“Griechische Prog-Götter“
Artist: Mother Of Millions
Herkunft: Athen, Griechenland
Album: Sigma
Spiellänge: 41:35 Minuten
Genre: Progressive Rock/Metal
Release: 03.11.2017
Label: ViciSolum Records
Link: http://www.motherofmillionsband.com/
Produktion: Keine Angabe.
Bandmitglieder:
Gesang – George Prokopiou
Gitarre – Kostas Konstantinidis
Bassgitarre – Panos Priftis
Keyboard – Makis Tsamkosoglou
Schlagzeug – George Boukaouris
Tracklist:
- Emerge
- Shine
- Silence
- Rome
- Their Passage, The Light
- Collision
- The Rapture
- Spiral
- Sigma
Mother Of Millions kommen aus dem Nichts und katapultieren sich mit ihrem zweiten Album Sigma ganz locker von der Verbandsliga in die Bundesliga des modernen Progressiv Metal. Kein Wunder, dass die Griechen mit Genregrößen wie Devin Townsend oder Textures unterwegs waren, deren Stil doch sehr vergleichbar ist. Das Quintett schafft es mit viel Atmosphäre und rhythmisch versierten Songstrukturen einen so angenehmen Grundton zu erschaffen, dass es einen spätestens ab dem zweiten Track Shine komplett in seinen Bann zieht.
Das sich immer weiter aufbauende Intro Emerge geht nahtlos in Shine über und erinnert direkt zu Beginn an die wunderbaren Klänge der Briten von Haken. Das fantastische Riffing umrahmt von groovenden Drum Parts baut genug Spannung auf, bis Sänger George Prokopiou mit seiner wundervoll klaren Stimme glänzen kann. Spätestens jetzt sollte einem die absolut saubere Produktion auffallen, mit dem MOM dem Ganzen noch etwas mehr Professionalität verleihen, als es sowieso schon hat. Das mit knapp neun Minuten längste Stück des Albums, Silence bleibt einem direkt von Beginn an im Ohr – „In silence“ wird hier des Öfteren in Szene gesetzt und bildet mit vielen Höhen und Tiefen (im guten Sinne) einen der abwechslungsreichsten und besten Kompositionen des Albums.
Die Lieder münden so gut ineinander, dass einem fast nicht auffällt, wenn ein neuer Song endet oder wann ein neuer Song beginnt. Sigma wirkt eben am besten, wenn man es als Gesamtwerk betrachtet, und lässt sich dementsprechend auch am besten im Ganzes hören. Aufgrund seiner Vielschichtigkeit fallen einem dadurch bei jedem Durchgang neue Passagen auf und man nimmt die Musik immer wieder neu wahr. Dadurch, dass der Grundton schon von der ersten Minute an festgelegt wurde, erkennt man die Stärken der Griechen bereits ziemlich früh. Der Sound und die Atmosphäre, die durch die fast schon mystischen Klänge entfaltet werden, bilden aus Songs wie Rome, dem Instrumental Their Passage, The Light oder dem sehr starken Collision ein Gesamtbild, was besser nicht hätte sein können. Dabei fällt vor allem Sänger George immer wieder durch seine vielschichtige Stimme auf, die von Sprechgesang, über klare, melodiöse Gesangsparts bis hin zu leicht angedeuteten Screamanteilen reicht.
Ein Album sollte viel öfters als die Summe der einzelnen Teile angesehen, als lediglich auf ein paar Songs beschränkt zu werden. Erst dann kann es sich entfalten und man hat Zeit zu verstehen, was sich die Musiker bei den einzelnen Parts gedacht haben. So auch Sigma – hier sind Könner am Werk, die sehr bedacht an das Songwriting herangegangen sind und gerade dadurch das Privileg haben mit ihrer Musik enorm viel Energie und Gefühle übermitteln zu können. Genau so klingt für mich moderner Progressiver Metal.