Martyrdöd – Hexhammaren

Melodischer Crust aus Schweden

Artist: Martyrdöd

Herkunft: Stockholm / Göteborg (Schweden)

Album: Hexhammeren

Spiellänge: 40:41 Minuten

Genre: Crust, Hardcore, Punk Rock

Release: 10.05.2019

Label: Century Media Records

Link: https://www.centurymedia.com/artist.aspx?IdArtist=1970

Bandmitglieder:

Gitarre, Gesang – Mikael Kjellman
Gitarre – Tim Rosenqvist
Bass – Daniel Ekeroth
Schlagzeug – Jens Bäckelin

Tracklist:

1. Hexhammaren
2. Rännilar
3. Helveteslarm
4. War On Peace
5. Bait And Switch
6. Nästa Syrien
7. Cashless Society
8. In The Dead Of Night
9. Den Sista Striden
10. Pharmacepticon
11. Judgement Day
12. Sthlm Syndrom

Irgendwie schon komisch! Da bin ich Anfang Mai auf dem DesertFest in Berlin. Da lächeln mich am Stand eines Plattenhändlers zwei CDs einer mir bis dato unbekannten Band an. Die Band heißt Martyrdöd! Den beiden CDs kann ich aufgrund des Bandnamens, des Covers und des unschlagbaren Preises nicht widerstehen. Seit Rückkehr aus Berlin drehen sich die Dinger unablässig im CD-Player meines Autos.

Mehr zufällig entdecke ich in unserem Promopool das neueste Album dieser Band, also von Matyrdöd. Da kann ich dann erst recht nicht widerstehen.

Martyrdöd ist eine Band aus Schweden, die ein eigenes Gemisch aus Crust, Hardcore und Punk Rock an den Tag bringt. 2018 unterzeichneten die Schweden bei Century Media Records einen Vertrag über drei Alben. Hexhammeren stellt das erste Album in der Kooperation mit Century Media dar.

Century Media scheint an Martyrdöd unbedingt zu glauben, denn sie hauen Hexhammeren bereits in allen erdenklichen Versionen raus. So ist Hexhammeren als CD und in den Vinylversionen black, transparent magenta (auf 100 Stück limitiert) und transparent orange (limitiert auf 200 Stück) erhältlich. Den Vinyls liegt jeweils ein Poster bei.

Insgesamt stellt Hexhammeren das siebte Album der 2001 gegründeten Band dar. Mikael Kjellman (Gitarre und Gesang) und Jens Bäckelin (Drums) stellen als Bandgründer die Konstante in der Band dar, denn der Rest der Band wurde mehrfach ausgewechselt, so auch Gitarre und Bass nach dem Plattendeal mit Century Media Records.

Hysterie und Melodie ist in dem vorliegenden Werk Hexhammeren angesagt, wobei die Melodie zu keinem Zeitpunkt so weit gehen würde, dass auch nur irgendwie ein wohliges Gefühl aufkommen könnte.
Martyrdöd mischen Crust und Melodie so gekonnt, dass zu keiner Zeit der Eindruck entstehen könnte, dass man eine Melodic Death Metal Platte hören würde. Dazu bleiben die einzelnen Songs dann doch stark im Crust verhaftet – verklebt, würde ich beinahe schon behaupten.

Ich will hier jetzt nicht jeden Song besprechen und auseinandernehmen, aber ein paar Songs sollen hier explizit genannt werden.

Der Titelsong beginnt fast schon harmonisch melodiös, bevor er sich im wilden Galopp fortsetzt. Vor allem der dreckig heisere Gesang von Mikael Kjellman macht das Ding richtig crustig, aber nicht nur dieser alleine, sondern auch der wilde punkige Galopp. Solchen Gesang kennen wir aus dem Death Metal Bereich von Martin Van Drunen (Asphyx, Pestilence, Hail Of Bullets).

Rännilar hat einen recht melodischen Lauf, dem gegenüber Stimme und Schlagzeug eine völlig andere Richtung einnehmen. Insgesamt wird sowieso extrem stark geknüppelt und versucht, gegen die melodischen Elemente anzukämpfen.

Makel Kjellman versucht hier die Quadratur des Kreises, indem er mit seiner Stimme den Crust nicht absaufen lässt. Tolle Gitarrenläufe teilweise im Hintergrund, mächtiges Gekeife des Sängers im Vordergrund.

Einige Male haben die Songs zunächst ein etwas gemächlicheres doomiges Intro, bevor der jeweilige Song richtig in Fahrt gerät. Andere Male gibt es, wie zum Beispiel bei War On Peace oder dem direkt darauf folgenden Bait And Switch, direkt eine volle Breitseite auf die Fresse.

Von der Melodie her sehr ruhig bleibt für mich Nästa Syrien. Wäre da nicht diese Stimme, dann würde ich diesen Song schon fast rockig nennen. Ähnlich sieht es bei Pharmaception aus.

Mit Judgement Day und Sthlm Syndrom gibt es am Schluss von Hexhammeren nochmals zwei extrem und schnell auf die Fresse Songs.

Martyrdöd – Hexhammaren
Fazit
Tolles Album der Crusties von Martyrdöd aus dem hohen Norden. Aus meiner Sicht eine sehr eingängige Mischung aus Crust, Punk, Rock und Melodie. Ich hoffe jetzt nicht, dass dies dazu führen wird, dass sich die Genrefetischisten hier duellieren, denn das wäre sehr schade für die Band, die es unheimlich versteht, diese verschiedenen Einflüsse toll zu mischen.

Anspieltipps: Hexhammaren, War On Peace und Judgement Day
Juergen S.
8.8
Leser Bewertung1 Bewertung
9.8
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Contra
8.8
Punkte