Malokarpatan – Krupinské ohne

Das Tor der Hölle öffnet sich in diesem Jahr weit in Bratislava

Artist: Malokarpatan

Herkunft: Bratislava, Slowakei

Album: Krupinské ohne

Spiellänge: 48:18 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 20.03.2021

Label: Invictus Productions / The Ajna Offensive

Link: https://www.facebook.com/malokarpatan

Bandmitglieder:

Gesang – HV (Vladimír Moravčík)
Gitarre – As (Adam Sičák)
Gitarre – Aldaron (Juraj Štefanec)
Bassgitarre – Peter (Peter Széntpeteri)
Schlagzeug – Miroslav (Miroslav Švacho)

Tracklist:

  1. V Brezových Hájech Poblíž Babinej Zjavoval Sa Nám Podsvetný Velmož
  2. Ze Semena Viselcuov Čarovný Koren Povstáva
  3. Na Černém Kuoni Sme Lítali Firmamentem
  4. Filipojakubská Noc Na Štangarígelských Skalách
  5. Krupinské Ohne Poštyrikráte Teho Roku Vzplanuli

Malokarpatan sind mir dieser Tage eher durch Zufall in die Hände gefallen. Ein exklusives T-Shirt Design der Slowaken hat unser Partner Season Of Mist mit ins Programm genommen, welches mich direkt angesprochen hat. Die Black Metal Band mit Heavy Metal Einflüssen stammt aus Bratislava und wurde bereits 2014 gegründet. Drei Alben hat das Quartett mittlerweile veröffentlicht. Krupinské ohne drang erst vor wenigen Tagen über Invictus Productions / The Ajna Offensive in irdische Gefilde. Fünf Tracks schmelzen fast 50 Minuten Spielzeit ein und verwandeln diese in einen großen, schweren Metalklotz, der nur mit viel Mühe bewegt werden kann. Ihr Debüt feierten sie mit Name Stridžie Dni 2015, dem zwei Jahre später der Nachfolger Nordkarpatenland an die Seite gestellt wurde.

Folk und Black Metal werden mit einem osteuropäischen Heavy Metal verschmolzen. Das Ergebnis ist eine bösartige Kreatur, die nur danach lechzt, euch im Schlaf die Kehle zu durchtrennen. Stampfende Passagen dringen in nebelverhangene Melodien, die durch den Gesang von HV zu teuflischen Ergüssen instrumentalisiert werden. Einmal die Ohren getroffen, klingeln diese im wüsten Takt, der dem Thrash Metal im Grundsatz nicht abgeneigt ist und an die frühen Heavy Thrash Handschriften erinnert. Kernig, roh und mit viel Wut im Bauch dürfte Slowenien spätestens mit diesem Werk eine baumlose Einöde darstellen. Hass wird ganz groß geschrieben, während die Titel in der Landessprache interpretiert aus der Anlage dringen. Neben Presslufthammersequenzen schaffen sie immer wieder tiefe Emotionen, die selbst erfolgreich durch den 13 Minuten langen Opener führen. Klirrend kalt, aber nicht frostig stampfen die Männer wie Trolle durch den Schnee und hinterlassen tiefe wie große Fußspuren. Schnörkellos, aber nicht lieblos greifen sie zum Ausgleich nur Geschwindigkeitswechsel auf, ansonsten treiben sie die Hexen und Geister aus ihren Verstecken, um ein Armageddon seinesgleichen zu erzeugen. Platt darf man das Songwriting in einigen Segmenten ruhig nennen. Dafür bringen sie alles auf den Punkt, was man bei langen Tracks erwartet. Unter sieben Minuten speisen uns die fünf Haudegen nicht ab. Neben den beiden Gitarren von As (Adam Sičák) und Aldaron (Juraj Štefanec) sorgen vor allem weitere Klangeinspielungen für Höhepunkte. Einfache Kost sucht man zwar vergeblich, dafür bekommt man einen bunten Blumenstrauß an menschenverachtender Kunst, die bis ins Knochenmark vordringt.

Malokarpatan – Krupinské ohne
Fazit
Der liebe Zufall hat mir eine kleine Underground Perle in die Hände gespielt. Ohne das sehr prägnante Shirtdesign hätte ich wohl nicht noch genauer hingesehen und noch weniger reingehört. Krupinské ohne macht jedenfalls Spaß und bringt mich in die Versuchung, auch bei den ersten beiden Scheiben ein Ohr zu riskieren. Wer auf Black Metal mit Folk und Heavy Einflüssen steht, sollte die fünf neuen Songs mal unter die Nadel legen und genüsslich über den Teller rotieren lassen. 

Anspieltipps: V Brezových Hájech Poblíž Babinej Zjavoval Sa Nám Podsvetný Velmož und Filipojakubská Noc Na Štangarígelských Skalách
René W.
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