommen. Die Frankfurter Jungs zocken auf ihrer zweiten EP Death Metal der alten amerikanischen Schule. Es gibt sehr viele groovige Parts, aber auch Geknüppel und melodische Einsprengsel zu hören. An der Produktion muss man noch arbeiten, aber das Songwriting schockt wohl.

Anspieltipps: Instrument Inside und Cloud Nine
Michael E.
7.1
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