Artist: Midnight Vice
Herkunft: Tampa, Florida, USA
Album: Midnight Vice
Genre: Heavy Metal, NWoTHM
Spiellänge: 28:04 Minuten
Release: 28.03.2025
Label: RPM ROAR
Link: https://midnightvice.bandcamp.com/album/midnight-vice
Bandmitglieder:
Gesang – Tyler Gray
Schlagzeug – Dennis O’sullivan
Gitarre, Gesang – Sam Bean
Bass – Lakota Stafford
Tracklist:
1. Strike In The Night
2. Spellcaster
3. Excalibur
4. Baptized By Fire
5. Mysteria
6. Deliverance Of Steel
7. White Witch
Streng genommen reden wir über eine kleine Mogelpackung. Das Material ist aber exzellent und bisher in Europa nahezu unbekannt, sodass wir über diesen Punkt großzügig hinwegsehen. Eigentlich handelt es sich bei Midnight Vice um das Re-Release der EP aus dem Jahr 2023 plus das Savatage-Cover White Witch. Die Laufzeit ist mit circa 28 Minuten knapp bemessen. Trotzdem lohnt es sich für Genrefans, sich der Platte zu widmen.
Tatsächlich reden Midnight Vice selbst über die NWoTHM, wobei das T für Traditional steht. Es könnte eigentlich auch für Tampa stehen. Visigoth und Co. kommen aus anderen Ecken der USA und lärmen nicht vor Donalds Haustür. Wenn es um Tampa und klassischen Metal geht, dann fällt in der Regel der Name Nasty Savage, die selbst die Death-Metaller von Obituary beeinflussten. Davon sind Midnight Vice meilenweit entfernt. Heavy Metal mit speedigen Einflüssen steht auf dem Zettel. Dass die junge Truppe beim Label RPM-ROAR gelandet ist, zeigt bereits das Potenzial.
Strike In The Night knallt zum Start derart aus den Boxen, dass Genrefans nur die Faust nach oben reißen und die Haare durch die Luft wirbeln können. Das Ding atmet den metallischen Geist der 80er-Jahre in einem zeitgenössischen Gewand, nicht überproduziert aber mit ordentlich Druck und Tempo. Spellcaster macht genauso weiter, Excalibur klingt vom Titel nach Grave Digger, scheppert aber mit deutlich mehr Tempo, trotzdem eingängig und kein Geballer.
Midnight Vice können nicht nur mit Tempo zum Haare schütteln. Baptized By Fire stampft im NWoBHM-Style durch die Botanik und dürfte Menschen auf den bekannten Undergroundfestivals verzücken. Über das eingängige Mysteria, bei dem Sänger Tyler Gray mit Overdubs seine Stimme verändert, geht es zum eigentlichen Schlusspunkt Deliverance Of Steel. Obendrauf gibt es das bereits angesprochene Savatage-Cover White Witch, wo sich Midnight Vice stark am Original orientieren. Tyler Gray tönt exzellent und könnte sich zumindest für White Witch als Jon Oliva-Double anbieten.