Marshall Ar.ts – …The Pallid Mask Is Talking…

Ohne Rücksicht auf Verluste

Artist: Marshall Ar.ts

Herkunft: Berlin, Deutschland

Album: …The Pallid Mask Is Talking…

Spiellänge: 29:36 Minuten

Genre: Nintendoom, Crossover, Nu Metal

Release: 15.02.2021

Label: Ming Records

Link: https://www.facebook.com/marshallartsberlin

Bandmitglieder:

Gesang, Bass, Synthesizer – Marshall
Gitarre, Gesang – Defkis
Bass – Burns
Schlagzeug – Alex

Tracklist:

  1. Intro / Shores Of Hali
  2. W.G.G.I.T.Y.
  3. Miskatonic
  4. Mad Man Sin
  5. AL2EL (feat. Bass Sick Shit)
  6. Black Dogs
  7. Russian Standarts

Marshall Ar.ts wurden vor zwölf Jahren in der Hauptstadt von Marshall und Defkis gegründet. In den letzten Jahren schrieben sie an Stücken und fanden ihr Glück im Nintendoom, Crossover und Nu Metal. Mit Dance Of The Undead entstand 2014 ein Album, welches zur Entwicklung der Formation maßgeblich beitrug. Um auch live agieren zu können, wurde weiter an der Konstellation gefeilt. In diesem Frühjahr gibt es ein neues Lebenszeichen der Combo, die in ihrem Schaffen keine Grenzen kennt. Das Artwork sagt viel aus und lässt bei mir schon Böses erahnen. Alleine der Genre-Cocktail ist gewagt und ob düstere Elemente in einen Nu Metal Deckmantel passen, der auf wenige dafür sehr gerappte Vocals passt, bleibt fraglich. Für mich ist es der erste Versuch, um auf die Berliner klarzukommen. Die Klänge werden in 30 Minuten gesperrt und auf sieben Titel aufgeteilt.

Ab dafür – das Intro / Shores Of Hali startet langsam an, elektronische Melodien sollen einen Spannungsbogen aufbauen, noch bleibt die Umsetzung im Verborgenen. Kalt lassen einen die Fakten und das Intro definitiv nicht. Viele Fragezeichen bleiben nach den ersten 150 Sekunden und wollen gelüftet werden. W.G.G.I.T.Y. erzeugt einen Kosmossound der düsteren Art à la Gravity (Film). Die gesanglosen Passagen finde ich sogar sehr cool. Ab dem Zeitpunkt, in dem die Vocals ansetzen, war es das. Auf diese Nu/Rap Lyrics muss man klarkommen – oder eben nicht. Auf der anderen Seite bleiben diese nur punktuell eingebunden. Die Zielgruppe für diese Kunst dürfte als erlesen und limitiert nur spezielle Ohren positiv treffen. Ihren Stiefel ziehen sie jedenfalls durch, das kann man Marshall Ar.ts nicht vorwerfen. Brachiale Abfolgen aus Bass, Gitarren und Synthesizer drehen den Fleischwolf, um das Gewebe langsam zu zertrennen. Sludge und Groove Metal bringen die nächsten Zutaten mit ins Rennen, um einen dickflüssigen Eintopf zu kochen. Mad Man Sin und AL2EL (feat. Bass Sick Shit) fundamentieren ihre Ideen, die gleich tatkräftig eingefangen wurden.

Marshall Ar.ts – …The Pallid Mask Is Talking…
Fazit
Schwierig hier ein Ergebnis für ...The Pallid Mask Is Talking... von Marshall Ar.ts festzuhalten. Die Handschrift liegt mir persönlich überhaupt nicht, die gerappten Texte haben für einen negativen Nachklang gesorgt. Der Druck im Sound kommt gut an, die Atmosphären legen dem Hörer die Schlinge um den Hals und wenigstens die Truppe weiß, was sie will. Wie schon gesagt, die Zielgruppe bereitet mir die größten Sorgen. Selbst klassische Nu Metal Konsumenten dürften viele Aspekte abschrecken. Positiv bleibt die Selbstständigkeit hängen, die Jungs wissen, was sie wollen und schaffen es nicht nur Ideen einzufangen, sondern auch umzusetzen. Live könnte die Tinktur für wilde Partys sorgen. Was für meine Person gilt, bleibe ich etwas ratlos zurück. Wie bei einem Autounfall kann man nicht weggucken, aber richtig gefallen tut es mir auch nicht. 

Anspieltipps: W.G.G.I.T.Y. und Mad Man Sin
René W.
6.9
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9.5
6.9
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