Artist: Enforced
Herkunft: USA
Album: Kill Grid
Spiellänge: 41:04 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 12.03.2021
Label: Century Media Records
Links: www.facebook.com/enforcedrva
https://enforced.bandcamp.com/
Produktion: Arthur Rizk, Philadelphia (Mix und Mastering)
Bandmitglieder:
Gesang – Knox Colby
Gitarre – Will Wagstaff
Gitarre – Zach Monahan
Bass – Ethan Gensurowsky
Schlagzeug – Alex Bishop
Tracklist:
1. The Doctrine
2. UXO
3. Beneath Me
4. Malignance
5. Kill Grid
6. Curtain Fire
7. Hemorrhage
8. Blood Ribbon
9. Trespasser
Dieser Fünfer hier stammt aus dem US-Bundesstaat Virginia, hat sich 2017 gegründet und 2019 mit At The Walls ein erstes Album vorgelegt, das vor allem die bis dahin bestehenden Demoaufnahmen zusammenfügte. Century Media krallte sich dann die Band und wird helfen, dass die Bande mit Kill Grid die Herzen der Thrash-Metal-Fans weltweit im Sturm erobert.
Zusammen mit den berichteten starken Live-Qualitäten sollte dies Enforced trotz Corona gelingen, denn dieses Album hat viel für Headbanger zu bieten.
Nach einem brodelnden kurzen Intro schneiden die Riffs The Doctrine gleich zum Auftakt ins Hirn jedes Metallers und legen Erinnerungen an Genre-Großtaten wie Slayers Reign In Blood frei, nicht nur wegen des Gitarrensounds und der wilden, disharmonischen Soli. Geiler Drumsound, pfeffernder Bass ein Kreisch-Gebrülle von Knox Colby, das einen heftigen Einschlag aus dem Hardcore hat. Auch das Instrumentale ist weniger technisch-tight und präzise, wie es zum Beispiel bei Testament oder Megadeth der Fall ist, sondern viel mehr und bewusst möglichst wild und roh, wie man es von Hardcore-Bands wie Cro-Mags kennt. Tatsächlich kommt insgesamt der Sound New Yorker dem von Enforced sehr nahe. Wenn man so will, also eine Mischung aus Slayer und Cro-Mags.
Dazu kommt noch eine starke Prise Exhorder oder anderer ähnlicher Bands, die mit fiesen Riffs und mächtig donnerndem Schlagzeug die Hörer plätten und die nicht nur auf Tempo-Gebolze setzen: Tempowechsel und mächtige Grooves haben Enforced auch sehr gekonnt drauf. So bei Beneath Me, das an frühe Sepultura erinnert, genauso wie der schleppend beginnende Titelsong sowie bei Malignance, das durch das variierende Tempo mehr Dynamik entwickelt, als es ein einziges Drücken aufs Gaspedal könnte. UXO, Curtain Fire und Trespasser sind dank ihrer Refrain-Shouts prädestiniert dafür, wahre Live-Knaller zu werden und ein Heer an headbangenden und durchdrehenden Moshern zu fabrizieren.
Die Herren aus Virginia deuten also Hit-Potenzial an und haben in puncto Songwriting mehr als nur auf die Omme zu bieten. Auch wenn es in erster Linie um auf die Zwölf geht. Aber hier und da baut die Band einen Song auch recht behutsam auf, bevor es zur unvermeidlichen und vorausgeahnten Raserei und Knüppel aus dem Sack kommt. Um dann wieder für ein Plus an Schmackes auf die Bremse zu treten. So zu hören bei Hemorrhage und Blood Ribbon.