“Bestens aufgestellt!“
Artist: Minsk
Herkunft: Chicago, USA
Album: The Crash And The Draw
Spiellänge: 75:42 Minuten
Genre: Progressive Metal, Psychedelic Metal
Release: 03.04.2015
Label: Relapse Records
Link: https://www.facebook.com/Minsk?fref=t
Bandmitglieder:
Gesang, Conga, Keyboard – Tim Mead
Gitarre, Gesang – Chris Bennett
Gitarre – John Anagnostou
Gitarre – Aaron Austin
Bassgitarre – Zachary Livingston
Bassgitarre – Sanford Parker
Schlagzeug – Ryan Thomas
Tracklist:
1. To The Initiate
2. Within And Without
3. Onward Procession I. These Longest Of Days
4. Onward Procession II. The Soil Calls
5. Onward Procession III. The Blue Hour
6. Onward Procession IV. Return, The Heir
7. Conjunction
8. The Way Is Through
9. To You There Is No End
10. To The Garish Remembrance Of Failure
11. When The Walls Fell
Dafür, dass sich Minsk wider Erwarten nicht in Weißrussland gegründet haben, sondern im beschaulichen Chicago am anderen Ende des Erdballs, ist die Kombo mir persönlich dennoch kein Begriff. Gegründet haben sie sich vor dreizehn Jahren und auf der Haben-Seite stehen drei Demos sowie fünf Longplayer. Zweitgenanntes wird weiter ausgebaut, sodass es nun ab Anfang April 2015 das nunmehr sechste Studioalbum mit dem Titel The Crash And The Draw zu kaufen gibt.
Stiltechnisch haben sich die Amerikaner dem Doom Stoner Metal verschrieben. Das allein als Erläuterung wäre eindeutig zu billig. Minsk setzen wie die Hauptstadt in Weißrussland auf einen überladenen und außerordentlich frostigen Sound, der von progressiven wie auch psychedelischen Klängen in – man kann es kaum glauben – spannende Black Metal-Muster verfällt. Mutig ist die Entscheidung mit einem Song wie To The Initiate zu beginnen. Der Doom-Koloss bringt satte zwölf Minuten auf die Waage. Nicht die einfachste Kost als Opener, dafür wissen gleich alle die The Crash And The Draw in den Händen halten, auf was sie sich eingelassen haben. Im Anschluss wartet mit Within And Without mein persönlicher Favorit, der alles mit sich bringt, wenn man an eine Wüste denkt, die im frostigen Schein des Mondes versinkt. Man kann, wenn man es ganz übertreiben möchte, gar Hardcore-Noten in dem Stück wiederfinden – ein krasser Mix, der überzeugend umgesetzt ist. Die vier Track starke Onward Procession-Geschichte ergießt sich in einundzwanzig Minuten in das Gehör des Konsumenten. Eine erneutes Mammut-Projekt, welches abermals funktioniert. Hut ab! Trotz des gewohnten Doom-Gelageres machen vor allem – oder gerade deswegen – die schroffen, lärmenden Hass-Passagen richtig was her. Gewalt im Sound ohne Gewalt anzuwenden, ist eine Tugend, die Minsk erlangt haben, ohne diese zu überziehen. Für alle, bei denen es nur so krachen muss und kalter Schweiß das Salz in der Supppe ist, für die ist The Crash And The Draw eine mentale Achterbahn, die sich nachhaltig in die letzten Synapsen einbrennt.